Habichtskraut

Pippau oder Habichtskraut? Unterschiede einfach erklärt

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Gelbe Blütenkörbchen sind das Erkennungsmerkmal von Pippau und Habichtskraut. Verwechslungen sind vorprogrammiert. Wer den Unterschied kennt, kann die heimischen Wildkräuter aus dem Stegreif auseinanderhalten. In diesem Ratgeber lesen Sie alle Informationen für eine treffsichere Identifizierung von Crepis und Hieracium.

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Dier Wiesen-Pippau (hier abgebildet) sieht dem Habichtskraut sehr ähnlich
AUF EINEN BLICK
Was unterscheidet Pippau von Habichtskraut?
Der Hauptunterschied zwischen Pippau (Crepis) und Habichtskraut (Hieracium) liegt in der Blattform. Pippau hat pfeilförmige, gesägte Blätter mit abwärts gerichteten Sägezähnen, während Habichtskraut eiförmige bis lanzettliche Blätter mit weinrotem Überlauf und waagerechten oder aufwärts gerichteten Sägezähnen besitzt.

Was ist der Unterschied zwischen Pippau und Habichtskraut?

Die Gattungen Pippau (Crepis) und Habichtskräuter (Hieracium) aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae) sind weit verbreitet. Vereinzelte Habichtskräuter sehen Pippau zum Verwechseln ähnlich. Wichtigster Unterschied ist die Blattform. Folgende Übersicht erläutert die Einzelheiten am Beispiel zweier häufiger Gattungsvertreter:

  • Wiesen-Pippau (Crepis biennis): Rosette aus frischgrünen, gesägten, pfeilförmigen Blättern und sitzenden, lanzettlichen Stängelblättern, deren Sägezähne abwärts gerichtet sind.
  • Gewöhnliches Habichtskraut (Hieracium lachenalii): Rosette und Stängelblätter eiförmig bis lanzettlich, grau-grün bis hellgrün, unterseits weinrot überlaufen, flockig behaart, grob gezähnt mit waagerechten oder aufwärts gerichteten Sägezähnen.

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Wo wächst Pippau?

Die Standortpräferenzen von Pippau (Crepis biennis) geben einen weiteren Hinweis auf die Pflanzenart. Wiesen-Pippau gedeiht vornehmlich an vollsonnigen, warmen Standorten mit frischer bis feuchter Erde. Eine besondere Vorliebe hat die gelbe Naturschönheit für sonnendurchflutete Wiesen mit nährstoffreichem, lehmhaltigem Böden.

In Mähwiesen gibt Pippau freilich nur ein kurzes Stelldichein. Die Staude verträgt weder Beweidung noch Mahd und kehrt nach dem ersten Mähen auch nicht wieder zurück.

Wo wächst Habichtskraut?

Im Unterschied zu Pippau siedelt sich Gewöhnliches Habichtskraut (Hieracium lachenalii) am liebsten im Halbschatten an. Hat der Standort vornehmlich einen frischen oder sandig-trockenen, nährstoffarmen Boden zu bieten, bilden sich innerhalb kurzer Zeit dichte Habichtskraut-Bestände. Aus diesem Grunde sind die leuchtend gelben Blütenkörbchen von Habichtskraut häufig in lichten Eichenwäldern zu bewundern.

An Straßenrändern, auf Ruderalflächen und anderen Standorten mit praller Sonneneinstrahlung lässt Gewöhnliches Habichtskraut verschiedenen Artgenossen den Vortritt. Hierzu zählt Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella), das seinerseits von Gewöhnlichem Löwenzahn (Taraxacum officinale) kaum zu unterscheiden ist.

Tipp

Dream-Team für den bienenfreundlichen Garten

Die gelben Blütenkörbchen von Pippau und Habichtskraut sind prall gefüllt mit nahrhaften Pollen und süßem Nektar. Für mehr als 30 seltene Wildbienen-Arten und 10 Schmetterlings-Arten ist der Tisch reich gedeckt. Am vollsonnigen, frischen, nährstoffreichen Standort macht sich Wiesen-Pippau (Crepis biennis) als Bienenweide nützlich. In halbschattigen, sandig-kiesigen Lagen lädt Gewöhnliches Habichtskraut (Hieracium lachenalii) zur Pollen- und Nektarernte ein.

Bilder: Bildagentur Zoonar GmbH / Shutterstock