Algen

Rote Algen im Pool: Erkennen und effektiv entfernen

Roter Schleim im Pool ist kein schöner Anblick und deutet auf einen hartnäckigen Biofilm hin. Erfahren Sie, wie Sie diesen effektiv bekämpfen und einem erneuten Auftreten vorbeugen.

Was ist der „rote Schleim“ im Pool wirklich?

Der sogenannte „rote Schleim“ im Pool tritt besonders bei sommerlichen Temperaturen auf und wird oft als „Rotalgen“ bezeichnet. Tatsächlich handelt es sich jedoch um einen Biofilm, der hauptsächlich von Bakterien der Art Serratia marcescens verursacht wird.

Biofilme bestehen aus einer Ansammlung von Mikroorganismen, die sich auf Oberflächen in wässrigen Umgebungen ansiedeln. Diese Mikroorganismen bilden eine schleimige Schicht, die sich an Beckenwänden, Böden, Filteranlagen, Rollabdeckungen und im Wasser selbst ansammeln kann. Während der Biofilm zunächst farblos ist, nimmt er bei Desinfektion eine rötliche Färbung an, da die Bakterien absterben.

Da der rötliche Biofilm sowohl unästhetisch als auch gesundheitsschädlich sein kann, ist es wichtig, schnell Maßnahmen zur Entfernung und Vorbeugung zu ergreifen.

Ursachen für Biofilm im Pool

Die Entstehung von Biofilm im Pool ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen:

  1. Unzureichende Desinfektion: Ein Chlorgehalt unter den empfohlenen Werten fördert das Wachstum von Bakterien. Dies kann durch falsche Dosierung oder längere Desinfektionspausen, etwa während des Urlaubs, entstehen.
  2. Falscher pH-Wert: Ein nicht optimaler pH-Wert vermindert die Wirksamkeit von Desinfektionsmitteln. Der ideale pH-Wert liegt bei etwa 7,2.
  3. Inadäquate Filterlaufzeiten: Kurze Filterlaufzeiten führen zu unzureichender Umwälzung des Wassers, wodurch sich Bakterien leichter ansammeln können.
  4. Hohe Temperaturen: Ab 25° C vermehren sich Bakterien besonders schnell, was die Biofilmbildung begünstigt.
  5. Verunreinigungen durch Umgebungseinflüsse: Blätter, Pollen und andere Verunreinigungen können Bakterien ins Wasser bringen.
  6. Schwer zugängliche Stellen: Bereiche wie Rollabdeckungen und Rohrsysteme sind schwer zu reinigen und bieten daher ideale Bedingungen für Bakterienansammlungen.

Indem Sie diese Faktoren berücksichtigen, können Sie die Riskien eines Biofilm-Aufbaus minimieren.

Erkennung von Biofilm

Das Erkennen von Biofilm im Pool ist besonders im Anfangsstadium schwierig. Erste Anzeichen sind schmierige Ablagerungen an den Poolwänden oder am Boden, die die Oberflächen rutschig machen. Desinfektionsmittel wie Chlor oder Algizide lassen den Biofilm rötlich erscheinen, sobald die Bakterien absterben.

Überwachen Sie regelmäßig die Wasserqualität und untersuchen Sie den Pool auf schmierige Stellen. Frühzeitige Erkennung und Maßnahmen können eine umfassendere Reinigung verhindern.

Vorbeugung von Biofilm im Pool

Für eine effektive Vorbeugung von Biofilm im Pool sollten Sie folgende Maßnahmen befolgen:

Regelmäßige Wasserpflege

  • Kontrolle der Wasserqualität: Überprüfen Sie wöchentlich den pH-Wert und den Chlorgehalt. Der pH-Wert sollte bei etwa 7,2 und der Chlorgehalt zwischen 0,5 und 1,0 mg/l liegen.
  • Konstanter Desinfektionsmittelgehalt: Stellen Sie sicher, dass der Chlorgehalt stets im optimalen Bereich bleibt.

