Blaustern

Blaustern pflanzen und pflegen: So blüht er jedes Jahr

Der Blaustern, auch bekannt als Blausternchen, ist ein beliebter Frühblüher für den Garten. Erfahren Sie in diesem Artikel alles Wissenswerte über die verschiedenen Arten, die richtige Pflege und Vermehrung dieser Pflanze.

Herkunft

Die Gattung Blaustern (Scilla), auch Blausternchen genannt, gehört zur Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae) und umfasst etwa 80 bis 90 Arten. Ursprünglich wurden sie den Liliengewächsen (Liliaceae) zugeordnet. Blausterne sind in weiten Teilen Europas, Asiens und Afrikas verbreitet. Drei Hauptarten, die besonders bekannt sind, sind der Sibirische Blaustern (Scilla siberica), der Zweiblättrige Blaustern (Scilla bifolia) und der Mischtschenko-Blaustern (Scilla mischtschenkoana).

Der Sibirische Blaustern stammt aus Mittelrussland, dem Kaukasus und der Türkei und gedeiht in feuchten, offenen Wäldern und zwischen Strauchgruppen. Der Zweiblättrige Blaustern ist in Spanien, Frankreich, Italien sowie in Süd- und Mitteldeutschland beheimatet und wächst in der Nähe von Flüssen und in Feuchtgebieten. Der Mischtschenko-Blaustern bevorzugt durchlässige, trockene Böden in montanen und subalpinen Regionen des Südkaukasus und Nordwest-Iran.

Diese Arten wurden ursprünglich für herrschaftliche Gärten nach Mitteleuropa importiert und haben sich inzwischen auch in anderen Teilen Europas, Asiens und Afrikas etabliert. Ihre Vielfalt und Anpassungsfähigkeit machen Blausterne zu beliebten Frühblühern im Gartenbau.

Lesen Sie auch

Wuchs

Blausterne sind ausdauernde, krautige Geophyten, die Zwiebeln als Überdauerungsorgane ausbilden. Aus diesen Zwiebeln entwickeln sich in der Regel ein bis fünf Sprossachsen. Die Wuchshöhen variieren je nach Art und können zwischen 8 und 50 Zentimetern liegen.

Der Sibirische Blaustern erreicht eine Höhe von 8 bis 10 Zentimetern mit breit lanzettlichen Laubblättern, die kürzer sind als die Blütenstängel. Der Zweiblättrige Blaustern wird 10 bis 20 Zentimeter hoch und bildet meist zwei blattähnliche Strukturen aus. Der Mischtschenko-Blaustern wächst bis zu 20 Zentimeter hoch und besitzt längliche, schmalere Blätter.

Die Wuchsform der Blausterne reicht von aufrecht (Sibirischer Blaustern, Mischtschenko-Blaustern) bis bogig überhängend (Zweiblättriger Blaustern). Diese Vielfalt macht sie vielseitig verwendbar im Garten, sei es in Beeten, Steingärten oder als Verwilderungspflanzen unter Gehölzen.

Blüte

Die Blütenstände des Blausterns sind endständig und traubig angeordnet und variieren in der Anzahl der Blüten. Die zwittrigen Blüten sind dreizählig und bestehen aus sechs Blütenhüllblättern, die meist blau bis purpurfarben sind, seltener weiß. Charakteristisch für viele Blaustern-Arten ist die sternförmige Anordnung der Blüten und ein dunkler Mittelstreifen auf den Blütenblättern.

Der Sibirische Blaustern hat leuchtend blaue, nickende Blüten, die von März bis April blühen. Der Zweiblättrige Blaustern zeigt blaue, sternförmige Blüten ab Februar. Der Mischtschenko-Blaustern besitzt weiße Blüten mit einem blauen Mittelnerv und blüht ebenfalls früh im Jahr. Einige Arten können bis in den September hinein blühen, was den Blaustern zu einem wertvollen Frühblüher macht.

