Blasenspiere

Blasenspiere: Pflege, Standort & Sorten des Blütenstrauchs

Die Blasenspiere (Physocarpus opulifolius) ist ein robuster und anpassungsfähiger Blütenstrauch, der mit seinen vielfältigen Blattfarben und seiner pflegeleichten Natur überzeugt. Dieser Artikel bietet eine umfassende Beschreibung der Pflanze, von ihren botanischen Merkmalen über die verschiedenen Sorten bis hin zu Pflanz- und Pflegetipps.

Steckbrief

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Pflanzenart
Blütenstrauch
Lebenszyklus icon
Lebenszyklus
Mehrjährig
Wuchs icon
Wuchs
Buschig, aufrecht, im Alter breit überhängend
Wuchshöhe icon
Wuchshöhe
0,8 m bis 5 m (je nach Sorte)
Blütenfarbe icon
Blütenfarbe
Weiß bis blassrosa
Blütenform icon
Blütenform
Doldenförmige Büschel
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Herkunft

Die Blasenspiere (Physocarpus opulifolius) gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und ist ein sommergrüner Blütenstrauch. Ursprünglich stammt sie aus dem östlichen Nordamerika, wo sie in Laubwäldern, Dickichten und auf felsigen Hängen gedeiht. In Nordostasien gibt es ebenfalls eine Art der Gattung, Physocarpus amurensis.

Ihren botanischen Namen verdankt die Blasenspiere den auffälligen Balgfrüchten, welche im Herbst erscheinen und aussehen, als seien sie aufgeblasen – „Physa“ bedeutet im Griechischen Blase und „karpos“ Frucht. Deshalb wird sie auch Schneeballblättrige Blasenspiere oder Fasanenspiere genannt.

Im 19. Jahrhundert fand die Blasenspiere ihren Weg in europäische Gärten. Die erste gelblaubige Garten-Auslese ‘Luteus’ war schon vor 1864 bekannt. Besonders beliebt wurde die Art durch neuere Züchtungen wie den Teufelsstrauch ‚Diabolo‘ mit dunklem Laub. Die anpassungsfähige Pflanze hat sich auch als Gartenflüchtling in Auen- und Bruchwäldern Mitteleuropas etabliert und ist ideal für naturnahe Gärten.

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Wuchs

Blasenspieren sind sommergrüne, starkwüchsige Blütensträucher mit einer buschigen, aufrechten Wuchsform. Sie zeichnen sich durch schnelles Wachstum aus und erreichen je nach Sorte und Standort unterschiedliche Wuchshöhen und -breiten:

  • Kleinere Sorten: ‚Little Devil‘ und ‚Little Joker‘ werden etwa 0,8 bis 1 m hoch.
  • Mittelgroße Sorten: ‚Diabolo‘ und ‚Lady in Red‘ erreichen 2 bis 3 m Höhe.
  • Größere Exemplare: Wachsen bis zu 3 bis 5 m hoch.

Im Alter entwickeln Blasenspieren breit überhängende Zweige, was ihnen einen schleppenartigen Wuchs verleiht. An den stärkeren Ästen blättert die Rinde in langen Fetzen ab, was im Winter einen interessanten Blickfang darstellt.

Rinde

Die Rinde der Blasenspiere ist besonders in den Wintermonaten dekorativ. An stärkeren Ästen blättert sie in langen Fetzen ab und erscheint in verschiedenen Brauntönen. Diese Struktur ist nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern schützt die Pflanze auch vor äußeren Einflüssen. Allerdings enthält die Rinde Triterpensaponine, die bei Hautkontakt Reizungen verursachen können. Seien Sie daher beim Berühren vorsichtig, besonders wenn Kinder oder Haustiere im Garten spielen.

Blätter

Die Blätter der Blasenspiere sind drei- bis fünflappig eingekerbt und erinnern an das Laub vom Gewöhnlichen Schneeball (Viburnum opulus). Je nach Sorte variieren sie in der Farbe:

  • Sommer: Mittelgrün, gelb oder intensiv dunkelrot.
  • Herbst: Leuchtend orange und rot.

Diese Farbvariationen machen die Blasenspiere zu einem wertvollen Ziergehölz.

