Anthurie

Anthurie: Wie giftig ist die Flamingoblume wirklich?

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Die Anthurie ist eine beliebte Zimmerpflanze, birgt aber auch Risiken. Alle Teile der Pflanze sind giftig und können bei Menschen und Tieren gesundheitliche Beschwerden verursachen. Dieser Artikel informiert über die Giftigkeit der Anthurie, Präventionsmaßnahmen und Erste-Hilfe-Tipps.

Flamingoblume giftig
Die Anthurie ist giftig

Giftigkeit der Anthurie

Die Anthurie ist in all ihren Pflanzenteilen, besonders in Blättern und Blüten, giftig. Dies wird durch die unlöslichen Kalziumoxalat-Kristalle und Oxalsäure verursacht, die in der Pflanze enthalten sind. Diese Substanzen führen zu Reizungen der Schleimhäute und Haut. Beim Verzehr oder Kontakt mit Anthurien können sowohl Menschen als auch Tiere gesundheitliche Beschwerden entwickeln.

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Mögliche Symptome bei Vergiftung

  • Magen-Darm-Beschwerden: Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.
  • Schluckbeschwerden: Schwellungen und Schmerzen im Mund- und Rachenbereich.
  • Hautreaktionen: Rötungen, Blasenbildung und Juckreiz bei Hautkontakt.
  • Vermehrter Speichelfluss: Besonders bei Schleimhautkontakt.

Positionieren Sie die Pflanze an einem Ort, der unzugänglich für Kinder und Haustiere ist, um unerwünschte Reaktionen zu verhindern. Werden Pflanzenbestandteile dennoch verzehrt, sollten die betroffenen Personen reichlich Flüssigkeit zu sich nehmen und im Zweifelsfall medizinischen Rat einholen. Bei Haustieren ist der sofortige Gang zum Tierarzt angeraten. Grundlage dieser Maßnahmen ist die Tatsache, dass die Symptome in der Regel innerhalb von ein bis zwei Stunden abklingen.

Erste Hilfe bei einer Anthurienvergiftung

Falls Sie oder Ihr Haustier Teile einer Anthurie verzehrt haben, sollten Sie als erste Maßnahme reichlich Wasser oder eine andere Flüssigkeit trinken. Dies unterstützt den Körper dabei, die Giftstoffe auszuschwemmen. Treten innerhalb von 20 Minuten nach dem Verzehr keine Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen oder Schluckbeschwerden auf, sind weitere Sofortmaßnahmen in der Regel nicht erforderlich. Sollte jedoch eins der erwähnten Symptome auftreten oder sich verschlechtern, ist es wichtig, zeitnah medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Gelangt der Pflanzensaft auf die Haut, spülen Sie die betroffene Stelle gründlich unter fließendem Wasser ab, um Reizungen zu minimieren. Bei Beschwerden wie Rötungen, Blasenbildung oder anhaltendem Juckreiz sollten Sie ebenfalls einen Arzt aufsuchen.

Für Haustiere gelten ähnliche Maßnahmen: Sorgen Sie dafür, dass Ihr Tier reichlich trinkt und suchen Sie umgehend einen Tierarzt auf. Nehmen Sie Reste der Pflanze oder Fotos davon mit, damit der Tierarzt eine genaue Diagnose stellen kann. Es ist hilfreich, immer die Kontaktdaten der regionalen Giftnotrufzentrale parat zu haben, um im Notfall schnell handeln zu können.

Anthurien und Haustiere

Für Haustiere wie Hunde, Katzen, Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster und Vögel kann der Kontakt oder Verzehr von Anthurien giftig sein. Die Pflanzenteile enthalten die erwähnten unlöslichen Kalziumoxalat-Kristalle und Oxalsäure, die bei Tieren zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen wie Erbrechen, Durchfall, erhöhtem Speichelfluss und Schluckbeschwerden führen können.

Da insbesondere bei Kleintieren zusätzlich das Risiko von Blutungen im Magen-Darm-Trakt besteht, ist es wichtig, die Pflanze außerhalb der Reichweite Ihrer Haustiere zu positionieren. Sollte Ihr Tier dennoch Pflanzenteile verschlucken, ist der sofortige Besuch beim Tierarzt ratsam. Um eine sichere Diagnose und Behandlung zu ermöglichen, nehmen Sie nach Möglichkeit Proben der Pflanze oder Fotos mit.

Präventionsmaßnahmen

Um Vergiftungen durch Anthurien zu vermeiden, sollten Sie folgende Vorsichtsmaßnahmen befolgen:

  • Positionierung: Stellen Sie Anthurien außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren auf. Ein erhöhter Standort wie ein Regal oder eine Hängeschale bietet guten Schutz vor unerwünschtem Kontakt.
  • Aufmerksamkeit bei Neuzugängen: Beobachten Sie neue Pflanzen zunächst in einem separaten Raum, um festzustellen, ob Ihre Haustiere Interesse daran zeigen. So können Sie mögliche Risiken frühzeitig erkennen und entsprechend handeln.
  • Kinderaufklärung: Informieren Sie Ihre Kinder über die Giftigkeit der Anthurie, und erklären Sie ihnen, dass sie die Pflanze weder berühren noch Teile davon in den Mund nehmen dürfen.
  • Sichere Arbeitspraktiken: Tragen Sie Handschuhe beim Umtopfen oder Schneiden von Anthurien, um Hautkontakt und mögliche Reizungen zu vermeiden.
  • Sichere Entsorgung von Pflanzenteilen: Entsorgen Sie abgeschnittene Blätter und Blüten sicher, sodass weder Kinder noch Haustiere Zugang dazu haben.

Durch die Einhaltung dieser Maßnahmen können Sie die Gefahr von Vergiftungen deutlich reduzieren und gleichzeitig die Schönheit Ihrer Anthurien im Haushalt genießen.

Bilder: Kerstin Waurick / iStockphoto