Aschenblume

Aschenblume: Tipps für Wachstum, Blütenpracht und Giftigkeit

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Lesen Sie hier im kommentierten Aschenblume-Steckbrief Wissenswertes rund um Wachstum, Blütenpracht und Giftigkeit. Praxiserprobte Tipps erklären, wie Sie eine Läuseblume richtig pflanzen und pflegen.

aschenblume
Ihrem Namen zum Trotz ist die Aschenblume eine wahre Schönheit
AUF EINEN BLICK
Was ist eine Aschenblume?
Die Aschenblume (Pericallis hybrida) ist eine einjährige, krautige Pflanze mit farbenprächtigen, margeritenartigen Blüten in Weiß, Blau, Violett, Rot, Rosa oder Purpur. Sie stammt von den kanarischen Inseln, ist leicht in der Pflege und blüht von Februar bis Mai sowie von August bis September.

Steckbrief

  • Wissenschaftlicher Name: Pericallis hybrida
  • Familie: Korbblütler(Asteraceae)
  • Synonyme: Läuseblume, Garten-Zinerarie, Cinerarie
  • Herkunft: kanarische Inseln
  • Wuchstyp: einjährige, krautige Pflanze
  • Wuchshöhe: 20 cm bis 40 cm
  • Blatt: dreieckig-herzförmig
  • Blüte: Schirmrispe
  • Blütezeit: Februar bis Mai, August bis September
  • Giftigkeit: giftig
  • Winterhärte: nicht winterhart
  • Verwendung: Wohnraumbegrünung, Wintergarten, Balkon

Wachstum

Die Aschenblume ist eine immergrüne, krautige Blütenschmuckpflanze aus der Familie der Korbblütler. Entstanden ist die Pflanzenart als Kreuzung aus Pericallis cruenta und Pericallis lantana. Beide Elternpflanzen sind beheimatet in den Wäldern der kanarischen Inseln. Im Handel ist die opulente Hybride auch bekannt als Garten-Zinerarie, Läuseblume, Läusepflanze, Teneriffa-Stern sowie den lateinischen Begriffen Pericallis hybrida und Cineraria cruentus. Hartnäckig halten sich die alten botanischen Bezeichnungen Senecio senetti und Senecio cruentus. Die Aschenblume schmückt sich nicht nur mit zahlreichen Namen, sondern primär mit diesen malerischen Eigenschaften des Wachstums:

  • Wuchstyp: kurzlebige, krautige Pflanze mit immergrünen Blättern und farbenprächtigen, margeritenartigen Blüten.
  • Wuchsform: aufrecht, kompakt-buschig mit kugeliger Silhouette.
  • Wuchshöhe: 20 cm bis 40 cm, Sorten bis 60 cm.
  • Wuchsbreite: 20 cm bis 30 cm, Sorten bis 50 cm.
  • Gärtnerisch interessante Eigenschaften: pflegeleicht, frostempfindlich, üppig blühend, remontierend, giftig.

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Video: Pericallis-Hybriden - Bewundern Sie hier die farbenprächtigen Botschafter von den kanarischen Inseln

Blüte

Im Spätwinter blüht die Aschenblume zum ersten Mal. Bei guter Pflege erfreut uns die Läuseblume am Ende des Sommers mit einer schönen Nachblüte. Das sind charakteristische Blüten-Merkmale:

  • Blütenstand: Schirmrispe mit 20 bis 100 Einzelblüten.
  • Einzelblüte: Körbchenblüte mit einfarbigen Röhrenblüten, umringt von 9 bis 12 Zungenblüten.
  • Blütengröße: 2,5 cm bis 3 cm im Durchmesser.
  • Blütezeit: Hauptblüte von Februar bis Mai, Nachblüte von August bis September.
  • Blütenfarbe: weiß, blau, violett, rot, rosa, purpurn, magentafarben oder zweifarbig mit weißem Grund.

Blatt

Der deutsche Name Aschenblume ist eine Anspielung auf die Blattfarbe der Unterseite. An diesen Eigenschaften ist ein Pericallis-Blatt treffsicher zu erkennen:

  • Blattform: gestielt, dreieckig-herzförmig mit buchtig gezähntem Rand.
  • Blattfarbe: immergrün, Oberseite dunkelgrün, Unterseite blaugrau.
  • Blattgröße: 10 cm bis 15 cm, selten bis 20 cm lang und breit.

Giftigkeit

Die opulente Aschenblume hat eine tückische Eigenschaft, die Mensch und Tier schwer auf den Magen schlägt. Alle Pflanzenteile enthalten eine hohe Konzentration toxischer Pyrrolizidinalkaloide. Hierzu zählen unter anderem Jaconin, Retrorsin oder Senecionin, die auch im giftigen Greiskraut (Senecio vulgaris) und dem gefürchteten Jakobskreuzkraut (Jacobaea vulgaris) enthalten sind. Wissenschaftler bewerten den Grad der Toxizität von Pericalliy hybrida als stark giftig++ bis sehr stark giftig+++.

