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Apfelbaum aus Samen ziehen: So geht’s

Einen Apfelbaum aus Samen zu ziehen, ist ein lohnendes Unterfangen für geduldige Gärtner. Dieser Artikel führt Sie durch die Auswahl geeigneter Apfelsorten, die Vorbereitung der Kerne, die Aussaat und die Pflege der Sämlinge.

Geeignete Apfelsorten

Robuste Apfelsorten mit guter Fruchtqualität sind die beste Wahl für die Vermehrung

Geeignete Apfelsorten

Die Wahl der richtigen Apfelsorte ist der erste Schritt zum Erfolg. Besonders bewährt und robust in unserem Klima sind Sorten mit gesundem Wuchs und guter Fruchtqualität, wie zum Beispiel:

  • Alkmene: Diese Sorte besticht durch mittelstarken Wuchs und aromatische Früchte. Sie ist gesund und robust, bevorzugt aber nährstoffreiche Böden und ist nicht schorfresistent.
  • Rebella: Mit aufrechtem, breitem Wuchs und fruchtigem Aroma zeigt sich Rebella sehr frosthart. Sie gedeiht am besten in humosen und durchlässigen Böden.
  • Retina: Saftige, süß-säuerliche Früchte und ein starkwüchsiger, widerstandsfähiger Charakter zeichnen Retina aus. Sie bevorzugt lockeren Gartenboden.
  • Schöner aus Boskoop: Eine ausladende Krone und ein kräftig säuerlicher Geschmack machen diese robuste Sorte besonders. Achten Sie darauf, dass die Blüten keinen späten Frost abbekommen und der Boden nicht zu trocken ist.
  • Goldparmäne: Saftige, süße Früchte und ein mittelstarker Wuchs kennzeichnen die Goldparmäne. Sie benötigt regelmäßigen Schnitt und einen warmen Standort.
  • Jonagold: Jonagold benötigt nährstoffreichen Boden und kann bis zu 4,5 m hoch wachsen. Die Früchte überzeugen mit milder Säure und süßlichem Aroma.
  • Elstar: Mit saftigen Früchten und fein-säuerlichem Aroma erreicht Elstar eine Wuchshöhe von bis zu 4,0 m. Ihr Wuchs ist mittelstark bis stark.
  • Florina: Diese Sorte ist schnell wachsend und anspruchslos. Sie liefert frühe und hohe Erträge mit süß-saftigem Fruchtfleisch.

Vorbereitung der Apfelkerne

Damit aus den Apfelkernen gesunde Sämlinge heranwachsen, ist eine sorgfältige Vorbereitung wichtig. Folgen Sie einfach diesen Schritten:

  1. Entnehmen und Reinigen: Entfernen Sie die Kerne vorsichtig aus dem Apfel und befreien Sie sie mit einer Sprühflasche von Fruchtfleischresten.
  2. Trocknen: Verteilen Sie die Kerne auf einem Papiertuch und lassen Sie sie etwa 2 Wochen trocknen. Wenden Sie die Kerne regelmäßig, damit sie gleichmäßig trocknen.
  3. Stratifikation: Wickeln Sie die getrockneten Apfelkerne in feuchtes Küchenpapier ein und legen Sie dieses in einen verschließbaren Plastikbeutel. Lagern Sie den Beutel mehrere Wochen im Kühlschrank, um den Apfelkernen den nötigen Kältereiz für die Keimung zu geben. Beachten Sie, dass erste Keimungsanzeichen schon während der Kältebehandlung auftreten können.
  4. Aussaatbereitschaft: Sobald die Kerne den Kältereiz erfahren haben und eventuell erste kleine Wurzeln zeigen, sind sie bereit für die Aussaat. Verwenden Sie lockere Blumen- oder Anzuchterde und pflanzen Sie die Kerne etwa 1 Zentimeter tief ein.

Aussaat der Apfelkerne

Wenn die Apfelkerne die Kältebehandlung hinter sich haben und zu keimen beginnen, können Sie sie auf zwei Arten aussäen:

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Direktsaat im Freiland: Wenn der Frühling mild ist, können Sie die Kerne direkt im Freiland aussäen:

  1. Heben Sie Furchen von etwa 2-3 cm Tiefe in einem Abstand von 30 cm zueinander aus.
  2. Platzieren Sie die gekeimten Apfelkerne mit einem Abstand von 30 cm in den Furchen.
  3. Bedecken Sie die Samen leicht mit Erde und geben Sie eine zusätzliche 2-3 cm dicke Sandschicht darüber, um sie vor Nagetieren zu schützen und die Wasserdurchlässigkeit zu verbessern.
  4. Um die Beete zusätzlich vor Tieren zu schützen, können Sie sie mit einem Maschendrahtzaun (29,00€ bei Amazon*) abdecken.

Aussaat im Topf: Diese Methode eignet sich besonders, wenn die äußeren Bedingungen unsicher erscheinen, oder wenn Sie den Prozess genau beobachten möchten:

  1. Füllen Sie Töpfe mit gut drainierender, nährstoffreicher Erde.
  2. Säen Sie die gekeimten Apfelkerne jeweils in die Mitte der Töpfe und bedecken Sie sie mit einer leichten Schicht Erde.
  3. Stellen Sie die Töpfe an einen hellen Ort mit direkter Sonneneinstrahlung.

Unabhängig von der gewählten Methode ist es wichtig, dass die Samen konstant feucht gehalten werden, ohne dabei nass zu stehen. So unterstützen Sie die Keimung und das frühe Wachstum der Apfelbaum-Sämlinge optimal.

Pflege der Apfelbaum-Sämlinge

Damit Ihre Apfelbaum-Sämlinge gesund wachsen, ist eine sorgfältige Pflege entscheidend. Beachten Sie die folgenden Maßnahmen:

  • Bewässerung: Achten Sie auf eine gleichmäßig feuchte Erde, vermeiden Sie aber Staunässe, um Wurzelfäule vorzubeugen.
  • Unkrautbekämpfung: Entfernen Sie regelmäßig Unkraut um die jungen Pflanzen herum, um Konkurrenz um Licht, Wasser und Nährstoffe zu vermeiden und eine ungestörte Entwicklung zu fördern.
  • Düngung: Unterstützen Sie das Wachstum mit einer jährlichen Gabe von organischem Dünger im Frühjahr, um die Nährstoffversorgung zu optimieren.
  • Umtopfen oder Umpflanzen: Sobald die Sämlinge kräftig genug sind, sollten Sie sie in größere Töpfe oder in den Garten umpflanzen. Wählen Sie einen Standort mit ausreichend Sonne und Platz für die Ausbreitung.
Geduld und Erwartungen

Die Zucht eines Apfelbaums aus Samen erfordert Geduld und Blick für Überraschungen

Geduld und Erwartungen

Beim Ziehen eines Apfelbaums aus Samen ist Geduld gefragt. Es kann mehrere Jahre dauern, bis die ersten Früchte erscheinen. Daher stellt sich die Frage, ob sich die lange Wartezeit lohnt. Sie sollten auch bedenken, dass die Früchte des Baumes genetisch nicht mit denen des Mutterbaums übereinstimmen. Dies liegt an der Fremdbestäubung, bei der die Bäume die genetischen Merkmale von Pollenspenderpflanzen aus der Umgebung annehmen. Das Ergebnis ist eine große Vielfalt an potenziellen Geschmacksrichtungen und Eigenschaften der Äpfel – eine spannende Überraschung und ein Teil des Abenteuers, einen eigenen Baumsamen zum Wachsen zu bringen.

Bilder: diane39 / iStockphoto