Clematis

Clematis vermehren: Wann und wie Stecklinge schneiden?

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Wer eine gesunde und üppig blühende Clematis sein eigen nennt, möchte diese vielleicht vermehren. Ganz einfach gelingt dies über Stecklinge, wobei sich allerdings nicht alle Sorten der Clematis für diese Vermehrungsweise eignen. Wo und wie Sie Erfolg haben, lesen Sie in unserem Beitrag.

clematis-stecklinge
Die Stecklinge werden von einer blütenfreien Ranke geschnitten
AUF EINEN BLICK
Wie vermehre ich Clematis-Stecklinge?
Um Clematis-Stecklinge zu vermehren, schneiden Sie 10cm lange Triebe mit zwei Blattachseln von gesunden Pflanzen kurz vor oder während der Blüte. Stecken Sie die Stecklinge in Anzuchterde, halten Sie sie feucht und bedecken Sie sie mit einer Abdeckung. Die erfolgreiche Bewurzelung zeigt sich durch neue Triebe und Blätter.

Wann macht man Stecklinge von Clematis?

Am erfolgreichsten bewurzeln Clematis-Stecklinge, gleich welcher Art und Sorte, wenn Sie sie kurz vor oder während der Blüte schneiden. Zu diesem Zeitpunkt steht die Pflanze voll im Saft und bildet daher besonders leicht Wurzeln aus. Da die verschiedenen Clematisarten zu unterschiedlichen Zeiten blühen, ergeben sich auch hier verschiedene optimale Zeitfenster für diese Art der vegetativen Vermehrung. Je nach Art und Sorte können Sie also zwischen April und September Stecklinge schneiden.

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Wie schneidet und bewurzelt man die Stecklinge von der Clematis?

Schneiden Sie Stecklinge grundsätzlich nur von gesunden und reich blühenden Clematis-Pflanzen, da der Nachwuchs die Eigenschaften der Mutterpflanze ebenfalls besitzt. Schneiden Sie ca. zehn Zentimeter lange Triebe mit zwei Blattachseln ab. Diese sollten entweder keine Blüten tragen bzw. Sie entfernen diese. Bis auf die obersten drei bis vier Blätter entfernen Sie sämtliches Laub. Anschließend

  • stecken Sie die Stecklinge möglichst einzeln in kleine Töpfe mit nährstoffarmer Anzuchterde
  • gießen sie gut an
  • stülpen eine abgeschnittene PET-Flasche oder ähnliches darüber
  • stellen die Töpfe an einen warmen und hellen Ort

Nun müssen Sie die Jungpflanzen nur noch regelmäßig gießen (nur feucht halten, keine Staunässe!) und täglich die Abdeckung lüften.

Ist ein Mini-Gewächshaus zum Bewurzeln der Stecklinge notwendig?

Grundsätzlich bewurzeln Stecklinge der Clematis besser, wenn Sie sie in einem Mini-Gewächshaus (14,00€ bei Amazon*) heranziehen. Unterhalb der Glocke ist die Luftfeuchtigkeit sehr hoch, so dass die jungen Pflanzen nicht austrocknen – das ist wichtig, denn aufgrund der noch fehlenden Wurzeln kann das Pflänzchen selbst keine Feuchtigkeit aufnehmen. Statt eines Mini-Gewächshauses können Sie aber auch eine Plastiktüte, ein Glas oder einer abgeschnittene PET-Flasche verwenden. Wichtig ist nur, dass die Abdeckung keine Blätter berührt und dass Sie täglich für eine halbe Stunde lüften. Sie können auf die Verwendung eines Mini-Gewächshauses aber auch verzichten.

Welche Arten von Clematis lassen sich durch Stecklinge vermehren?

Im Gegensatz zu der Vermehrung per Ableger, die bei allen Clematis-Arten funktioniert, eignet sich die Stecklingsvermehrung nur für kleinblütige Formen der Waldrebe. Bei den großblütigen Sorten bewurzeln die Stecklinge nur selten. Erfolgversprechend ist diese Methode vor allem bei Clematis viticella und Clematis alpina.

Wann kann man den Clematis-Steckling auspflanzen?

In der Regel bildet der Clematis-Steckling innerhalb von etwa acht Wochen Wurzeln aus. Sie erkennen die erfolgreiche Bewurzelung daran, dass die Jungpflanze neue Triebe und Blätter ausbildet. Jetzt ist es Zeit, sie an ihren Standort ins Freie zu pflanzen oder in einen größeren Topf mit nährstoffreicher Erde umzusetzen.

Tipp

Muss man unbedingt ein Bewurzelungspulver nehmen?

Oft wird dazu geraten, das abgeschnittene Ende des Stecklings in Bewurzelungspulver zu tauchen. Dies ist nicht unbedingt notwendig. Für eine bessere Bewurzelung können Sie auch selbst hergestelltes Weidenwasser nutzen.