Wie alt ist der älteste Ginkgobaum der Welt?
Die einzige bekannte Ginkgo-Art, Ginkgo biloba, ist schon seit Jahrmillionen in China beheimatet. Seit mehreren tausend Jahren gilt die Art zudem also heilig und wird vor allem innerhalb buddhistischer Tempelanlagen angepflanzt.
Auch die weltweit ältesten, noch lebenden Ginkgos sind in China beheimatet. Das wahrscheinlich älteste Exemplar ist ein männlicher Ginkgo, der in der westchinesischen Provinz Guizhou steht und rund 4500 Jahre alt ist. Andere chinesische Ginkgobäume haben ebenfalls ein Alter von mehr als 1000 Jahren erreicht, kommen jedoch nicht einmal annähernd an das beeindruckende Alter des ‚The Li Jiawan Grand Ginkgo King‘
Wie alt ist der älteste Ginkgobaum in Deutschland?
Auch in Japan und Südkorea befinden sich über 1000 Jahre alte Ginkgobäume. Das erste Exemplar in Europa wurde vermutlich um 1730 im niederländischen Utrecht gepflanzt und kann dort bis heute im alten botanischen Garten bewundert werden. Auch in Deutschland wurden im 18. und 19. Jahrhundert viele Ginkgos als Zierbäume in Parks und Alleen gepflanzt.
Johann Wolfgang von Goethe widmete dem urtümlichen Baum sogar das Gedicht ‚Ginkgo biloba‘. In Jena ließ der berühmte Dichter sogar gegen Ende des 18. Jahrhunderts ein Exemplar pflanzen, das heute im Botanischen Garten steht. Der älteste Ginkgo Deutschlands befindet sich jedoch in Frankfurt-Rödelheim und wurde um 1750 gepflanzt.
Weshalb wird der Ginkgo auch als „lebendes Fossil“ bezeichnet?
Ginkgos gibt es schon seit rund 290 Millionen Jahren und waren zur Zeit der Dinosaurier zwischen Jura- und Kreidezeit auf der ganzen Welt verbreitet. Von den ursprünglich 17 Gattungen mit zahlreichen Arten existiert heute jedoch nur noch als einziger Vertreter der Ginkgopflanzen (Ginkgoate) die Art Ginkgo biloba. Die anderen Arten sind bereits vor Jahrmillionen ausgestorben, weshalb der heutige Ginkgo auch als „lebendes Fossil“ bezeichnet wird – er hat viele Millionen Jahre überlebt und wird aufgrund seiner Robustheit heute gern als so genannter „Klimabaum“ gepflanzt.
Was ist das Besondere am Ginkgobaum?
Der Ginkgo nimmt in der botanischen Ordnung eine Sonderstellung zwischen Nadel- und Laubbäumen ein, da er sich keiner der beiden Einteilungen zuordnen lässt. Ginkgos sind weder Nadel- noch Laubbaum, sondern bilden eine ganz eigene Klasse für sich.
So haben sich die Ginkgogewächse schon sehr früh in der Erdgeschichte zeitgleich mit den ersten Nadelbäumen entwickelt und stellen eine Art Zwischenglied oder Übergang zwischen beiden Baumordnungen dar. Wie Nadelbäume gehören Ginkgos zu den Nacktsamern, werfen allerdings wie sommergrüne Laubbäume im Herbst ihre charakteristisch geformten Blätter ab.
Tipp
Kan man Ginkgo im Kübel kultivieren?
Mittlerweile gibt es besonders kleinbleibende Ginkgosorten auf dem Markt, die sich aufgrund ihres Zwergwuchses perfekt für eine Kübelkultur eignen. Hierzu gehören etwa ‚Mariken‘ (bis 100 Zentimeter hoch), ‚Baldi‘ (bis 200 Zentimeter hoch) und ‚Troll‘ (bis 80 Zentimeter hoch bei dichtbuschigem Wuchs).