Blaustern: Gefahr hinter blauer Schönheit
Der Blaustern verzaubert mit seinen leuchtend blauen Blüten, birgt jedoch eine versteckte Gefahr: Die Pflanze ist in allen Teilen giftig und kann bei Mensch und Tier zu gesundheitlichen Problemen führen. Dieser Artikel beleuchtet die Giftigkeit des Blausterns, seine Symptome und gibt Tipps zum sicheren Umgang.

Blausterne enthalten giftige Substanzen, die für Menschen und Tiere gefährlich sein können
Giftigkeit des Blausterns
Hinter der bezaubernden Schönheit des Blausterns verbirgt sich eine heimtückische Gefahr. Alle Teile dieser Pflanze enthalten giftige Substanzen, die sowohl für Menschen als auch für Tiere ernste gesundheitliche Probleme verursachen können. Besonders gefährlich sind die in den Zwiebeln und Samen konzentrierten Herzglykoside und Saponine.
Mögliche Folgen einer Vergiftung durch den Blaustern äußern sich in Symptomen wie Übelkeit, Durchfall, Hustenreiz, Brennen im Mund- und Rachenraum sowie Herzrhythmusstörungen. Besonders gefährdet sind Kinder und Haustiere, die aufgrund ihrer Neugierde eher dazu neigen, Pflanzenteile in den Mund zu nehmen.
Daher ist es unerlässlich, beim Umgang mit Blausternen Vorsicht walten zu lassen und Schutzmaßnahmen für empfindliche Gruppen zu ergreifen. Vermeiden Sie den direkten Kontakt mit der Pflanze und waschen Sie sich nach der Berührung gründlich die Hände. Im Garten ist es ratsam, Kinder und Haustiere von Blausternen fernzuhalten, um das Risiko einer versehentlichen Vergiftung zu minimieren.
Giftige Inhaltsstoffe
Der Blaustern enthält verschiedene Substanzen, die bei Mensch und Tier Vergiftungssymptome auslösen können. Besonders hervorzuheben sind Herzglykoside, Saponine und Raphide (Calciumoxalatnadeln). Die Konzentration dieser Stoffe variiert je nach Pflanzenteil, wobei Zwiebeln und Samen in der Regel die höchsten Werte aufweisen. Wichtig zu wissen: Diese Inhaltsstoffe bleiben auch nach dem Trocknen der Pflanze wirksam. Daher ist auch getrockneter Blaustern keineswegs harmlos.
Die Hauptverantwortlichen für die Giftigkeit des Blausterns sind:
- Glykoside: Zu den Herzglykosiden gehören Convallatoxin und Convallosid. Ihre Wirkung ähnelt den bekannten Inhaltsstoffen des Fingerhuts. Besonders in höherer Dosis können sie schwere Herzrhythmusstörungen und im schlimmsten Fall sogar Herzstillstand verursachen.
- Saponine: Diese Stoffe sind für die seifenähnliche Wirkung verantwortlich und können Zellmembranen schädigen. Bei Aufnahme können sie Entzündungen der Haut und Schleimhäute sowie Magen-Darm-Beschwerden hervorrufen.
- Raphide (Calciumoxalatnadeln): Diese können vor allem bei Kontakt mit Schleimhäuten Irritationen und Schmerzen verursachen.
Die genaue letale Dosis (LD50) der Giftstoffe für Menschen und Tiere ist nicht bekannt. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, jeglichen Kontakt oder Verzehr zu vermeiden.