Mechanische Reinigung

  • Regelmäßige Reinigung der Pooloberflächen: Verwenden Sie Poolsauger oder Poolbürsten, um Ablagerungen von den Wänden und dem Boden zu entfernen.
  • Reinigung schwer zugänglicher Stellen: Achten Sie besonders auf Rollabdeckungen und Rohrsysteme.

Filter- und Pumpensysteme

  • Optimierung der Filtrationszeiten: Lassen Sie die Pumpe lange genug laufen, um das gesamte Poolwasser mindestens einmal täglich umzuwälzen. Rückspülen Sie das Filtersystem regelmäßig.
  • Flockungsmittel verwenden: Nutzen Sie bei Sandfiltern Flockmittelkartuschen, um feine Partikel zu binden und die Filterleistung zu verbessern.

Vorsichtsmaßnahmen während Abwesenheit

  • Poolsitter engagieren: Lassen Sie im Urlaub jemanden die Pflege übernehmen.
  • Vordosierte Desinfektion: Geben Sie vorab eine größere Menge an Chlor-Granulat ins Wasser, um die Desinfektion aufrechtzuerhalten.

Durch diese vorbeugenden Maßnahmen lassen sich die Chancen auf Biofilmbildung deutlich verringern.

Bekämpfung von Biofilm

Sollte sich bereits Biofilm im Pool gebildet haben, gehen Sie wie folgt vor:

Prüfung und Anpassung der Wasserqualität

Stellen Sie sicher, dass der pH-Wert bei 7,2 und der Chlorgehalt zwischen 0,5 und 1,0 mg/l liegt. Passen Sie diese Werte gegebenenfalls an.

Mechanische Entfernung des Biofilms

Reinigen Sie die betroffenen Oberflächen gründlich mit einer Poolbürste oder einem Poolsauger. Spülen Sie den Poolfilter mindestens 5 Minuten rück, um Verunreinigungen zu entfernen.

Stoßchlorung

Erhöhen Sie den Chlorgehalt auf etwa 2 mg/l durch Zugabe von Chlor-Granulat und lassen Sie die Filteranlage mindestens 24 Stunden durchgehend laufen.

Alternative Desinfektionsmethoden

Verwenden Sie Kaliumperoxymonosulfat, wenn Sie eine chlorfreie Alternative bevorzugen. Diese Methode ermöglicht die Nutzung des Pools bereits nach 15 Minuten.

Nachkontrolle

Kontrollieren Sie die Wasserwerte nach der Stoßchlorung erneut. Wiederholen Sie die Stoßchlorung, falls der Chlorgehalt unter 1,5 mg/l liegt.

Verwendung von Flockmitteln

Legen Sie bei Sandfiltern eine Flockmittelkartusche in den Skimmer und spülen Sie nach 24 Stunden den Filter erneut zurück.

Durch diese sorgfältigen Schritte können Sie sicherstellen, dass Ihr Pool frei von Biofilm bleibt und für eine hygienische Badeumgebung sorgt.

Grundreinigung des Pools

Wenn herkömmliche Reinigungsmethoden nicht ausreichen, ist eine tiefgreifende Grundreinigung notwendig:

  1. Entleerung des Pools: Leeren Sie den Pool vollständig, um Zugang zu allen Bereichen zu erhalten.
  2. Mechanische Reinigung der Oberflächen: Schrubben Sie Beckenwände und -boden intensiv mit geeigneten Bürsten.
  3. Reinigung der Filteranlage: Spülen Sie die Filteranlage gründlich rück, um alle Biofilmreste zu entfernen.
  4. Spezielle Reinigungs- und Desinfektionsmittel: Verwenden Sie biofilm-spezifische Reinigungsmittel zur Desinfektion.
  5. Neubefüllung des Pools: Füllen Sie den Pool mit frischem Wasser und stellen Sie die idealen Wasserparameter ein.
  6. Zugabe von Desinfektionsmitteln: Fügen Sie Desinfektionsmittel hinzu, um die Bildung neuer Biofilme zu verhindern.

In besonders schweren Fällen kann die Hinzuziehung eines Fachmanns hilfreich sein, um eine gründliche und effiziente Reinigung sicherzustellen.

Bilder: sirirak kaewgorn / Shutterstock