Aschenblume pflanzen

Die ersten blühenden Cinerarien stehen zum Kauf bereit, wenn draußen noch Schnee liegt. Ab Januar kann man eine pflanzfertige Aschenblume kaufen für einen Preis ab 2,99 Euro. Hobbygärtner mit Geduld und einem grünen Daumen entscheiden sich für die Pflanzung nach einer Vermehrung durch Aussaat. Lesen Sie hier, wissenswerte Hinweise rund um Anzucht, Standort und Pflanz-Technik von Pericallis hybrida:

Vermehrung

In Gärtnereien werden Aschenblumen durch Aussaat vermehrt. Diesem Vorbild eifern Hobbygärtner nach und vermehren die schönsten Pericallis-Hybriden auf der heimischen Fensterbank. Alle wichtigen Rahmenbedingungen fasst folgende Übersicht zusammen:

Aussaat Rahmenwerte
Bester Zeitpunkt Juli bis Oktober
Saat-Substrat Kokoserde oder Anzuchterde
Temperatur Aussaat 18° bis 24° Celsius
Lichtverhältnisse hell bis halbschattig
Saattiefe Lichtkeimer (nicht bedecken)
Keimzeit 8 bis 14 Tage
Pikieren 2 bis 3 Wochen nach der Aussaat
Temperatur nach dem Pikieren 16° bis 18° Celsius
Pflanzung in den Endtopf 5 bis 6 Wochen nach dem Pikieren
Kühlbehandlung zur Blüteninduktion 6 Wochen bei 8° bis 12° Celsius

Pflanz-Tipps

Im Hinblick auf die frühe Blütezeit und ausgeprägte Frostempfindlichkeit empfiehlt sich die Aschenblume als Topfpflanze für Wohnräume und Balkon. Die Ansprüche an Substratqualität und Pflanzung sind einfach zu erfüllen. Im Fokus der Vorbereitung stehen Schutzmaßnahmen gegen die giftigen Inhaltsstoffe. Folgende Tipps erklären, wie Sie eine Läuseblume richtig pflanzen:

  • Vor der Pflanzung angelegte Handschuhe schützen vor den giftigen Pflanzenteilen.
  • Die richtige Topfgröße hängt ab von der Pflanzengröße: 10-cm Ø für 20-30 cm Wuchshöhe; 12 cm Ø für 30-35 cm Wuchshöhe.
  • Das perfekte Substrat ist humusreich, durchlässig und leicht sauer einem pH-Wert von 6,0 bis 7,0.
  • Eine 5 cm hohe Schicht aus Blähton auf dem Topfboden beugt Staunässe wirksam vor.

Standort

Der optimale Standort simuliert die Licht- und Temperaturverhältnisse in den Wäldern der kanarischen Inseln.

  • Am hellen, luftigen Fensterplatz ohne pralle Sonne.
  • Von Mai bis September gerne auf Balkon und Terrasse im Halbschatten.
  • Ideale Temperaturen für eine üppige Blütenpracht: 12° bis 18° Celsius.
  • Kurzzeitiges Temperaturminimum: 5° Celsius (Sorten der Senetti-Serie: – 5° Celsius).

Ausgepflanzt im Beet bevorzugt die einjährige Aschenblume einen absonnigen bis halbschattigen, kühl-luftigen Standort in frisch-feuchter, nährstoffreicher Erde. Wichtig zu beachten sind diese Ausschlusskriterien: volle Sonne, kalkreicher Boden und Staunässe.

Exkurs

Blühendes Bollwerk gegen gefräßige Schnecken

Mit ihren giftigen Inhaltsstoffen halten sich Garten-Cinerarien ihre Fressfeinde vom Leib. Findige Hobbygärtner nutzen diesen Umstand für die biologische Schneckenbekämpfung. Im Gemüsegarten macht sich die Aschenblume gerne nützlich als blühendes Bollwerk gegen gefräßige Schnecken. Gedeihen Salat, Blumenkohl und Kartoffeln im Schutz einer Pericallis-Beetumrandung, vergeht den nimmersatten Schädlingen gehörig der Appetit.

Aschenblume pflegen

Am richtigen Standort ist die Aschenblume sehr pflegeleicht. Ein wenig gärtnerische Zuwendung wird belohnt mit einer farbenprächtigen Blütenfülle. Tragen von Handschuhen ist zu empfehlen für alle Pflegearbeiten mit direktem Kontakt zu Blättern und Blüten. Die besten Pericallis-Pflege-Tipps zum Nachlesen:

Gießen

  • Aschenblume gleichmäßig feucht halten ohne anhaltende Staunässe.
  • Das Substrat darf weder austrocknen, noch mit Wasser gesättigt sein.
  • Bester Zeitpunkt zum Gießen ist am frühen Morgen, wenn die Erde bis in 1 cm Tiefe angetrocknet ist.
  • Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser sind als Gießwasser ideal.
  • Wasser direkt auf die Wurzelscheibe laufen lassen, bis die ersten Tropfen in den Untersetzer laufen.