Symptome einer Blausternvergiftung variieren je nach aufgenommener Menge und individueller Empfindlichkeit
Symptome einer Blausternvergiftung
Eine Vergiftung durch den Blaustern äußert sich in verschiedenen Symptomen, die teilweise unmittelbar nach dem Kontakt auftreten können. Die Anzeichen variieren je nach aufgenommener Menge und individueller Empfindlichkeit.
Mögliche Symptome sind:
- Gastrointestinale Beschwerden: Übelkeit und Erbrechen, Durchfall sowie Bauchschmerzen. Diese Symptome sind häufig die ersten Anzeichen einer Blausternvergiftung.
- Hautirritationen: Bei Hautkontakt können Rötungen, Juckreiz und Entzündungen auftreten. Vermeiden Sie daher unbedingt den Kontakt mit dem Pflanzensaft.
- Neurologische und kardiovaskuläre Symptome: Dazu zählen Herzrhythmusstörungen. In schweren Fällen können auch Atemnot und Krämpfe auftreten. Diese Symptome erfordern sofortige medizinische Hilfe.
- Weitere Symptome: Neben den genannten Symptomen kann es auch zu einem brennenden Gefühl im Mund- und Rachenraum sowie zu Hustenreiz kommen.
Sollten diese Symptome nach Kontakt mit einem Blaustern auftreten, ist es wichtig, umgehend einen Arzt aufzusuchen oder den Notruf zu wählen. Informieren Sie das medizinische Personal so genau wie möglich über den Kontakt mit der Pflanze.
Gefährdung für Kinder und Tiere
Blausterne stellen aufgrund ihrer Giftigkeit eine ernstzunehmende Gefahr für Kinder und Tiere dar. Sie neigen dazu, Pflanzenteile aus Neugierde oder beim Spielen in den Mund zu nehmen. Besondere Vorsicht ist daher geboten.
Hier einige Tipps zum Schutz von Kindern und Tieren:
- Kinder: Erklären Sie Kindern klar und verständlich, dass Blausterne giftig sind und weder berührt noch in den Mund genommen werden dürfen. Eventuell können Sie Bilder verwenden, um auch jüngeren Kindern die Gefahr zu verdeutlichen.
- Tiere: Sorgen Sie dafür, dass Haustiere wie Hunde und Katzen keinen Zugang zu Bereichen mit Blausternen haben. Beaufsichtigung im Garten kann dazu beitragen, das Risiko einer ungewollten Aufnahme zu minimieren.
- Sicherheitsmaßnahmen: Überlegen Sie, giftige Pflanzen außerhalb der Reichweite von Kindern und Tieren zu platzieren. Pflanzen Sie Blausterne beispielsweise in erhöhten Beeten oder abgegrenzten Gartenbereichen.
- Notfallinformationen: Halten Sie Informationen bereit, wie im Falle einer Vergiftung zu handeln ist, einschließlich der Kontaktdaten des nächsten Tierarztes oder einer Vergiftungszentrale.
- Prävention: Bei der Gartengestaltung oder der Auswahl von Zimmerpflanzen für Haushalte mit Kindern oder Tieren sollten Sie auf ungiftige Alternativen zurückgreifen.
Die Schönheit des Blausterns sollte nicht über seine potenzielle Gefahr hinwegtäuschen. Wer sich der Risiken bewusst ist und entsprechende Vorkehrungen trifft, kann dennoch den Frühling mit diesem blauen Blütenteppich genießen.
Blausternarten und ihre Giftigkeit
Die unterschiedlichen Arten des Blausterns variieren in ihrer Giftigkeit. Hier eine Übersicht der bekanntesten Vertreter und deren spezifische Toxizität:
- Sibirischer Blaustern (Scilla siberica): Alle Teile dieser Pflanze sind giftig, mit einer besonders hohen Konzentration an Herzglykosiden in Samen und Zwiebel. Diese Substanzen wurden sogar als Rattengift eingesetzt. Typische Symptome einer Vergiftung umfassen Übelkeit, Durchfall, Hustenreiz und Herzrhythmusstörungen.
- Zweiblättriger Blaustern (Scilla bifolia): Auch dieser Blaustern ist in allen Teilen giftig. Er bevorzugt kalkreiche, feuchte Humusböden und blüht von März bis April. Nach derzeitigen Forschungen enthält er jedoch keine für Menschen gefährlichen Herzglykoside.
- Herbst-Blaustern (Scilla autumnalis): Diese Art ist vorrangig auf Trockenrasen in Südeuropa zu finden und blüht von August bis Oktober.
Einige Blausternarten gelten als weniger giftig oder sind für Menschen und Haustiere ungefährlicher:
- Kaukasischer Blaustern (Scilla mischtschenkoana): Seine hellblauen Blüten mit dunkler Mittelader erscheinen von Februar bis März und zeichnen sich durch eine lange Blütezeit aus. Er ist anpassungsfähig an alle Gartenböden.
- Wiesen-Blaustern (Scilla litardierei): Blüht von April bis Juni mit zahlreichen blassrosa bis violetten Blüten in einer zylindrischen Traube. Er bevorzugt sonnige Standorte und kann schütteren Rasen mit seinen Blüten beleben.

Der Umgang mit Blausternen erfordert besondere Umsicht und Schutzmaßnahmen im Garten
Umgang mit Blausternen
Blausterne bringen Farbe und Freude in den Garten, doch Vorsicht ist geboten, da alle Teile der Pflanze giftig sind. Folgende Richtlinien helfen, den Umgang mit ihnen sicher zu gestalten:
- Handschuhpflicht: Um Hautirritationen zu vermeiden, sollten beim Hantieren mit Blausternen stets Handschuhe getragen werden.
- Gründliche Reinigung: Nach der Gartenarbeit ist es empfehlenswert, die Hände gründlich mit Wasser und Seife zu waschen, um eventuelle Rückstände zu entfernen.
- Kein Verzehr: Die Pflanzenteile der Blausterne dürfen nicht verzehrt werden. Dies gilt sowohl für die Blüten als auch für die Blätter und insbesondere die Zwiebeln.
- Kinder- und Tiersicherheit: Sorgen Sie dafür, dass besonders Kinder und Haustiere keinen Zugang zu den Pflanzen haben, um Vergiftungsgefahren vorzubeugen.