Eibe

Die Eibe: Ein seltenes und geschütztes Nadelgehölz im Fokus

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Bereits im Jura, vor rund 150 Millionen Jahren, wuchs die robuste Eibe in unseren Breiten. Das in vielen Gärten kultivierte Nadelgehölz bietet zudem selten gewordenen Tieren einen wichtigen Lebensraum.

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Die schöne Eibe ist stark giftig

Pflanzensteckbrief:

Systematik:

  • Botanischer Name: Taxus baccata
  • Ordnung: Koniferen (Coniferales)
  • Familie: Eibengewächse (Taxaceae)
  • Gattung: Eiben

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Botanisches:

  • Wuchs: Großstrauch, Baum
  • Wuchshöhe: Bis zu 20 Meter
  • Wuchsbreite: Bis zu 15 Meter
  • Blätter: Nadeln, immergrün
  • Blüte: Zapfen
  • Blütenfarbe: grün, gelb
  • Hauptblütezeit: März und April
  • Früchte: Rote Steinfrüchte

Achtung: Mit Ausnahme des Fruchtfleisches enthalten alle Pflanzenteile das giftige Taxin, das bereits in geringen Mengen zu Atemlähmung und Herzversagen führt. Tragen Sie bei allen Pflegemaßnahmen Handschuhe. Das Schnittgut können Sie kompostieren, da das Gift durch Bakterien in der Rotte zersetzt wird.

Besonderheiten

Dieser Methusalem unter den Bäumen, der zudem sehr alt werden kann, ist in unseren Breiten rar geworden. Mit nur etwa 60.000 Exemplaren in ganz Deutschland ist das unter Naturschutz stehende Gehölz in seinem Bestand stark gefährdet.

Herkunft

Das Verbreitungsgebiet der Europäischen Eibe reicht vom Baltikum bis nach Nordafrika.

Standort und Boden

Eiben vertragen schattige Standorte besser als vollsonnige. Den eigentlich winterharten Gehölzen machen die immer schneeärmer werdenden Winter zu schaffen, da kalte Winde und die Wintersonne austrocknend wirken. Setzen Sie Eiben deshalb bevorzugt in luftfeuchten Lagen.

Hinsichtlich des Bodens sind die Nadelgehölze sehr anspruchslos. Das Substrat sollte kalkhaltig, leicht lehmig und gut durchlässig sein. Eiben gedeihen sogar auf schwach sauren, humosen Sandböden.

Gießen und düngen

Da die Wurzeln der Eibe tief in den Boden reichen, vertragen sie Trockenheit gut. Nur in den ersten ein bis zwei Jahren müssen frisch gepflanzte Sträucher gut gewässert werden.

Zur Düngung, die immer im Frühjahr erfolgen sollte, eignen sich spezielle Koniferen- oder Tannendünger, die alle notwendigen Nährstoffe enthalten.

Rückschnitt

Eiben zählen zu den schnittverträglichsten Nadelgehölzen. Selbst wenn Sie den Baum auf sein kahles Gerüst zurücksetzen, treibt er zuverlässig wieder aus. Einmal im Jahr geschnittene Eiben verwachsen sich zu blickdichten, attraktiv dunkelgrünen Hecken.

Krankheiten und Schädlinge

In trockenen Sommern werden Eiben gelegentlich von Spinnmilben heimgesucht. Auch Fraßschäden durch Dickmaulrüssler kommen vor.

Verwendung

Wegen ihrer Schnittverträglichkeit werden Eiben seit Jahrhunderten als Formgehölze geschätzt. Da die tiefwurzelnden Gehölze zahlreiche Feinwurzeln bilden, eignen sie sich jedoch nicht als Nachbarn für konkurrenzschwache Pflanzen.

Tipp

Unweit des Ammersees befindet sich der Paterzeller Eibenwald. Mit über 2.000 zum Teil sehr alten Bäumen handelt es sich bei diesem Naturjuwel sogar um den größten geschlossenen Eibenbestand Deutschlands. Auf einem malerisch angelegten Rundweg, der teilweise entlang kleiner Bäche führt, können Sie die besondere Atmosphäre dieses Waldes genießen und dabei auf zehn Schautafeln viel über diese selten gewordene Baumart erfahren.

Bilder: Iva / stock.adobe.com