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Unkraut in Fugen entfernen: Umweltfreundliche Methoden

Unkraut in Pflasterfugen lässt sich mit verschiedenen Methoden effektiv entfernen. Dieser Artikel stellt umweltfreundliche Verfahren vor und erklärt, warum chemische Unkrautvernichter auf befestigten Flächen verboten sind.

Methoden zur effektiven Unkrautentfernung in Fugen

Es gibt zahlreiche umweltfreundliche Methoden zur effektiven Entfernung von Unkraut aus Pflasterfugen. Im Folgenden finden Sie einige der bewährtesten Verfahren:

Manuelle Entfernung

Verwenden Sie Werkzeuge wie Fugenkratzer und Fugenbürsten, um das Unkraut samt Wurzeln aus den Fugen zu entfernen. Diese Werkzeuge sind besonders für kleinere Flächen geeignet und sind umweltfreundlich, da sie keine Chemikalien benötigen. Am besten arbeiten Sie nach einem Regen oder wässern die Fläche vorher, um das Herausziehen der Wurzeln zu erleichtern. Für rückenschonendes Arbeiten empfehlen sich Modelle mit Teleskopstangen.

Heißes Wasser

Überbrühen Sie das Unkraut mit kochendem Wasser, um dessen Zellstruktur zu zerstören. Heißes Wasser dringt bis zu den Wurzeln vor und schwächt sie, wodurch das Nachwachsen verhindert wird. Da die Methode wiederholt werden muss, um dauerhaft wirksam zu sein, ist sie besonders für kleinere Flächen ideal.

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Abflammgeräte

Abflammgeräte bekämpfen Unkraut mit intensiver Hitze. Diese Methode ist besonders für größere Flächen geeignet und kommt ohne chemische Mittel aus. Beachten Sie, dass tiefliegende Wurzeln möglicherweise nicht vollständig abgetötet werden. Achten Sie auf Brandschutzmaßnahmen, um Schäden an umliegenden Materialien zu vermeiden.

Hochdruckreiniger

Ein Hochdruckreiniger entfernt Unkraut mit einem starken Wasserstrahl und reinigt dabei auch die Pflastersteine. Da der Einsatz von Hochdruck jedoch den Fugensand und das Fugenmaterial entfernen kann, muss man die Fugen später meist wieder auffüllen. Arbeiten Sie daher mit angepasstem Druck und Abstand.

Alternativer Bodendecker

Erwägen Sie, trittfeste Kräuter in den Fugen anzusiedeln, um das Wachstum von Unkraut zu verhindern und gleichzeitig ästhetische Vorteile für Ihren Garten zu schaffen. Sand-Thymian oder Sternmoos sind dafür besonders geeignet.

Je nach Bedarf und Flächengröße können Sie die Methode wählen, die für Ihre Situation am besten geeignet ist, oder verschiedene Techniken kombinieren, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Gründe für das Verbot chemischer Unkrautvernichter

Der Einsatz chemischer Unkrautvernichter auf befestigten Flächen ist in Deutschland aus gutem Grund verboten. Dieses Verbot dient vor allem dem Schutz der Umwelt und der menschlichen Gesundheit. Hier sind die wichtigsten Gründe:

Umweltbelastung

Chemische Unkrautvernichter enthalten oft aggressive Wirkstoffe wie Glyphosat, die nicht nur Unkraut, sondern auch andere Pflanzen und Tiere schädigen können. Diese Substanzen sind wasserlöslich und gelangen bei Regen von versiegelten Flächen in die Kanalisation und schließlich ins Grundwasser. Das belastet unsere Trinkwasserressourcen erheblich.

Gesundheitsrisiken

Die Wirkstoffe in chemischen Herbiziden sind schädlich für Pflanzen, Tiere und Menschen. Studien zeigen, dass Glyphosat bereits in geringen Mengen die DNA sowie die embryonalen und plazentaren Zellen von Menschen und Tieren schädigen kann. Zudem steht Glyphosat im Verdacht, krebserregend zu sein.

Bodenqualität

Chemische Unkrautvernichter beeinträchtigen die Bodenqualität, indem sie die Aufnahme lebenswichtiger Mikronährstoffe durch Pflanzen verhindern. Nützliche Bodenorganismen wie Regenwürmer werden getötet oder vertrieben, was langfristig zur Verdichtung des Bodens und zur Reduzierung des Wachstums erwünschter Pflanzen führt.