Düngen

  • Pericallis von Mai bis September düngen.
  • Wöchentlich Flüssigdünger (9,00€ bei Amazon*) für Blühpflanzen ins Gießwasser geben.

Schneiden

  • Verwelkte Blüten zeitnah auszuputzen, verlängert die Blütezeit und begünstigt eine spätsommerliche Nachblüte.
  • Verblühtes wahlweise abknipsen oder mit desinfizierter Bypass-Schere abschneiden.

Überwintern

Eine Überwinterung von Pericallis-Hybriden hat sich nördlich der Alpen als nicht praktikabel erwiesen. Sobald eine Aschenblume im Spätsommer nicht mehr blüht, geht die Pflanze ein.

Krankheiten und Schädlinge

Der synonyme Name Läuseblume deutet es an: Eine Aschenblume zieht Läuse unwiderstehlich an. Ansonsten sind lediglich durch Pflegefehler geschwächte Pericallis anfällig für einen Befall mit Krankheiten und Schädlingen. Folgende Tabelle informiert Sie über häufige Schadbilder und deren Ursachen mit Tipps zu effektiven Gegenmaßnahmen:

Schadbild Ursache Gegenmaßnahme
Schwarze, grüne, braune Schädlinge Blattläuse (Aphidoidea) abduschen, luftig-kühl stellen, Seifen-Spiritus-Lösung sprühen
Gespinste, silbrige Sprenkel Spinnmilben (Tetranychidae) abduschen, kühler aufstellen am luftigen Standort
Grauer Pilzbelag Grauschimmel (Botrytis cinerea) Quarantäne, Befallenes abschneiden, bepudern mit Gesteinsmehl
Schlaffe, braune Blätter Staunässe umtopfen, sparsamer gießen
Braune, unregelmäßige Blattflecken Sonnenbrand am halbschattigen Standort akklimatisieren

Beliebte Sorten

Diese schönen Aschenblume-Sorten verwandeln Sommergarten, Balkon und Fensterbank in ein furioses Blütenmeer:

  • Blue Bicolor: zweifarbige Premium-Sorte der Senetti-Serie mit blau-weißen Sternenblüten von März bis Mai und als Nachblüte von August bis September.
  • Magenta Bicolor: schöne Sorte mit farbenprächtigen, magenta-weißen Blüten im Frühling und Herbst.
  • Deep Blue: Pericallis-Hybride mit tiefblauer Blütenpracht und extra langer Blütezeit von April bis Juli.
  • Miranda: blüht ab März mit lachsrosa-roten, weiß gerandeten Zungenblüten.
  • Starlet: Zwerg-Cinerarien als Prachtmischung mit kompakter Wuchshöhe von 15 cm bis 18 cm, die in mannigfaltigen Farben blühen.

FAQ

Ist die Aschenblume winterhart?

Die Aschenblume ist beheimatet auf den kanarischen Inseln mit einem ganzjährig milden, mediterranen Klima. Aus diesem Grunde ist die immergrüne Läuseblume nördlich der Alpen nicht winterhart. Das Temperaturminimum einer Pericallis hybrida liegt bei 5° Celsius. In Ausnahmefällen überstehen ausgesuchte Sorten der Senetti-Serie kurzzeitigen Frost bis – 5° Celsius.

Ist eine Aschenblume giftig?

Die Aschenblume (Pericallis hybrida) ist eine stark giftige Pflanze. Verantwortlich für den Grad der Toxizität ist eine hohe Konzentration an verschiedenen Pyrrolizidinalkaloide. Für den Familienhaushalt mit Haustieren ist die Läuseblume nicht geeignet. In der Reichweite von Kindern, Hunden und Katzen empfehlen sich ungiftige Zimmerpflanzen, wie der farbenprächtige Zimmer-Hibiskus (Hibiscus rosa-sinensis) oder die aparte Pantoffelblume (Calceolaria).

Meine Aschenblume hat gelbe Blätter. Woran liegt das?

Häufigste Ursachen für gelb verfärbte Blätter einer Aschenblume sind Staunässe und kalkhaltiges Gießwasser. Im dauerhaft durchnässten Substrat verfaulen die Wurzeln, woraufhin die Nährstoffversorgung der Blätter zum Erliegen kommt. Hartes Gießwasser verursacht ein ähnliches Schadbild. Zeitnahes Umtopfen in durchlässig-humoses Substrat und Gießen mit Regenwasser kann die betroffene Läuseblume retten. Leidet die Zimmerpflanze nach dem Ausräumen unter gelben Blattverfärbungen, handelt es sich um Sonnenbrand. Ein Standortwechsel in den Halbschatten löst das Problem.

Bilder: Granadeiro / Shutterstock