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Blutweiderich schneiden: Wann und wie richtig vorgehen?

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Blutweiderich ist eine attraktive Staude, die jedoch zur unkontrollierten Ausbreitung neigt. Dieser Artikel beschreibt verschiedene Schnitttechniken für unterschiedliche Jahreszeiten und Ziele, um die Pflanze im Zaum zu halten und ihre Blütenpracht zu fördern.

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Blutweiderich muss nicht unbedingt geschnitten werden

Rückschnitt im Herbst: Selbstaussaat kontrollieren

Im Herbst ist der richtige Zeitpunkt, um den Blutweiderich zu schneiden und die Selbstaussaat zu verhindern. Durch den gezielten Rückschnitt der verblühten Blütenstände bleibt die Pflanze im Garten überschaubar.

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Zeitpunkt des Herbstrückschnitts

Nach der Blütezeit, die von Juni bis September reicht, sollten Sie mit dem Rückschnitt beginnen. Warten Sie, bis die Blütenstände verwelkt sind.

Vorgehensweise beim Herbstrückschnitt

Verwenden Sie scharfe Gartenscheren oder Heckenscheren, um eine saubere Schnittfläche zu gewährleisten. Schneiden Sie die verblühten Blütenstände bodennah ab, um die Samenbildung zu verhindern. Lassen Sie etwa eine Handbreit der Stängel über dem Boden stehen, um die Pflanze nicht unnötig zu belasten. Diese Vorgehensweise hilft, den Blutweiderich kompakt zu halten und Platz für neuen Austrieb im kommenden Frühjahr zu schaffen.

Rückschnitt im Frühjahr: Kräftiges Wachstum fördern

Ein Rückschnitt im Frühjahr fördert das kräftige Wachstum und die üppige Blüte des Blutweiderichs im Sommer. Abgestorbene Pflanzenteile werden entfernt, was der Pflanze erlaubt, sich auf neue Triebe zu konzentrieren.

Zeitpunkt des Frühjahrsrückschnitts

Optimal ist der Rückschnitt im März oder April, sobald die Gefahr von Spätfrösten gering ist.

Vorgehensweise beim Frühjahrsrückschnitt

Greifen Sie mehrere Stängel an ihrer Basis und schneiden Sie diese knapp über dem Boden ab, wobei etwa eine Handbreit stehen bleibt. Entfernen Sie konsequent alle abgestorbenen und beschädigten Triebe, um Krankheiten zu verhindern und Platz für neue, kräftige Triebe zu schaffen. Bei dichten Beständen oder stark wuchernden Pflanzen kann ein radikaler Rückschnitt helfen, die Ausbreitung zu kontrollieren und Platz für andere Pflanzen zu schaffen.

Rückschnitt bei der Vermehrung durch Teilung

Die Vermehrung durch Teilung ist eine effektive Methode, um neue Pflanzen zu gewinnen und die Vitalität bestehender Stauden zu verbessern. Ein Rückschnitt der Triebe erleichtert das Anwachsen der geteilten Pflanzen und fördert gesundes Wachstum.

Zeitpunkt der Teilung und des Rückschnitts

Der ideale Zeitpunkt für die Teilung ist das Frühjahr oder der Herbst, wenn das Wachstum der Pflanze nicht in vollem Gange ist.

Vorgehensweise bei der Teilung und dem Rückschnitt

Heben Sie den gesamten Wurzelballen der Pflanze vorsichtig aus der Erde. Teilen Sie den Wurzelballen mit einem scharfen Messer oder Spaten in etwa 10 bis 15 cm große Stücke, die jeweils ausreichend Wurzeln und mindestens einen Trieb besitzen. Schneiden Sie die Triebe der Teilstücke auf etwa Handbreite über dem Boden zurück, um den Wasserbedarf zu reduzieren und die Wurzelbildung zu fördern. Setzen Sie die Teilstücke an den gewünschten Stellen im Garten ein, achten Sie auf gut vorbereiteten und ausreichend feuchten Boden, und wässern Sie gründlich.

Rückschnitt bei der Vermehrung durch Stecklinge

Die Vermehrung mittels Stecklingen ist eine einfache Methode, um sortenreine Pflanzen zu ziehen. Dabei werden nicht verholzte, junge Triebe bewurzelt.

Zeitpunkt der Stecklingsentnahme

Der ideale Zeitraum für die Entnahme von Stecklingen ist der Frühling oder der Frühsommer.

Vorgehensweise bei der Stecklingsvermehrung

Schneiden Sie kräftige, junge Triebe mit einer Länge von etwa 10 bis 15 cm ab und verwenden Sie ein scharfes Messer, um knapp unter einem Blattknoten zu schneiden. Entfernen Sie die unteren Blätter, sodass der Steckling etwa zur Hälfte blattfrei ist. Belassen Sie nur 2 bis 4 Blätter am oberen Ende, um die Verdunstung zu reduzieren. Stecken Sie die vorbereiteten Stecklinge in kleine Töpfe mit spezieller Anzuchterde und halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, ohne Staunässe zu verursachen. Platzieren Sie die Töpfe an einem hellen, aber vor direkter Sonneneinstrahlung geschützten Ort bei einer konstanten Temperatur von etwa 15 °C. Nach einigen Wochen sollten die Stecklinge Wurzeln bilden. Sobald neue Blätter erscheinen, können sie ins Freiland verpflanzt werden.

Durch die Wahl der passenden Methode und des richtigen Zeitpunkts für den Rückschnitt können Sie den Blutweiderich erfolgreich in Ihrem Garten kultivieren und vermehren.

Bilder: Anna Gratys / Shutterstock