Clematis welkt: Ursachen & Bekämpfung der Krankheit
Die Clematiswelke, verursacht durch zwei Pilzarten, führt zum Absterben oberirdischer Pflanzenteile. Dieser Artikel erläutert Symptome, Ursachen und Bekämpfungsstrategien für beide Formen der Clematiswelke.
Die Clematiswelke und ihre Ausprägungen
Die Clematiswelke ist eine Pilzerkrankung, die vor allem großblumige Clematis-Hybriden befällt und zum Absterben der oberirdischen Pflanzenteile führt. Es gibt zwei Hauptformen dieser Krankheit: die Phoma-Clematiswelke und die Fusarium-Clematiswelke. Beide Pilzarten wirken unterschiedlich auf die Pflanzen, was sich in den Symptomen und dem Verlauf der Krankheit zeigt.
Phoma-Clematiswelke
Die Phoma-Clematiswelke wird durch den Pilz Ascochyta clematidina verursacht und ist die häufigere Form der Erkrankung. Erste Anzeichen sind kleine hellbraune Flecken mit einem gelben Rand auf den Blättern. Diese Flecken vergrößern sich rasch und werden dunkler, wodurch die Blätter vollständig verfallen. Der Pilz befällt auch Blattstiele und Triebe, was schnell zum Absterben dieser Pflanzenteile führt. Besonders gefährdet sind großblumige Clematis-Hybriden.
Fusarium-Clematiswelke
Verursacht durch den Pilz Coniothyrium clematidis-rectae, dringt dieser über Verletzungen in die Pflanze ein und verstopft die Leitungsbahnen, die den Wassertransport gewährleisten. Symptome sind welkende Blätter ohne sichtbare Flecken, die braun an den Rändern werden. Charakteristisch für diese Form ist das plötzliche Absterben ganzer Triebe.
weitere Unterschiede und Krankheitsverlauf
Die Phoma-Clematiswelke tritt besonders bei feuchtwarmem Wetter auf und kann innerhalb von zwei Wochen zu einem Totalausfall führen. Die Fusarium-Clematiswelke benötigt wärmere Bedingungen und tritt meist ab der zweiten Junihälfte auf. Beide Pilzarten befallen hauptsächlich die oberirdischen Pflanzenteile, die Wurzeln bleiben in der Regel unbeeinträchtigt. Eine rechtzeitige Entfernung der befallenen Pflanzenteile kann oft neues Austreiben ermöglichen.
Ursachen für die Clematiswelke
Die Clematiswelke wird durch die Pilze Ascochyta clematidina und Coniothyrium clematidis-rectae hervorgerufen. Diese Pilze verstopfen die Leitungsbahnen der Pflanzen und unterbrechen so deren Wasser- und Nährstoffversorgung.
Ursachen der Phoma-Clematiswelke
Ascochyta clematidina gedeiht besonders gut bei feuchten Bedingungen. Hohe Luftfeuchtigkeit und ein feuchtwarmes Klima begünstigen seine Ausbreitung. Ein geschwächter Pflanzenzustand durch mangelnde Pflege oder ungünstige Standortbedingungen erhöht das Risiko eines Befalls.
Ursachen der Fusarium-Clematiswelke
Der Pilz Coniothyrium clematidis-rectae dringt durch mechanische Beschädigungen oder Pflegefehler in die Pflanze ein. Temperaturschwankungen im Winter und trockene Bedingungen erhöhen ebenfalls das Risiko.
Eine optimale Pflanzung und Pflege Ihrer Clematis kann das Risiko minimieren. Achten Sie auf eine gute Wasserversorgung ohne Staunässe und vermeiden Sie mechanische Verletzungen.
Bekämpfung der Clematiswelke
Die Bekämpfung der Clematiswelke hängt von der Art des Pilzes ab.
Strategien gegen die Phoma-Clematiswelke
- Regelmäßige Kontrolle: Untersuchen Sie ab Mai regelmäßig die Blätter Ihrer Clematis, insbesondere die Unterseiten der älteren Blätter im unteren Drittel der Pflanze.
- Behandlung mit Fungiziden: Entfernen Sie befallene Blätter und behandeln Sie die Pflanze mit einem geeigneten Fungizid (15,00€ bei Amazon*).
- Entsorgung von Laub: Entfernen Sie alle abgefallenen, infizierten Blätter, um eine erneute Infektion zu verhindern.
