Zypresse

Zypresse selber ziehen: Stecklinge & Samen leicht gemacht

Die Zypresse, mit ihrem eleganten Wuchs und immergrünen Nadeln, ist ein Blickfang in jedem Garten. Dieser Artikel erläutert zwei Methoden der Zypressenvermehrung: die einfache Stecklingsvermehrung und die anspruchsvollere Vermehrung durch Samen.

Vermehrung durch Stecklinge: Der einfachere Weg

Die Stecklingsmethode ermöglicht eine einfache und effektive Vermehrung von Zypressen

Vermehrung durch Stecklinge: Der einfachere Weg

Möchten Sie Ihre Zypressen vermehren, bietet sich die Stecklingsmethode als einfacher und effektiver Weg an. So können Sie mit etwas Geduld zuverlässig neue Pflanzen heranziehen.

Wann ist die beste Zeit für die Stecklingsvermehrung?

Wann ist die beste Zeit für die Stecklingsvermehrung?

Die winterliche Ruhephase bietet ideale Bedingungen für die Zypressenstecklingsvermehrung

Der Winter ist die ideale Zeit, um Zypressenstecklinge zu gewinnen. In dieser Ruhephase sind die Pflanzen weniger aktiv und die Stecklinge haben optimale Bedingungen, um Wurzeln auszubilden.

Schritt-für-Schritt Anleitung zur Stecklingsvermehrung

Schritt-für-Schritt Anleitung zur Stecklingsvermehrung

Die Stecklingsmethode ermöglicht eine einfache und effektive Vermehrung von Zypressenpflanzen

  1. Stecklinge gewinnen: Wählen Sie an einem frostfreien Wintertag kräftige Seitentriebe aus und reißen Sie diese vorsichtig vom Ast ab. Achten Sie darauf, dass ein kleines Stück Rinde, die sogenannte „Fahne“, am Steckling verbleibt.
  2. Unteren Bereich vorbereiten: Entfernen Sie im unteren Bereich des Stecklings alle Nadeln und Blätter. Kürzen Sie die restlichen Blätter auf etwa ein Drittel ihrer ursprünglichen Länge.
  3. Stecklingslänge anpassen: Kürzen Sie die Spitze des Stecklings, sodass er eine Länge von ungefähr 10 cm erreicht.
  4. Einpflanzen: Füllen Sie einen Topf mit Anzuchterde und setzen Sie den Steckling vorsichtig ein.
  5. Feuchtigkeit gewährleisten: Gießen Sie die Erde gut an und bedecken Sie den Topf mit einem durchsichtigen Plastikbeutel, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu schaffen. Regelmäßiges Lüften beugt Schimmelbildung vor.
  6. Standort und Pflege: Platzieren Sie den Topf an einem hellen, frostfreien Ort und halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, ohne Staunässe zu verursachen.

Tipps für die erfolgreiche Bewurzelung von Stecklingen

Um die Bewurzelung der Stecklinge zu fördern, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Bewurzelungshormon: Die Anwendung von Bewurzelungshormon am unteren Ende des Stecklings unterstützt die Wurzelbildung.
  • Optimale Bedingungen: Eine gleichmäßig feuchte Anzuchterde und eine Umgebungstemperatur von etwa 20 Grad Celsius bieten ideale Voraussetzungen für die Wurzelentwicklung.
  • Geduld bewahren: Die Bewurzelung von Zypressenstecklingen benötigt Zeit. Erst wenn Sie sichtbares Neuwachstum erkennen, sind die Stecklinge bereit für die Umpflanzung.

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Mit diesen Anweisungen und Tipps können Sie das Wachstum junger Zypressen aus Stecklingen erfolgreich unterstützen.

Vermehrung durch Samen: Die etwas anspruchsvollere Methode

Die Vermehrung der Zypresse über Samen ist eine faszinierende Methode, um diese imposanten Pflanzen zu züchten. Sie erfordert zwar etwas mehr Geduld und Sorgfalt als die Stecklingsvermehrung, belohnt aber mit dem einzigartigen Erlebnis, den gesamten Wachstumsprozess vom Samenkorn bis zur kräftigen Pflanze zu begleiten.