Welcher Standort ist geeignet?

Blausterne bevorzugen helle bis halbschattige Standorte und können auch unter Laubgehölzen wachsen, da diese während der Blütezeit der Blausterne noch keine Blätter tragen und genügend Licht durchlassen. Der Boden sollte humos, nährstoffreich und gut durchlässig sein, wobei Staunässe vermieden werden muss.

Neben Beeten und Steingärten eignen sich Blausterne auch für die Unterpflanzung von Gehölzen und Rasenflächen. Im Rasen sollte das Mähen bis zum Einziehen des Laubs vermieden werden. Für Pflanzgefäße sind sie ebenfalls geeignet, wobei eine humose, lockere Erde empfohlen wird.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Blausterne benötigen durchlässige, humose und nährstoffreiche Böden. Staunässe ist zu vermeiden, da sie die Zwiebeln schädigt. Der Sibirische Blaustern bevorzugt schwere, tonige Böden, während der Zweiblättrige Blaustern auf feuchten, nährstoffreichen Böden gedeiht. Der Mischtschenko-Blaustern benötigt durchlässige, trockene Böden.

Schwere Böden sollten durch Sand oder feinen Kies aufgelockert werden, um die Drainagefähigkeit zu erhöhen, während sandige Böden durch Kompost oder gut verrotteten Mist verbessert werden sollten. Eine gute Bodenstruktur ist entscheidend für das gesunde Wachstum und die Blüte der Blausterne.

Blaustern pflegen

Blausterne sind pflegeleicht und können über Jahre am selben Platz verbleiben. In der Anwachsphase sollten sie regelmäßig gegossen werden. Eine zusätzliche Bewässerung ist nur bei extremer Trockenheit nötig. Düngung ist in nährstoffreichen Böden nicht erforderlich, auf armen Böden kann im Frühjahr ein wenig Langzeitdünger ausgebracht werden.

Das Laub sollte erst entfernt werden, wenn es vollständig vergilbt und eingetrocknet ist, um die Zwiebeln zu stärken. Im Winter benötigen Blausterne Schutz vor übermäßiger Nässe, indem die Pflanzstellen mit Laub abgedeckt werden, dass im Frühjahr entfernt werden sollte.

Pflanzung

Blausternzwiebeln werden im Herbst zwischen September und November gepflanzt. Wählen Sie einen hellen bis halbschattigen Standort und bereiten Sie den Boden gut vor. Pflanzen Sie die Zwiebeln in Gruppen von 5 bis 20 Stück, etwa 8 bis 10 Zentimeter tief und mit einem Abstand von 5 bis 10 Zentimetern. Nach dem Pflanzen leicht angießen, um den Bodenschluss zu ermöglichen.

Auch vorgetriebene Blausterne können im Januar in Töpfen kultiviert werden. Im Frühjahr sorgen Blausterne zusammen mit anderen Frühblühern für ein stimmiges Bild im Garten.

Sorten & Arten

Neben der heimischen Wildart, dem Zweiblättrigen Blaustern (Scilla bifolia), gibt es weitere Arten und Sorten:

Sibirischer Blaustern (Scilla siberica):

  • `Spring Beauty`: Tiefblaue Blüten
  • `Alba`: Weiße Blüten
  • `Grace Lofthouse`: Violett-blaue Blüten

Mischtschenko-Blaustern (Scilla mischtschenkoana):

  • `Zwanenburg`: Hellblaue Blüten

Peruanischer Blaustern (Scilla peruviana): Violette Blüten, nicht winterhart, blüht von Mai bis Juni.

Krankheiten & Schädlinge

Blausterne sind robust und wenig anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Ein zu feuchter Standort kann zu Zwiebelfäule führen, daher sollten zu stark wasserhaltende Böden vermieden werden. Wühlmäuse können Schäden verursachen, indem sie die Zwiebeln fressen. Es kann hilfreich sein, Drahtkörbe um die Zwiebeln zu verwenden.

