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Obstbaum-Ameisen: Befall erkennen & bekämpfen

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Obstbäume bereichern jeden Garten mit ihrer Blütenpracht und ihren leckeren Früchten. Doch auch Ameisen fühlen sich von den Bäumen angezogen, was zu unerwünschten Folgen führen kann. Dieser Artikel beleuchtet die komplexen Auswirkungen von Ameisen auf Obstbäume und stellt verschiedene Methoden zur Bekämpfung vor.

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Viele Ameisen deuten meist auf einen Blattlausbefall hin

Schäden durch Ameisen an Obstbäumen

Ameisen werden oft als nützliche Gartenbewohner gesehen, da sie Schädlinge vertilgen und den Boden auflockern. An Obstbäumen kann ihre Anwesenheit jedoch problematisch werden. Während die Insekten selbst in der Regel keine direkten Schäden verursachen, liegt die Gefahr in ihrer engen Beziehung zu Blattläusen und deren schädlichen Auswirkungen auf die Bäume.

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Indirekte Schäden durch Blattlausbefall

Ameisen und Blattläuse gehen eine Symbiose ein, die für die Obstbäume negative Folgen hat. Ameisen beschützen die Blattläuse vor Fressfeinden, was zu einer starken Vermehrung der Läuse führt. Diese wiederum schädigen die Bäume, indem sie den Saft aus Blättern und jungen Trieben saugen.

Dieser Blattlausbefall kann zu folgenden Problemen führen:

  • Wachstumsstörungen: Den Bäumen werden wichtige Nährstoffe entzogen, was zu einem verringerten Wachstum und Blattverformungen führen kann.
  • Geschwächtes Immunsystem: Durch den Nährstoffentzug werden die Bäume anfälliger für Krankheiten und weitere Schädlinge.

Direkte Schäden durch Nestbau

Neben der Förderung von Blattlauspopulationen können Ameisen auch durch ihre Nestbauaktivitäten Schäden verursachen:

  • Wurzelbeschädigung: Ameisen bauen ihre Nester häufig in der Nähe oder sogar direkt im Wurzelbereich von Bäumen. Dabei können sie die empfindlichen Wurzeln beschädigen, was die Nährstoff- und Wasseraufnahme der Bäume beeinträchtigt.
  • Instabilität: Die Bautätigkeit der Ameisen kann dazu führen, dass das Erdreich um die Wurzeln gelockert wird. Dies kann die Standfestigkeit der Bäume, insbesondere von jungen Exemplaren, verringern und das Risiko von Windbruch erhöhen.

Bekämpfung von Ameisen an Obstbäumen

Um Ihre Obstbäume vor den negativen Auswirkungen eines Ameisenbefalls zu schützen, können Sie verschiedene Maßnahmen ergreifen. Ziel ist es dabei, die Symbiose zwischen Ameisen und Blattläusen zu unterbrechen und den Nestbau im Wurzelbereich zu verhindern.

Hausmittel

Natürliche Hausmittel bieten eine umweltschonende Methode zur Ameisenbekämpfung:

  • Brennnesseljauche: Der intensive Geruch von Brennnesseljauche wirkt abschreckend auf Ameisen. Sie können die Jauche selbst herstellen, indem Sie Brennnesseln in Wasser einlegen und fermentieren lassen.
  • Seifenlauge: Eine Mischung aus Wasser und Schmierseife kann auf Ameisenstraßen und den Stamm gesprüht werden, um die Insekten fernzuhalten.
  • Umsiedlung: Bieten Sie den Ameisen eine alternative Nistmöglichkeit an, indem Sie einen mit Holzwolle gefüllten Tontopf in der Nähe des Nestes platzieren. Nach der Umsiedlung können Sie den Topf entfernen.

Mechanische Barrieren

Mechanische Barrieren erschweren den Ameisen den Zugang zu den Bäumen und schützen so vor Blattlausbefall:

  • Leimringe: Leimringe werden um den Baumstamm angebracht und verhindern, dass Ameisen in die Baumkrone gelangen und dort die Blattläuse „melken“.
  • Bodenbearbeitung: Lockern Sie regelmäßig den Boden um den Baum, um den Nestbau zu erschweren und das Wurzelwerk zu schützen.

Chemische Bekämpfung

Der Einsatz von chemischen Insektiziden sollte nur als letztes Mittel in Betracht gezogen werden, da diese auch Nützlinge schädigen können. Beachten Sie stets die Anwendungshinweise auf der Verpackung.

Bilder: Lavrsen / Shutterstock