Schöllkraut: Giftig oder Heilpflanze? Risiken erkennen & richtig handeln
Schöllkraut ist eine häufig vorkommende Pflanze mit leuchtend gelben Blüten, die jedoch in allen Teilen giftig ist. Dieser Artikel beleuchtet die Giftigkeit des Schöllkrauts, die Symptome einer Vergiftung und wichtige Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit der Pflanze.
Giftigkeit von Schöllkraut
Schöllkraut (Chelidonium majus) enthält über 20 verschiedene Alkaloide, darunter Berberin, Chelerythrin und Chelidonin. Diese Stoffe sind besonders in der Wurzel konzentriert und werden bei Verletzungen der Pflanze als gelb-oranger Milchsaft freigesetzt. Schon kleine Mengen können bei Verzehr starke Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall verursachen. Größere Mengen führen zu schwereren Symptomen wie Kreislaufstörungen bis hin zu Kreislaufversagen.
Auch äußerlicher Kontakt kann problematisch sein, da der Milchsaft Hautreizungen und Blasenbildung hervorrufen kann. Schützen Sie sich bei der Gartenarbeit mit Handschuhen (7,00€ bei Amazon*) und vermeiden Sie den Kontakt mit Augen und Schleimhäuten. Halten Sie die Pflanze von Kindern und Haustieren fern und suchen Sie bei Verdacht auf Vergiftungen sofort einen Arzt auf.
Symptome einer Schöllkrautvergiftung
Die Symptome einer Schöllkrautvergiftung variieren je nach Dosis und individueller Reaktion:
- Magen-Darm-Probleme: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen, oft innerhalb der ersten Stunden nach Aufnahme.
- Hautreaktionen: Rötungen, Juckreiz und Blasenbildung bei Hautkontakt.
- Schleimhautreizungen: Brennen im Mund und Rachen, vermehrter Speichelfluss und Schluckbeschwerden.
- Neurologische Störungen: Schwindel, Schwächegefühl und in schweren Fällen Krämpfe und Verwirrung.
- Herz-Kreislauf-Symptome: Herzrhythmusstörungen, schneller Puls und Bluthochdruck, in extremen Fällen Kreislaufversagen.
- Atemprobleme: Beschleunigte Atmung und Atemnot können auftreten.
Zeigt jemand diese Symptome nach Kontakt oder Verzehr von Schöllkraut, sollte umgehend ärztlicher Rat eingeholt werden.
Einfluss der Schöllkrautalkaloide auf die Gesundheit
Die Alkaloide des Schöllkrauts haben sowohl heilende als auch schädliche Wirkungen:
- Chelidonin: krampflösend und schmerzlindernd, nutzt leichte Magen-Darm-Krämpfe zu lindern.
- Sanguinarin: kann zytotoxisch wirken, genutzt in der Medizin zur Verlangsamung von Zellwachstum.
- Chelerythrin: stark reizend und potenziell schädlich für Zellen, findet vorsichtige medizinische Anwendung.
- Berberin: galletreibend und antimikrobiell, hilft bei leichten Leber- und Gallenbeschwerden.
- Coptisin: ebenfalls krampflösend, lindert Magen-Darm-Beschwerden in der Pflanzenheilkunde.
Trotz der potenziellen Vorteile wird die innere Anwendung von Schöllkraut heutzutage nicht mehr empfohlen. Bei äußerlicher Anwendung, wie etwa zur Behandlung von Warzen, ist Vorsicht geboten, die Anwendung sollte auf betroffene Stellen begrenzt bleiben.

Schutzmaßnahmen minimieren Risiken und ermöglichen sicheres Arbeiten mit Schöllkraut
Risikobewertung und Vorsichtsmaßnahmen
Beim Umgang mit Schöllkraut sollten Sie folgende Vorsichtsmaßnahmen einhalten:
- Schutzkleidung tragen: Handschuhe und gegebenenfalls Schutzbrille verwenden.
- Kontakt mit Schleimhäuten vermeiden: Milchsaft sollte nicht in Augen oder Mund gelangen, betroffene Bereiche sofort spülen.
- Nicht verzehren: Jegliche Teile des Schöllkrauts nicht einnehmen, um ernsthafte Magen-Darm- und Herz-Kreislauf-Probleme zu vermeiden.
- Sicherer Umgang mit Tieren und Kindern: Schöllkraut außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren halten.
- Keine Selbstmedikation: Nur zugelassene Präparate in genau abgestimmten Dosen nutzen und ärztlichen Rat einholen.
- Vorsorge bei Verdachtsfällen: Bei Symptomen wie Benommenheit oder Atemnot sofort medizinische Hilfe suchen.
Diese Maßnahmen helfen, die Risiken im Umgang mit Schöllkraut zu minimieren und die Heilwirkungen sicher zu nutzen.