Clematis

Clematis aus Samen ziehen: So gelingt die Vermehrung

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Die Samen einer Waldrebe zählen zu den Kaltkeimern. Um überhaupt in Keimlaune versetzt zu werden, ist im Vorlauf der Aussaat eine Stratifikation unumgänglich. Wie diese Prozedur funktioniert und die Keimblätter hervorgelockt werden, erfahren Sie hier.

Clematis Samen
AUF EINEN BLICK
Wie bereite ich Clematis-Samen für die Aussaat vor?
Clematis-Samen benötigen eine Stratifikation, indem sie 6-8 Wochen lang in feuchtem Torf-Sand-Gemisch im Gemüsefach des Kühlschranks gelagert werden. Danach können die keimenden Samen in Anzuchttöpfe mit spezieller Aussaaterde gepflanzt werden.

Wie verläuft eine Stratifikation bei Clematis-Samen?

Mit Stratifikation wird eine Nass-Kalt-Behandlung bezeichnet, die für die Samen einer Waldrebe winterliche Witterungsbedingungen simuliert. Mutter Natur stattet die Samen mit einer Keimhemmung aus, damit sie nicht mitten im Winter austreiben. Erst wenn sie einen Kältereiz erfuhren, brechen die Keimblätter durch die Samenschale hervor. Das Verfahren lässt sich mithilfe eines Kühlschranks ganz einfach realisieren. So gehen Sie dabei vor:

  • Auf Klarsichtfolie einen Mix aus Torf und Sand verteilen und mit Wasser besprühen
  • Darauf die Clematis Samen verteilen
  • Die Folie zu einer Rolle drehen und an den Enden fest zusammenbinden
  • Für 6-8 Wochen ins Gemüsefach des Kühlschranks legen

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Im Verlauf der Stratifikation wird alle paar Tage der Feuchtigkeitsgehalt des Substrats kontrolliert, denn in trockener Erde bleibt die Keimung aus. Keimende Samen werden aussortiert und nach klassischer Art ausgesät.

Stratifikation im Freiland – so geht es

Wenn Sie die Belagerung des Kühlschranks mit Samen einer Waldrebe umgehen möchten, bietet sich diese Alternative für die Vermehrung durch Aussaat an:

  • Kleine Anzuchttöpfe füllen mit Torf-Sand (12,00€ bei Amazon*), Kräutererde oder handelsüblicher Aussaaterde
  • Je Topf einen Samen auf das angefeuchtete Substrat legen und 3-5 mm hoch übersieben
  • Über jeden Samen ein Glas oder eine transparente Haube stülpen und die Saatgefäße ins Freie tragen
  • Am halbschattigen, geschützten Platz den Winter hindurch aufstellen

Während das Saatgut den Kältezyklus durchläuft wird die gläserne Haube täglich gelüftet, damit sich kein Schimmel bildet. Ebenso ist regelmäßiges Gießen Pflicht, damit die Erde nicht austrocknet. Handelt es sich um die Samen einer Wildart, dürfen Sie sich in der Regel bereits im nächsten Frühjahr über die ersten Keimlinge freuen.

Tipps & Tricks

Da sich die Keimung der Samen von Clematis-Hybriden bis zu 3 Jahre hinziehen kann, ist penible Sauberkeit oberstes Gebot für einen erfolgreichen Verlauf. Desinfizieren Sie daher nicht nur sämtliche Gerätschaften und Werkzeuge, sondern zugleich das Substrat. Das gelingt im Backofen bei 150 Grad innerhalb von 30 Minuten oder in der Mikrowelle bei 800 Watt binnen 10 Minuten.