Kompost

Wurmkompost daheim herstellen: Einfacher als man denkt?

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Auch wenn Sie keinen geeigneten Platz für einen Komposthaufen haben, so können Sie mittels einer Wurmkiste sogar in einer Stadtwohnung organische Abfälle umsetzen. Ihre Helfer bei dieser Arbeit, kleine Kompostwürmer, ernähren sich von dem Material und verwandeln es in hochwertigen Naturdünger.

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Kompostwürmer stellen wertvolle Komposterde her

Wie ist eine Wurmkiste aufgebaut?

Die Wurmkiste ist ein in sich geschlossenes System, das den Würmern die optimalen Lebensbedingungen bietet. Sie ist aus Holz oder Kunststoff gefertigt und wird folgendermaßen angelegt:

  • Die unterste Schicht stellt die sogenannte Bettung dar. Da sie die Feuchtigkeit gut hält, bildet sie den eigentlichen Lebensraum der Würmer. Sie besteht aus etwa vier Zentimeter Erde, locker vermengt mit unbedruckten Pappkartonschnipseln und Kokosfasern.
  • In der zweiten Ebene werden die gesammelten Küchenabfälle eingefüllt.
  • Die Deckschicht dient dazu, die Feuchte in der Kiste und Ungeziefer fern zu halten. Hierfür eignen sich Zeitungspapier oder Pappe sehr gut.

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Die Wurmkiste wird mit einem mit Luftlöchern versehenen Deckel geschlossen. Dieser hindert die Tiere daran, eigenständig auf Wanderschaft zu gehen und sorgt gleichzeitig für die notwendige Luftzufuhr.

Sobald die Kiste zur Hälfte gefüllt ist, können Sie mittig ein Gitter einlegen. Die Würmer wandern dann innerhalb weniger Wochen in das frische Futter und Sie können den darunter liegenden Dünger entnehmen.

Wo kann eine Wurmkiste aufgestellt werden?

Der Ort sollte einige Bedingungen erfüllen und einen Lebensraum bieten, der dem Waldboden ähnelt:

  • Es darf weder zu kalt, noch zu heiß sein. Ideal sind Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad.
  • Die Wurmkiste darf niemals in der prallen Sonne stehen.

Welche Würmer besiedeln die Kiste?

Es handelt sich um Kompostwürmer, zumeist der Gattung Eisenia foetida. Diese sind rötlich gefärbt und an ihren gelben Furchen zweifelsfrei zu identifizieren. Ausgewachsen erreichen sie eine Größe von circa sieben Zentimeter.

Für den Anfang genügt etwa eine Handvoll der Tiere. Diese können Sie aus der Wurmkiste von Bekannten entnehmen oder bei einer darauf spezialisierten Wurmfarm (21,00€ bei Amazon*) bestellen.

Füttern und pflegen der Kompostwürmer

Pro Tag fressen die Tierchen nicht ganz die Hälfte Ihres Gewichts. 500 Gramm Würmer setzen also gut und gerne 1,5 Kilogramm an Grünabfällen in der Woche um.

Versorgen Sie die Tiere regelmäßig mit:

  • Rohen Obst- und Gemüseabfällen,
  • Eierschalen,
  • Kaffee- oder Teesatz,
  • sandige Gartenerde.

Nicht geeignet sind Ingwer, Zitrusfrüchte und Knoblauch, da diese organischen Abfälle eine antibakterielle Wirkung besitzen. Auch Brotreste sollten Sie wegen der Schimmelgefahr nicht in die Wurmkiste geben. Kontrollieren Sie bei der Fütterung Feuchtigkeit sowie Temperatur und decken Sie den Inhalt sorgfältig ab.

Wie wird der Dünger verwendet

Wurmkompost wird als „Gold des Gärtners“ bezeichnet. Es handelt sich um einen hochwertigen Langzeitdünger, der die Pflanzen nicht nur besser gedeihen lässt, sondern sie zudem weniger anfällig für Krankheiten macht.

Dieses sehr konzentrierte Düngemittel sollten Sie allerdings nicht unverdünnt ausbringen.

  • Vermengen Sie den fertigen Kompost mit der gleichen Menge Erde oder Sand.
  • Bringen Sie einen Liter dieser Mischung je Quadratmeter Boden aus.
  • Zimmer- und Balkonpflanzen bekommen einen Esslöffel Wurmdünger monatlich.

Tipp

Besitzen Sie einen Garten, ist ein Wurmturm eine tolle Alternative zur Wurmkiste. Diese Röhre mit Löchern wird in die Erde eingegraben und mit organischen Abfällen gefüllt. Durch die Öffnungen wandern die Würmer ganz von alleine ein und beginnen mit ihrer Arbeit. Hat sich das Nahrungsangebot erschöpft, ziehen die Tiere weiter in die umliegenden Gartenregionen.

Bilder: wawritto / Shutterstock