Blüte

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Blasenspiere in Blüte: Dichte Büschel mit zarten, rosa Staubbeuteln.
Foto: USGS Bee Inventory and Monitoring Lab | Lizenz: Public domain | Quelle: Wikimedia

Die Blüten der Blasenspiere erscheinen im Frühsommer und blühen oft bis Juli. Sie sind in dichten, doldenförmigen Büscheln angeordnet und haben eine weiße bis blassrosa Farbe. Markant sind die purpurfarbenen Staubbeutel, die den Blüten eine zarte rosa Überhauchung verleihen. Die Blütendolden ähneln denen von Spiersträuchern (Spiraea) und ziehen Bienen, Hummeln und Schwebfliegen an.

Früchte

Nach der Blüte bilden sich rotbraune Balgfrüchte, die den Namen „Blasenspiere“ erklären. Diese länglich-eiförmigen Hülsen sind etwa 0,6 bis 1 cm lang und enthalten die Samen. Die Fruchtkapseln entwickeln sich entlang der Nähte und öffnen sich im Herbst, um die Samen freizugeben. Trotz ihrer interessanten Form ist ihr Zierwert im Garten gering.

Welcher Standort ist geeignet?

Die Blasenspiere passt sich verschiedenen Standorten an. Sie gedeiht in voller Sonne bis Halbschatten und bevorzugt durchlässigen, humosen und nährstoffreichen Boden. Der Boden sollte trocken bis feucht, aber nicht staunass sein. Blasenspieren sind winterhart und benötigen keinen geschützten Platz, sie vertragen Wind gut und sind robust gegenüber verschiedenen Wetterbedingungen.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Die Blasenspiere gedeiht optimal auf durchlässigen, humosen und nährstoffreichen Böden. Vermeiden Sie Staunässe, da die Wurzeln gut belüftet werden müssen. Sandige Böden sollten mit hochwertiger Pflanzerde verbessert werden, um die Bodenstruktur zu optimieren und die Wasserspeicherfähigkeit zu erhöhen. Der ideale pH-Wert liegt zwischen 5,5 und 6,5.

Blasenspiere richtig pflanzen

Die beste Pflanzzeit für die Blasenspiere ist im Herbst oder Frühjahr. Gehen Sie Schritt für Schritt vor:

  1. Heben Sie ein Pflanzloch aus, das doppelt so groß wie der Wurzelballen ist.
  2. Mischen Sie bei Bedarf den Aushub mit Sand zur Verbesserung der Bodendurchlässigkeit.
  3. Setzen Sie die Pflanze mittig und aufrecht in das Pflanzloch.
  4. Füllen Sie das Loch mit Erde auf und treten Sie die Erde gut an.
  5. Gießen Sie gründlich, um den Boden um die Wurzeln zu festigen.

Für die Pflanzung im Kübel verwenden Sie ein Gefäß mit Abzugslöchern und legen eine Drainageschicht ein. Kübelpflanzen müssen häufiger gegossen werden.

Blasenspiere pflegen

Blasenspieren sind äußerst pflegeleicht, dennoch sind einige Maßnahmen wichtig.

Gießen

Gießen Sie regelmäßig im ersten Jahr nach der Pflanzung. Ältere Pflanzen benötigen nur bei langanhaltender Trockenheit zusätzliches Wasser. Kübelpflanzen müssen häufiger gegossen werden.

Düngen

Blasenspieren auf nährstoffreichen Böden benötigen keine zusätzliche Düngung. Im Frühjahr kann etwas Komposterde eingearbeitet werden. Bei Kübelpflanzen ist eine Düngung im Frühjahr und eine Nachdüngung alle vier Wochen bis Ende Mai sinnvoll.

Schneiden

Ein regelmäßiger Schnitt ist nicht zwingend erforderlich, fördert aber buschigen Wuchs und reiche Blüte. Schneiden Sie alte, kahle und quer wachsende Äste regelmäßig. Ein Verjüngungsschnitt alle vier bis fünf Jahre ist empfehlenswert.

Blasenspiere vermehren

Die Blasenspiere lässt sich durch Steckhölzer, Stecklinge und Absenker vermehren.

Steckhölzer

Schneiden Sie im Winter verholzte Triebe und setzen Sie diese in durchlässiges Anzuchtsubstrat (7,00€ bei Amazon*).

Stecklinge

Schneiden Sie im Frühsommer halb verholzte Triebe und pflanzen Sie diese in Anzuchtsubstrat.

