Eibe

Ehrwürdig und mystisch: Die älteste Eibe der Welt entdecken

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Die Europäische Eibe (Taxus baccata) war einst in ganz Europa verbreitet, ist mittlerweile jedoch vom Aussterben bedroht. Unsere Vorfahren sahen die Eibe als mystischen Baum an. Da dürfte auch die Lebensdauer eine Rolle spielen, denn Eiben können mehr als 1000 Jahre alt werden.

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Alte Eibe von Balderschwang ist vermutlich um die 1000 Jahre alt
AUF EINEN BLICK
Wo steht die älteste Eibe der Welt?
Die älteste Eibe der Welt ist die Fortingall Yew in Schottland, deren Alter auf rund 2000 Jahre geschätzt wird. Dies macht sie zugleich zum ältesten Baum Europas, wobei weitere solche alte Eiben wahrscheinlich existieren, aber in begrenzter Anzahl.

Wo befindet sich die älteste Eibe der Welt?

In Europa existieren einige Eiben, deren Alter auf mindestens 1500 Jahre geschätzt wird. Manche Schätzungen sprechen sogar von 2000 bis 4000 Jahre.
Da die Altersbestimmung bei Eiben so schwierig ist, sind derartige Angaben jedoch mit Vorsicht zu genießen.

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Als wahrscheinlich älteste Eibe der Welt gilt die so genannte Fortingall Yew, die sich auf einem schottischen Kirchhof befindet. Das Alter dieses Exemplars wird auf rund 2000 Jahre geschätzt, was die Eibe zugleich zum ältesten Baum Europas macht. Wahrscheinlich existieren weitere derartig alte Eiben, allerdings dürfte ihre Zahl sehr begrenzt sein.

Welches ist die älteste Eibe Deutschlands?

Die „Alte Eibe von Balderschwang“ im Allgäu ist die älteste Eibe in Deutschland. Für dieses Exemplar existieren sehr unterschiedliche Altersangaben, die zwischen 800 und sogar 4000 Jahre reichen. Als realistisch wird jedoch ein Alter zwischen 800 und 1500 Jahre angesehen, was den Baum immer noch zum vermutlich ältesten Baum Deutschlands macht. Damit wäre die Balderschwanger Eibe noch älter als die verschiedenen „1000jährigen“ Eichen und Linden, die überall zu finden sind. Heute steht der Baum als Solitär, wuchs jedoch früher vermutlich innerhalb eines dichten, im Mittelalter abgeholzten Waldes.

Weshalb lässt sich das Alter einer Eibe so schwer bestimmen?

Typisch für alte Eiben ist der im Inneren hohle Stamm, da das Holz mit der Zeit verfault. Ein Auszählen der Jahresringe ist ergo zur Altersbestimmung nicht möglich, weshalb Baumforscher auf Schätzungen anhand des Stammumfangs und der Wuchshöhe zurückgreifen müssen. Dabei kann es sich jedoch nur um sehr grobe Schätzungen handeln, da das Höhen- und Dickenwachstum der Bäume durch Umwelteinflüsse stark schwanken kann. Ein vergleichsweise kleiner und schmaler Baum kann daher älter sein als ein besonders imposantes Exemplar, sofern sich die Standortbedingungen gravierend unterscheiden.

Weshalb ist die Eibe vom Aussterben bedroht?

Im Mittelalter wurden Eiben in vielen Regionen Europas verstärkt abgeholzt, sodass etwa im ausgehenden 16. Jahrhundert in Bayern keine einziges Exemplar mehr zu finden war. Das zugleich harte wie elastische Holz war insbesondere für den Bau von Waffen (z. B. Langbögen) und Musikinstrumenten begehrt. Außerdem wurde der hochgiftige Baum häufig abgeholzt, um Tiere (z. B. Pferde, Rinder, Schweine etc.) vor einer tödlichen Vergiftung zu bewahren. Aus diesem Grund sind uralte Eiben aus gleich zwei Gründen erstaunlich: Sie haben den Kahlschlag überlebt und konnten ein ungewöhnlich hohes Alter erreichen.

Tipp

Eiben eignen sich gut als Heckengehölz

Ab ca. dem 18. Jahrhundert wiederum werden Eiben gern als gestalterisches Element – beispielsweise als Hecke oder Formgehölz – in Gärten und Parks gepflanzt. Der Nadelbaum ist extrem schnittverträglich und ergibt einen hervorragenden Sichtschutz.

Bilder: Altrendo Images / Shutterstock