Schritt-für-Schritt Anleitung zur Samen-Vermehrung

  1. Samen gewinnen: Warten Sie, bis die männlichen und weiblichen Zapfen an der Zypresse ausgereift sind. Dies kann bis zu zwei Jahre dauern. Die weiblichen Zapfen geben keimfähige Samen frei, wenn sie starker Hitze ausgesetzt oder vollständig ausgetrocknet sind.
  2. Anzuchtschale vorbereiten: Füllen Sie eine Anzuchtschale mit einer hochwertigen Anzuchterde, die sowohl Feuchtigkeit gut speichern als auch überschüssiges Wasser ableiten kann. Eine Beimischung von grobem Sand oder ähnlichem Material kann die Struktur zusätzlich verbessern.
  3. Samen aussäen: Verteilen Sie die Samen gleichmäßig auf dem Substrat und bedecken Sie sie anschließend leicht mit einer dünnen Erdschicht. So wird den Samen nicht vollständig das Licht entzogen, sie sind aber dennoch von Erde bedeckt.
  4. Feuchtigkeit und Temperatur: Decken Sie die Anzuchtschale mit Folie oder einem transparenten Deckel ab, um die Feuchtigkeit zu erhalten und ein Mikroklima zu schaffen. Stellen Sie die Schale an einen hellen und kühlen Ort, idealerweise mit Temperaturen um 10 Grad Celsius. Lüften Sie die Abdeckung regelmäßig, um Schimmelbildung zu vermeiden.
  5. Keimung: Die Keimung von Zypressensamen kann, abhängig von der Art und den Bedingungen, mehrere Wochen bis Monate dauern. Halten Sie das Substrat während dieser Zeit kontinuierlich feucht, ohne es zu vernässen.

Besondere Herausforderungen bei der Samen-Vermehrung

  • Geduld mitbringen: Die Keimung einiger Zypressensamen kann sehr lange dauern, in manchen Fällen bis zu einem Jahr oder länger.
  • Stratifikation: Bestimmte Zypressenarten benötigen eine Kälteperiode, um die Keimung anzuregen. Sie können die Samen für etwa zwei Monate im Kühlschrank lagern, um diesen Prozess künstlich einzuleiten.
  • Unsicherheit bezüglich des Geschlechts: Da Zypressen zweihäusig sind, zeigt sich das Geschlecht der Pflanze erst nach mehreren Jahren. Dies ist relevant, da für die Samenproduktion weibliche Exemplare erforderlich sind.
Auspflanzen der Zypressen

Ein gründliches Angießen unterstützt die schnelle Etablierung frisch gepflanzter Zypressen im Garten

Auspflanzen der Zypressen

Um Ihre Zypressen erfolgreich in den Garten zu überführen, sollten Sie einige wichtige Punkte beachten:

  • Frostfreie Überwinterung gewährleisten: Junge Zypressen benötigen in den ersten Jahren Schutz vor winterlichen Temperaturen. Bis sie eine Höhe von circa 80 Zentimetern erreicht haben und robust genug sind, sollten Sie sie daher frostsicher unterbringen. Die Idealtemperaturen für die Überwinterung liegen zwischen fünf und zehn Grad Celsius.
  • Standortwahl: Zypressen bevorzugen einen vollsonnigen Standort mit gut durchlässigem Boden. Achten Sie bei der Standortwahl darauf, dass der gewählte Platz diesen Kriterien entspricht. Da Zypressen schnellwachsend und immergrün sind, eignen sie sich hervorragend als Sichtschutz.
  • Pflanzzeitpunkt: Der optimale Zeitpunkt für das Auspflanzen der Zypressen ins Freiland ist das Frühjahr, nachdem keine starken Fröste mehr zu erwarten sind. Dies gibt den Pflanzen ausreichend Zeit, sich vor dem nächsten Winter zu etablieren.
  • Pflanzvorbereitung: Lockern Sie den Boden vor dem Auspflanzen gut auf und reichern Sie ihn gegebenenfalls mit Kompost an, um die Anwuchsbedingungen zu optimieren.
  • Pflanzloch und Pflanztiefe: Graben Sie ein Loch, das doppelt so breit und tief wie der Wurzelballen der Zypresse ist. So kann sich die Pflanze im neuen Umfeld gut ausbreiten.
  • Gießen: Nach dem Auspflanzen ist ein gründliches Angießen wichtig, um die Erde zu setzen und einen direkten Kontakt zwischen den Wurzeln und dem Boden herzustellen. Wässern Sie die Zypressen in den ersten Wochen nach dem Auspflanzen regelmäßig, um ihre Etablierung zu unterstützen.
Bilder: Robert Birch / iStockphoto