Absenker

Biegen Sie bodennahe Zweige auf den Boden, ritzen Sie diese ein und bedecken Sie die Stelle mit Erde. Sobald Wurzeln gebildet sind, trennen Sie den Zweig von der Mutterpflanze und pflanzen ihn um.

Sorten & Arten

Blasenspieren gibt es in verschiedenen Sorten:

  • ‚Little Joker‘: Klein, bordeauxrotes Laub, gut für Kübel.
  • ‚Diable d’Or‘: Bis zu 2 m hoch, rotes Laub.
  • ‚Diabolo‘: Dunkelrote Blätter, bis zu 4 m hoch.
  • ‚Tiny Wine‘: Dunkelrotes Laub, kompakt.
  • ‚Little Angel‘: Orangerotes Laub, bis zu 1,5 m hoch.
  • ‚Darts Gold‘: Goldgelbes Laub, bis zu 3 m hoch.
  • ‚Summer Wine‘: Dunkelrot, bis zu 1,5 m hoch.
  • ‚Amber Jubilee‘: Gelb bis orangefarbenes Laub, bis zu 2 m hoch.
  • ‚Lady in Red‘: Rotgrünes Laub, bis zu 3 m hoch.

Verwendung

Die Blasenspiere ist vielseitig einsetzbar:

  • Hecken: Eignet sich für blickdichte Sichtschutzhecken oder frei wachsende Blühhecken.
  • Einzelstellung: Besonders buntlaubige Sorten sind als Solitärgehölze attraktiv.
  • Gruppenpflanzung: Gut kombinierbar mit anderen Gehölzen und Stauden.
  • Kübelpflanzung: Kleinere Sorten sind ideal für Terrassen und Balkone.
  • Vorgarten: Leuchtende Akzente vor Hauswänden.
  • Parks und Grünanlagen: Beliebt aufgrund der vielfältigen Blattfarben und Blütenstände.
  • Naturnaher Garten: Buntlaubige Sorten setzen in gemischten Hecken Akzente.

Krankheiten & Schädlinge

Die Blasenspiere ist robust und nur selten von Krankheiten und Schädlingen betroffen. In einigen Fällen können Spinnmilben oder Blattläuse auftreten, die punktförmige Aufhellungen oder gekräuselten Wuchs verursachen. Die Pflanze ist weitgehend unempfänglich gegenüber größeren Pflanzenkrankheiten und daher pflegeleicht.

Häufig gestellte Fragen

1. Ist die Blasenspiere giftig?

Nein, die Blasenspiere (Physocarpus opulifolius) ist nicht giftig. Sie eignet sich daher auch für Gärten, in denen Haustiere oder Kinder spielen. Allerdings enthält die Rinde Triterpensaponine, die bei Hautkontakt Reizungen verursachen können, weshalb insbesondere bei Kindern und Haustieren Vorsicht geboten ist.

2. Welche Schädlinge können der Blasenspiere schaden?

Obwohl die Blasenspiere im Allgemeinen robust und widerstandsfähig gegenüber Krankheiten und Schädlingen ist, können gelegentlich Spinnmilben auftreten. Spinnmilben verursachen punktförmige Aufhellungen auf den Blättern, die sich bei fortlaufendem Befall ausbreiten können, was zu deformierten Triebspitzen oder zum Vertrocknen befallener Pflanzenteile führen kann.

3. Warum wird die Blasenspiere auch „Schneeball-Blasenspiere“ genannt?

Die Blätter der Blasenspiere erinnern stark an das Laub des Gewöhnlichen Schneeballs (Viburnum opulus). Diese Ähnlichkeit hat ihr den zusätzlichen Namen „Schneeball-Blasenspiere“ eingebracht. Die botanische Bezeichnung „Physocarpus opulifolius“ verweist ebenfalls auf diese Blattähnlichkeit.

4. Wie erfolgt die Vermehrung der Blasenspiere am besten?

Die Blasenspiere lässt sich auf verschiedene Weise vermehren: durch Steckhölzer, Stecklinge und Absenker. Steckhölzer werden im Winter geschnitten, Stecklinge im Frühsommer, während Absenker durch das Biegen und Einritzen bodennaher Zweige bewurzeln und danach von der Mutterpflanze getrennt werden.

Bilder: Elena Odareeva / stock.adobe.com