Rotdorn

Rotdorn-Früchte: Wie man sie fördert und verwertet

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Rotdorne sind vor allem für ihre karminroten, dichten Doldenblüten beliebt. Dass sich daraus wie beim Weißdorn auch Früchte bilden, ist aber ein seltenes Phänomen. Wie die Fruchtbildung angekurbelt werden kann und was man mit den Beeren anstellen kann, lesen Sie in diesem Artikel.

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Die Beeren vom Rotdorn sind essbar
AUF EINEN BLICK
Wie fördere ich die Fruchtbildung beim Rotdorn und was kann man mit den Früchten machen?
Um die Fruchtbildung des Rotdorns zu fördern, sollten Sie für optimale Wuchsbedingungen sorgen, den Strauch frühzeitig und jährlich zurückschneiden, und durch eine artenreiche Gartenbewirtschaftung Bestäuberinsekten anlocken. Die Früchte sind dekorativ und können zu Marmeladen, Likören oder Sirupen verarbeitet werden.

Rote Blütenfreude zuungunsten von Früchten

Als der Echte Rotdorn wird die Zuchtsorte ‚Paul’s Scarlet‘ des Zweigriffligen Weißdorns, botanisch Crataegus laevigata, angesehen. Allgemein werden aber alle rot blühenden Varianten des Weißdorns, auch des Eingriffligen, als Rotdorne bezeichnet. Es gibt sowohl Sorten mit einfachen, als auch mit rosenartig gefüllten Doldenblüten.

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Die Züchtung hat uns zwar eine attraktive Blütenvariante des heimischen Dornengehölzes gebracht. Allerdings geht sie auf Kosten des Fruchtertrags, da die meisten Staubgefäße durch Blütenblätter ersetzt sind. Früchte bildet ein Rotdorn darum nur selten, und wenn, dann nur spärlich aus.

Wer also weder auf die karminrote Blütenpracht in seiner Hecke oder am solitären Zierstrauch, noch auf dekorativen und verwertbaren Fruchtertrag verzichten möchte, hat es nicht leicht. Dennoch können Sie hier und da bei der Fruchtbildung etwas nachhelfen.

Wie Sie Rotdornfrüchte hervorlocken

Um einen Rotdorn zur Fruchtbildung zu bringen, ist zunächst einmal eine generell gute Rundumpflege vorteilhaft. Wenn der Strauch gesund und vital ist, hat er auch mehr Energie für die Blüten- und damit auch die Fruchtbildung. Die Grundanforderungen sollten also möglichst umfänglich erfüllt sein: Dazu gehören zunächst ein sonniger Standort und ein kalkhaltiger, lehmig-frischer Boden.

Um die Blütenfülle und damit die Fruchtbildungschance zu erhöhen, schneiden Sie den Rotdorn unmittelbar nach der Blüte zurück, noch bevor er neue Blütenansätze bildet. So halten Sie ihn jung, ohne die nächstjährige Blütenausbeute zu beeinträchtigen.

Für die Fruchtbildung ist natürlich etwas Glück gefragt. Aber durch eine langfristig ökologische und artenfördernde Gartenbewirtschaftung können Sie indirekt etwas zur Fruchtbildung beitragen. Sorgen Sie für einen vielfältigen, für Bestäuberinsekten interessanten Pflanzenreichtum in Ihrer Oase. Dadurch erhöhen Sie nicht nur die Chance, dass auch Ihr Rotdorn befruchtet wird – seine Blüten sind äußerst beliebt bei Bienen -, sondern tragen auch allgemein etwas zur Biodiversität bei.

Zum Merken:

  • Für gute Wuchsbedingungen sorgen
  • Frühzeitig und alljährlich zurückschneiden
  • Durch artenreiche Gartenbewirtschaftung Bestäuberinsekten anlocken

Und was tun mit den Rotdornfrüchten?

Wenn sich Früchte gebildet haben, können Sie dankbar sein. Zum einen sind die ziegelroten Apfelbeerchen ein wunderschöner Herbstschmuck, zum anderen sind sie auch küchentauglich. Viel Ertrag ist zwar nicht zu erwarten, aber mit Weißdornbeeren oder anderem Obst verlängert können Sie aus den mehligen, süßsauen Früchten schmackhafte und vitaminreiche Marmeladen, Liköre oder Sirupe zaubern.

Bilder: Rui Elena / Shutterstock