Wachsen Ananas auf Bäumen? Die Wahrheit über diese Pflanze
Die Ananas, eine exotische Fruchtpflanze, gedeiht nicht wie oft angenommen auf Bäumen. Dieser Artikel beleuchtet die Wuchsform der Ananaspflanze und erklärt, warum sie als Erdpflanze Früchte trägt.
Die Ananaspflanze
Die Ananaspflanze (Ananas comosus) ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die zur Familie der Bromeliengewächse gehört. Sie wurzelt im Boden und wächst als Ganzrosettenpflanze, wobei ihre Blätter einen trichterförmigen Aufbau bilden, der Wasser sammeln kann. Der zentrale Stamm der Ananaspflanze bleibt relativ kurz und erreicht eine Höhe von etwa 35 Zentimetern. Um diesen Stamm gruppieren sich lange, stachelige Blätter, die bis zu einem Meter lang werden können und oft scharfe Stacheln an ihren Rändern tragen, um sich vor Fressfeinden zu schützen.
Ein faszinierender Aspekt der Ananaspflanze ist ihre Fähigkeit zur vegetativen Vermehrung. Ananas können entweder über den Blattschopf vermehrt werden, der oben auf der Frucht sitzt, oder über sogenannte Kindel, die als Ableger neben der Mutterpflanze wachsen. Diese Kindel können ab einer Höhe von etwa zehn Zentimetern abgeschnitten und in vorbereitete Erde gepflanzt werden.
Nach etwa ein bis eineinhalb Jahren entwickelt die Ananaspflanze ihren ersten Blütenstand. Jede Blüte bildet dabei eine Frucht ohne vorherige Befruchtung. Dieser Prozess, genannt Parthenokarpie, führt zur Produktion von kernfreien Früchten. Dies ist besonders für den kommerziellen Anbau vorteilhaft, da kernlose Ananasfrüchte sich durch besseren Geschmack und Textur auszeichnen.
Die Fruchtentwicklung
Die Ananasfrucht entwickelt sich aus dem jährlichen Blütenstand der Pflanze, der sich aus dem Vegetationskegel des Stammes bildet. Der Blütenstandsschaft wird etwa 30 cm lang und trägt zahlreiche kleine Blüten, die spiralförmig angeordnet sind. Jede dieser Blüten produziert eine kleine Beere, die sich zu einer Gesamtfrucht vereint. Dadurch erhält die Ananas ihre typische Form und Struktur. Der Blütenstand wird von laubblattartigen Hochblättern gekrönt, die den charakteristischen Blattschopf bilden.
Zwischen 14 und 20 Monaten dauert es, bis die Frucht vollständig ausgereift ist. In dieser Zeit vereinen sich die kleinen Beerenfrüchte zu einer großen, saftigen Ananas. Wenn die Krone der Ananas sichtbar wird, beginnt die eigentliche Fruchtbildung, die schließlich zur Reife führt. Die reife Frucht verfärbt sich gelb und verströmt einen intensiven Duft – ein Zeichen ihrer Erntebereitschaft. Nach der Fruchtentwicklung beginnt die Mutterpflanze langsam abzusterben, wobei sie seitlich neue Schösslinge bildet, die für die nächste Vermehrung genutzt werden können.
Reifung und Ernte
Die vollständige Reifung der Ananasfrucht dauert in der Regel zwischen 14 und 20 Monaten, abhängig von Klima und Wachstumsbedingungen. In wärmeren Regionen reifen die Früchte schneller, während kältere Klimazonen mehr Zeit erfordern. Während der Reifung nimmt die Schale der Ananas eine gelbliche bis orange Farbe an und die Frucht entwickelt ein intensives Aroma.
Die Ernte erfolgt manuell, indem der gesamte Fruchtstand vorsichtig abgeschnitten wird. Ein Zeichen für die Erntebereitschaft ist, wenn das Fruchtfleisch auf leichten Fingerdruck nachgibt und die Frucht einen angenehmen Duft verströmt. Auch nach der Ernte stirbt die Mutterpflanze allmählich ab, aber sie bildet neue Schösslinge, die an anderer Stelle eingepflanzt werden können, um den Wachstumszyklus fortzusetzen.
Warum Ananas nicht auf Bäumen wachsen
Ananas wachsen nicht auf Bäumen, da sie andere physiologische und ökologische Anforderungen haben als Baumfrüchte.
Wuchsform und Wurzelsystem
Die Ananaspflanzen sind krautige Stauden mit einem flachen, ausgedehnten Wurzelsystem, das nur etwa einen Meter in die Tiefe reicht. Dies gibt ihnen nicht die notwendige Stabilität, um wie ein Baum zu wachsen.
Wachstumshöhe und Struktur
Der Stamm der Ananaspflanze ist relativ kurz und erreicht eine maximale Höhe von 35 Zentimetern. Diese kompakte Struktur ermöglicht der Pflanze nicht, hoch genug zu wachsen, um Früchte in der Höhe eines Baumes zu tragen.
Anforderungen an Boden und Klima
Die Ananaspflanzen benötigen gut drainierten, durchlässigen Boden und Temperaturen zwischen 18 und 25 Grad Celsius, um optimal zu gedeihen. Diese Bedingungen finden sich eher in Bodennähe. Staunässe ist für die Wurzelgesundheit der Ananaspflanze schädlich, was eine Anpflanzung auf erhöhten Flächen wie Baumkronen erschwert.
Fruchtentwicklung
Die Ananas bildet ihre Früchte aus dem Blütenstand am Vegetationskegel heraus, wobei die Fruchtentwicklung in Bodennähe bleibt, was sie auch als Zimmerpflanze geeignet macht. Dies ermöglicht es der Pflanze, die schwere Frucht zu tragen, ohne dicke Äste oder stämmige Strukturen zu benötigen, wie es bei Baumfrüchten der Fall ist.
Insgesamt wachsen Ananas nicht auf Bäumen, weil ihre krautige Wuchsform, das oberflächliche Wurzelsystem, die speziellen Bodenanforderungen und die Fruchtbildung nahe dem Boden dies verhindern.