Gesetzliche Vorschriften

Verstöße gegen das Verbot des Einsatzes chemischer Unkrautvernichter auf versiegelten Flächen können mit hohen Bußgeldern geahndet werden. Sogar der Einsatz von Hausmitteln wie Essig oder Salz ist gesetzlich verboten, weil diese ebenfalls schädliche Auswirkungen auf die Umwelt haben können.

Durch die Beachtung dieser Verbote leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und zur Erhaltung der Gesundheit von Menschen, Tieren und Pflanzen. Verwenden Sie daher bevorzugt umweltfreundliche Alternativen zur Unkrautbekämpfung, die in diesem Artikel vorgestellt werden.

Hausmittel zur Unkrautvernichtung in Fugen

Wenn Sie chemische Produkte meiden möchten, können Sie auf bewährte Hausmittel zurückgreifen. Hier sind einige effektive natürliche Methoden:

Heißes Wasser

Das Übergießen von Unkraut mit heißem Wasser zerstört die Zellstruktur der Pflanze und lässt sie absterben. Diese Methode ist unkompliziert und erfordert keine speziellen Mittel. Da sie wiederholt angewendet werden muss, um die Wurzeln endgültig abzutöten, eignet sie sich besonders für kleinere Flächen.

Backpulver

Lösen Sie etwa zwei bis drei Päckchen Backpulver in fünf Litern Wasser auf und gießen Sie die Lösung über das Unkraut. Backpulver tötet das Unkraut ab und kann das Nachwachsen verhindern. Auch hier sind mehrere Anwendungen notwendig, um dauerhaft wirksam zu sein.

Kochwasser

Nutzen Sie das Kochwasser von Kartoffeln, Reis oder Nudeln. Die enthaltene Stärke verstopft die Poren der Pflanzen, was dazu führt, dass das Unkraut abstirbt. Gießen Sie das heiße, ungesalzene Kochwasser direkt über die betroffenen Stellen.

Diese natürlichen Methoden sind sowohl umweltfreundlich als auch kostengünstig. Denken Sie daran, die Anwendungen regelmäßig zu wiederholen, um nachhaltige Ergebnisse zu erzielen.

Vorbeugende Maßnahmen gegen Unkraut in Fugen

Durch vorbeugende Maßnahmen können Sie das Wachstum von Unkraut in Pflasterfugen erheblich reduzieren. Hier sind einige besonders wirksame Strategien:

Verwendung von Unkrautvlies

Beim Neubau oder der Sanierung von Gehwegen und Terrassen kann ein Unkrautvlies unter den Pflastersteinen verlegt werden. Dieses Vlies verhindert, dass Unkraut von unten in die Fugen dringt, lässt aber Feuchtigkeit durch. Hochwertige Unkrautvliese bieten jahrelangen Schutz.

Fugen richtig verfüllen

Füllen Sie die Fugen mit speziellen Fugensanden oder Mörtel aus. Diese Materialien härten nach der Anwendung aus und verhindern das Nachwachsen von Unkraut. Achten Sie darauf, dies bei trockenem Wetter zu tun.

Dichte Bepflanzung

Eine weitere Methode ist die Begrünung der Fugen mit trittfesten Kräutern wie Sand-Thymian oder Mauerpfeffer. Mischen Sie die Samen mit Sand und nährstoffarmer Erde und füllen Sie die Fugen damit auf. So schaffen Sie eine ästhetische und unkrauthemmende Fläche.

Regelmäßige Pflege

Entfernen Sie frühzeitig kleinere Unkräuter manuell, bevor sie blühen und Samen bilden können. Nutzen Sie dabei Fugenkratzer oder Bürsten, um die Pflanzen samt Wurzeln zu entfernen.

Gute Drainage

Eine gute Drainage verhindert, dass Wasser in den Fugen stehen bleibt und Unkraut wächst. Beim Anlegen der Pflasterflächen kann eine Drainageschicht integriert werden, um Staunässe zu vermeiden.

Durch eine Kombination dieser Maßnahmen können Sie die Lebensdauer Ihrer Pflasterflächen verlängern und das Risiko für neuen Unkrautbewuchs minimieren.

Bilder: KlausKreckler / iStockphoto