Blausterne sind giftig; alle Pflanzenteile enthalten Saponine, die bei Hautkontakt Entzündungen hervorrufen können und beim Verzehr zu Magen-Darm-Beschwerden führen.

So kommt die Pflanze über den Winter

Die meisten Blausternarten sind winterhart und vertragen Temperaturen von bis zu -23 Grad Celsius. Die Zwiebeln benötigen die Kälte zum Austreiben im Frühjahr. Schutz vor übermäßiger Winternässe ist wichtig, daher ist eine Laubabdeckung hilfreich, die im Frühjahr entfernt werden sollte.

In rauen Klimaregionen kann eine zusätzliche Abdeckung mit Tannenreisig oder Gartenvlies sinnvoll sein, um die Zwiebeln vor extremem Frost zu schützen.

Blaustern vermehren

Blausterne können durch Samen oder Tochterzwiebeln vermehrt werden.

Vermehrung durch Samen

Die Samenvermehrung erfolgt meistens durch Selbstaussaat, wobei Ameisen die Samen verbreiten. Lassen Sie die Samenstände an der Pflanze, bis sie von selbst abfallen. Eine gezielte Aussaat der Samen ist im Spätsommer möglich.

Vermehrung durch Tochterzwiebeln

Das Teilen der Zwiebeln ist eine einfache Methode zur Vermehrung. Graben Sie im späten Sommer oder Herbst eine gut eingewachsene Blausternpflanze aus, trennen Sie die Tochterzwiebeln ab und pflanzen Sie diese tief genug in den Boden oder in Pflanzgefäße.

Umpflanzen und Standortwahl

Im Sommer, nach dem Absterben der oberirdischen Pflanzenteile, können die Zwiebeln ausgegraben und an andere Stellen im Garten gesetzt werden. Wählen Sie Standorte mit hellem bis halbschattigem Licht und durchlässigem, humosem Boden.

Blausterne bieten verschiedene Vermehrungsmethoden von der natürlichen Selbstaussaat bis zur gezielten Vermehrung durch Tochterzwiebeln. Diese Methoden ermöglichen es Ihnen, den Bestand Ihrer Blausterne im Garten effektiv zu vergrößern.

Häufig gestellte Fragen

Wie verbreiten sich Blausterne in der Natur?

In der freien Natur helfen Ameisen bei der Verbreitung der Blausternsamen. An den Samen befinden sich nährstoffreiche Anhängsel, die von Ameisen in ihre Bauten getragen werden. Dadurch breiten sich Blausterne über die Zeit auf natürliche Weise aus.

Kann ich Blausterne auch in Pflanzgefäßen kultivieren?

Ja, Blausterne eignen sich hervorragend für die Kultivierung in Pflanzgefäßen wie Töpfen oder Kübeln. Verwenden Sie eine humose, lockere Erde und stellen Sie sicher, dass der Standort genügend Licht bietet. Im Januar können bereits vorgetriebene Blausterne in Töpfen kultiviert werden.

Was ist der Vorteil der Vermehrung durch Tochterzwiebeln?

Die Vermehrung durch Tochterzwiebeln ist eine einfache und effektive Methode, den Bestand an Blausternen im Garten zu vergrößern. Diese Methode bietet zudem den Vorteil, dass die neuen Pflanzen genetisch identisch sind und somit dieselben Blüheigenschaften besitzen wie die Mutterpflanze.

Wie schütze ich Blausterne vor Winternässe?

Blausterne benötigen Schutz vor übermäßiger Winternässe, um Zwiebelfäule zu vermeiden. Eine einfache Methode ist es, die Pflanzstellen im Winter mit einer Laubschicht abzudecken, die im Frühjahr wieder entfernt wird. In besonders rauen Klimaregionen kann zusätzlich mit Tannenreisig oder Gartenvlies abgedeckt werden.

Bilder: Abundancia / iStockphoto