Eichel

Älteste Eiche der Welt?: Demetra in Kalabrien

In den abgelegenen Wäldern Kalabriens steht eine uralte Eiche, die die Grenzen des Wissens über Baumlongevität im Mittelmeerraum neu definiert. Dieser Artikel erkundet die Entdeckung, Bedeutung und Erhaltung dieser bemerkenswerten Eiche, bekannt als „Demetra“.

Entdeckung und Bedeutung

Die langlebigen Eichen von Aspromonte stellen bekannte Lebensspannen infrage

Entdeckung und Bedeutung

Fünf bemerkenswerte Eichen, darunter „Demetra“, wurden im Naturschutzpark Aspromonte in Kalabrien entdeckt. Diese Entdeckung stellt unser bisheriges Verständnis von der Lebensspanne von Eichen im Mittelmeerraum infrage. Bisher ging man davon aus, dass Eichen in diesen wärmeren Regionen nicht älter als 300 Jahre werden. Die Entdeckung dieser langlebigen Bäume eröffnet neue Perspektiven für die Erforschung von Baumlongevität.

„Demetra“ ist weit mehr als nur ein Baum mit einem geschätzten Alter von fast 1.000 Jahren. Sie dient als lebendiges Archiv, das Einblicke in die Umweltgeschichte bietet. Ihre Wachstumsringe zeichnen detailliert historische Klimaereignisse und Umweltveränderungen auf. Durch die Untersuchung dieser Ringe können Forschende die Klimageschichte der Region präziser rekonstruieren und die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf das Ökosystem aufdecken.

Standort und Naturschutz

„Demetra“ befindet sich im Naturschutzpark Aspromonte in der bezaubernden Region Kalabrien. Dieser Park ist nicht nur wegen des hohen Alters der Eiche bemerkenswert, sondern auch für seine Bedeutung im Erhalt der biologischen Vielfalt und charakteristischer Ökosysteme. Mit seiner reichen Flora und Fauna, darunter auch seltene Arten, ist er ein wichtiges Schutzgebiet.

Die Erhaltung solcher Naturoasen ist entscheidend für den Schutz unseres Naturerbes. „Demetra“ verdeutlicht die Notwendigkeit, alte Baumriesen und die sie umgebende Biodiversität zu schützen.

Altersbestimmung und Methodik

Mit der Radiokarbonanalyse wird das Alter von Eichen bestimmt

Altersbestimmung und Methodik

Die Altersbestimmung von „Demetra“ erfolgte mithilfe wissenschaftlich fundierter Methoden, darunter die Radiokarbonmethode. Diese Methode ist ein Standardverfahren zur Altersbestimmung organischer Materialien und basiert auf dem Gehalt an radioaktivem Kohlenstoff (C-14), dessen Konzentration im Laufe der Zeit abnimmt. Durch die Analyse des C-14 Gehalts in gezielt entnommenen Proben aus dem Kern des Baumes, wurde das Alter von „Demetra“ auf fast 1.000 Jahre geschätzt.

Die Genauigkeit der Radiokarbonmethode wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, darunter die Umgebungsbedingungen und die spezifische Wachstumsgeschichte des Baumes. Trotz dieser Variablen bietet sie eine zuverlässige Grundlage, um das beeindruckende Alter der Eiche zu bestätigen und ihre Geschichte weiter zu erforschen.

Vergleich mit anderen alten Eichen

Die Entdeckung von „Demetra“ im Naturschutzpark Aspromonte ist ein wichtiger Meilenstein für das Verständnis der Langlebigkeit von Eichen. Auch außerhalb Italiens gibt es bemerkenswerte alte Eichen, die Geschichten aus vergangenen Zeiten erzählen. Ein Beispiel ist die 1000-jährige Eiche von Bad Blumau in Österreich, bekannt als „dicke Oachn“. Mit einem beeindruckenden Stammumfang von 8,75 Metern und einer Höhe von etwa 30 Metern steht sie als Zeuge der Zeit und zieht Besucher aus aller Welt an. Ihr Standort, an dem sie seit über einem Jahrtausend thront, diente einst als Versammlungs- und Tanzplatz und ist heute ein beliebtes Ziel für Naturliebhaber.

Bilder: Pgiam / iStockphoto