Beerenobst

Ameisen am Beerenstrauch: Schädling oder natürliche Helfer?

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Ameisen können im Garten sowohl nützlich als auch schädlich für Beerensträucher sein. Dieser Artikel beleuchtet die vielschichtige Rolle der Ameisen und zeigt, wie man ein Gleichgewicht zwischen ihren positiven und negativen Auswirkungen findet.

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Ameisen an Beerensträuchern sind nicht immer ein Problem

Die Rolle von Ameisen: Nützlinge oder Schädlinge?

Ameisen haben im Garten sowohl nützliche als auch problematische Rollen. Einerseits fördern sie die Bodenbelüftung, indem sie Tunnel graben, was die Wurzeln der Pflanzen bei der Aufnahme von Wasser und Nährstoffen unterstützt. Sie vertilgen auch verschiedene Schädlinge, was den Befall durch unerwünschte Insekten reduziert.

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Andererseits stehen Ameisen in einer symbiotischen Beziehung zu Blattläusen, die Honigtau ausscheiden – einen begehrten Nahrungsstoff für Ameisen. Um den Zugang zu diesem Sekret zu sichern, schützen Ameisen die Blattläuse vor ihren natürlichen Feinden, was wiederum den Blattlausbefall verstärken kann. Dieser Befall kann den Beerensträuchern erheblich schaden, indem er ihr Wachstum hemmt und die Ernte vermindert.

Ein weiteres Problem kann entstehen, wenn Ameisen ihre Nester im Wurzelbereich der Beerensträucher bauen. Dies führt zu einer Lockerung der Wurzeln und beeinträchtigt die Wasser- und Nährstoffaufnahme der Pflanzen, was sie schwächt und schlimmstenfalls zum Absterben führen kann.

Es ist daher entscheidend, ein Gleichgewicht zu finden und nur bei einem starken Ameisenbefall Maßnahmen zu ergreifen.

Anzeichen für ein Ameisenproblem an Beerensträuchern

Achten Sie auf folgende Anzeichen, um ein Ameisenproblem frühzeitig zu erkennen:

  • Klebrige Blätter: Honigtau auf den Blättern, der von Blattläusen abgesondert wird, ist ein Nahrungsanreiz für Ameisen.
  • Geschwächte Pflanzen: Verkümmertes Wachstum und verringerter Ertrag können durch gestörten Stoffwechsel und erhöhtes Risiko von Pilzerkrankungen aufgrund von Honigtau verursacht werden.
  • Ameisennester nahe den Wurzeln: Diese können die Erdstruktur destabilisieren und die Nährstoffaufnahme der Pflanzen beeinträchtigen.
  • Aggressives Auftreten von Ameisen: Eine hohe Anzahl von Ameisen auf und um die Beerensträucher deutet auf ein größeres Problem hin.

Regelmäßige Kontrollen ermöglichen es, diese Anzeichen frühzeitig zu erkennen und gezielte Maßnahmen zu ergreifen.

Ameisen an Beerensträuchern bekämpfen: Hausmittel

Durch anwenderfreundliche und umweltfreundliche Hausmittel können Ameisen ohne Einsatz von Chemikalien vertrieben werden:

  • Wasser einsetzen: Fluten Sie die Ameisennester regelmäßig mit Wasser, um die Ameisen zu vertreiben.
  • Geruchsbarrieren schaffen: Pflanzen Sie intensiv duftende Kräuter wie Lavendel und Majoran um die Sträucher oder verteilen Sie Zimt, Zitronenschalen oder Teebaumöl, um Ameisen abzuschrecken.
  • Natürliche Aufgüsse: Verwenden Sie Aufgüsse aus stark duftenden Pflanzen wie Kerbel, Thymian oder Lavendel und bewässern Sie damit die betroffenen Bereiche.
  • Bodenbearbeitung: Regelmäßiges Hacken des Bodens beschleunigt die Umsiedlung der Ameisen.
  • Klebrige Barrieren: Bringen Sie Klebestreifen um die Stämme der Beerensträucher an, um Ameisen von den Pflanzen fernzuhalten.
  • Hotspots vermeiden: Entfernen Sie Essensreste in der Nähe der Beerensträucher, um Ameisen nicht anzulocken.

Falls diese Hausmittel nicht ausreichen, können Sie darüber nachdenken, die Ameisen umzusiedeln oder professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Ameisen umsiedeln

Wenn Ameisen die Wurzeln Ihrer Beerensträucher beeinträchtigen, kann eine Umsiedlung hilfreich sein. Gehen Sie hierzu wie folgt vor:

  1. Blumentopf vorbereiten: Füllen Sie einen großen Topf zu etwa einem Drittel mit feuchter Erde oder Holzwolle und optional etwas Zucker oder Marmelade als Lockstoff.
  2. Topf platzieren: Stellen Sie den Topf kopfüber auf den Eingang des Ameisennests oder eine Ameisenstraße.
  3. Nest stören: Feuchten Sie die Erde rund um das Nest leicht an, um die Ameisen zu ermutigen, den Topf als neues Zuhause anzunehmen.
  4. Warten: Lassen Sie den Topf mehrere Tage stehen, bis die Ameisen ihre Brut in den Topf umgesiedelt haben.
  5. Ameisen umziehen: Heben Sie den Topf vorsichtig mit einem Spaten an und transportieren Sie ihn zu einem neuen Standort mindestens 30 Meter entfernt.
  6. Neuer Standort: Geben Sie den Ameisen Zeit, sich an die neue Umgebung anzupassen.

Diese Methode ist naturnah und hilft, das Gleichgewicht in Ihrem Garten zu bewahren, ohne Ameisen zu vernichten.

Bilder: Volodymyr Nikitenko / Shutterstock