Welche Möglichkeiten gibt es, die Rinde an einer Baumscheibe zu versiegeln?
Eine Baumscheibe lässt sich sowohl ohne als auch mit Rinde vielseitig verwenden, wobei berindetes Holz ein besonders natürliches Aussehen besitzt. Allerdings wird Baumrinde mit der Zeit bröselig und fällt vom Holz ab, was insbesondere bei stärker genutzten Holzscheiben – die etwa als Tischplatte, Hocker oder Stuhl verwendet werden – der Fall ist.
Dies lässt sich nur verhindern, wenn Sie die Rinde versiegeln und so härter sowie widerstandsfähiger gegen Witterungseinflüsse wie Sonne, Wind und Regen machen. Letzteres ist ein relevanter Punkt, wenn die Baumscheibe im Außenbereich eingesetzt werden soll. Zur Versiegelung der Baumrinde eignen sich vor allem diese Mittel:
- Kunstharz bzw. Epoxidharz
- Lack, gefärbt oder Klarlack
- Wachs, z. B. Naturwachs
- Leinöl oder andere pflegende Öle
Achten Sie darauf, dass Holz und Rinde mit den Mitteln gut durchtränkt werden. Anschließend müssen sie nochmals trocknen.
Wie lange muss die Baumscheibe trocknen, bevor ich Holz und Rinde versiegeln kann?
Bevor Sie Holz und Rinde versiegeln, sollten Sie es jedoch gründlich trocknen lassen. Versiegeln Sie kein frisches Holz, da dieses noch feucht ist und die Feuchtigkeit somit im Holzinneren eingeschlossen würde – dies führt zu Fäulnis und lässt die Baumscheibe ziemlich schnell verrotten. Je nach Dicke der Holzscheibe sollte diese mehrere Monate oder sogar Jahre trocknen, wofür Sie sie an einen luftigen und vor Regen geschützten Ort aufbewahren.
Pro Zentimeter Holzdicke sollten Sie mit etwa einem Jahr Trocknungszeit rechnen. Diese lässt sich auf wenige Wochen verkürzen, indem Sie beispielsweise bei einem Schreiner oder Tischler in der Nachbarschaft nachfragen, ob Sie die Scheiben mit in die Trocknungskammer legen können. Gegen einen kleinen Obolus ist dies meist kein Problem. Holz darf nur dann versiegelt werden, wenn seine Restfeuchte nicht mehr als 10 bis 15 Prozent beträgt.
Wie lassen sich Risse beim Trocknen verhindern?
Da Holz beim Trocknen schrumpft, baut sich ein Spannungsverhältnis im Inneren der Baumscheibe auf. Dadurch bilden sich Risse, die sich kaum verhindern lassen. Eine mögliche Gegenmaßnahme ist etwa die Verwendung von Holzarten, die tendenziell weniger zur Rissbildung neigen. Dazu gehören beispielsweise:
- Birke (punktet auch mit besonders schöner Rinde!)
- Nadelhölzer wie Fichte, Tanne oder Kiefer
- Kirsche
- Douglasie
Andere Holzarten, darunter vor allem Eichen- und Buchenholz, neigen jedoch besonders stark zum Reißen. Diese sollten Sie möglichst in einer professionellen Trocknungskammer trocknen lassen bzw. vor einer Freiluft-Trocknung mindestens zwei Wochen wässern. So spülen Sie die Pflanzensäfte hinaus, die zur Rissbildung beitragen. Übrigens: Im Winter geschlagenes Holz bildet weniger Risse, da es aufgrund der Winterruhe nicht im „Saft“ steht und daher von vornherein trockener ist.
Tipp
Holzscheiben in Salzwasser auskochen
Auch das vorherige Auskochen der Holzscheibe in (starkem) Salzwasser soll einer Rissbildung vorbeugen. Bedecken Sie die Scheibe mit Wasser, fügen Sie ca. 500 Gramm Salz hinzu und kochen Sie das ganze für ca. 1,5 Stunden.