- Luftiger Standort: Sorgen Sie dafür, dass Ihre Clematis an einem Standort wächst, an dem die Blätter rasch abtrocknen können.
Maßnahmen gegen die Fusarium-Clematiswelke
- Schneller Rückschnitt: Schneiden Sie befallene Triebe sofort bodennah ab, wenn die Pflanze plötzlich welkt.
- Entsorgung des Schnittguts: Entsorgen Sie das abgeschnittene Pflanzenmaterial im Hausmüll, um eine Wiederinfektion zu vermeiden.
- Werkzeugdesinfektion: Desinfizieren Sie nach dem Schnitt Ihre Werkzeuge gründlich, um eine Übertragung des Pilzes zu verhindern.
Zusätzlich sollten Sie die Pflanze nach dem Rückschnitt düngen, da gesunde Pflanzen widerstandsfähiger sind.
Vorbeugung der Clematiswelke
Gezielte vorbeugende Maßnahmen sind entscheidend, um die Clematiswelke zu verhindern.
Standortwahl und Pflanzung
Für eine widerstandsfähige Clematis ist die Wahl des richtigen Standorts wesentlich:
- Luftiger Standort: Pflanzen Sie Ihre Clematis an einem Ort, an dem die Blätter schnell abtrocknen können.
- Regenschatten: Sorgen Sie dafür, dass die Pflanzen vor direktem Regen geschützt sind, etwa unter einem Dachvorsprung.
- Sonnenschutz im Winter: Vermeiden Sie starke Temperaturschwankungen durch ein Schattiernetz.
Bodenvorbereitung und Pflanztiefe
Bereiten Sie den Boden gut vor und pflanzen Sie die Clematis tiefer:
- Tiefgründiger Boden: Lockern Sie den Boden tiefgründig und mischen Sie Humus oder Laubkompost unter.
- Pflanztiefe: Setzen Sie Ihre Clematis etwa 10 cm tiefer, als sie im Topf gestanden hat, um einen neuen Austrieb zu ermöglichen.
Pflege und Schutzmaßnahmen
Eine sorgfältige Pflege und der Schutz der Pflanzen sind entscheidend:
- Wurzelbereich beschatten: Halten Sie den Wurzelbereich durch Mulchmaterial kühl und feucht.
- Triebe stabilisieren: Befestigen Sie die Triebe sicher, um mechanische Beschädigungen zu vermeiden.
- Verletzungen vermeiden: Schützen Sie die Clematis vor mechanischen Beschädigungen.
Sortenwahl
Die Wahl der richtigen Clematis-Sorte kann ebenfalls zur Vorbeugung beitragen:
Robuste Sorten: Bevorzugen Sie Sorten wie die Clematis `viticella`, die weniger anfällig gegen Pilzkrankheiten sind.
Regelmäßige Kontrolle
Kontrollieren Sie Ihre Pflanzen regelmäßig auf erste Anzeichen von Erkrankungen:
Blattkontrolle ab Mai: Untersuchen Sie die Blätter im unteren Drittel der Pflanze und entfernen Sie verdächtige Pflanzenteile sofort.
Besonders widerstandsfähige Clematis-Sorten
Um die Clematiswelke zu vermeiden, ist es ratsam, besonders widerstandsfähige Clematis-Sorten auszuwählen:
- Clematis viticella: Die Italienische Waldrebe ist besonders robust und selten von Clematiswelke betroffen.
- Clematis alpina: Diese Alpen-Waldrebe ist widerstandsfähig und gut für kältere Regionen geeignet.
- Clematis montana: Mit ihrer weißen oder rosafarbenen Blütenpracht im Frühjahr zeigt sie große Resistenz gegenüber Clematiswelke.
- Clematis tangutica: Die Gold-Waldrebe ist robust und trägt leuchtend gelbe Blüten.
- Clematis ‚Jackmanii‘: Bekannt für ihre Robustheit und geringere Anfälligkeit gegenüber Clematiswelke.
- Clematis ‚Comtesse de Bouchaud‘: Diese sommerblühende Sorte sorgt für kräftigen Blütenflor und ist widerstandsfähig.
- Clematis ‚Piilu‘: Kompakt und pflegeleicht mit rosa-weißen Blüten.
Durch die richtige Sortenwahl und Beachtung der Pflanzempfehlungen und Pflegehinweise können Sie das Risiko eines Pilzbefalls signifikant vermindern und die Gesundheit Ihrer Clematis langfristig sichern.