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Frühjahr: So gelingt der perfekte Rosenschnitt im Garten

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Ist Rosenschneiden eine Kunst oder gar eine Wissenschaft? Über das richtige Schneiden von Rosen ist schon so viel geschrieben worden, dass viele Laien den Griff zur Gartenschere gar nicht mehr wagen. Doch haben Sie nur Mut: Rosen sind viel robuster als Sie denken!

Rosen schneiden im Frühling
Das Frühjahr ist ein guter Zeitpunkt, um Rosen zurückzuschneiden
AUF EINEN BLICK
Wann und wie schneidet man Rosen im Frühjahr?
Der Rosenschnitt im Frühjahr erfolgt idealerweise zwischen Ende März und Anfang April, wenn die Rosenknospen anschwellen. Beim Schneiden sollten Basis-Triebe entfernt, schlafende Augen angeregt und die Proportionen des Strauches beibehalten werden.

Rosen zwischen Ende März und Anfang April schneiden

Traditionell ist es Zeit für den Frühjahrsschnitt, wenn die Rosenknospen schwellen. Dies fällt sehr oft mit der Forsythienblüte zusammen, was nicht nur für unerfahrene Gärtner ein guter Anhaltspunkt sein kann. Der beste Termin für den Schnitt ist zwischen Ende März und Anfang April. Haben Sie keine Angst vor diesem Schritt: Fürs Rosenschneiden gibt es kein Idealrezept, lediglich einige Grundregeln.

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Warum sollte man Rosen überhaupt schneiden?

Beim Rosenschnitt imitiert der Gärtner einen ganz natürlichen Vorgang: den Wildverbiss. In der Natur werden Sträucher und andere Pflanzen immer wieder von wilden Tieren angefressen, weshalb beispielsweise züchterisch wenig bearbeitete Gartenpflanzen wie etwa Wildrosen sich selbst immer wieder aus der Basis heraus verjüngen können. Die meisten Kulturrosen haben diese Fähigkeit allerdings verloren, so dass Sie eine solche Rose schneiden müssen. Im Garten erfüllt die Schere (10,00€ bei Amazon*) die Aufgabe eines Rehs oder Hirsches.

Die Grundregeln des Rosenschnitts

Schneiden Sie nicht gleich drauflos, sondern betrachten Sie vor dem Schnitt zunächst einmal ganz in Ruhe den Aufbau des Rosenstrauches. Treten Sie auch zwischendurch immer mal wieder einen Schritt zurück, um die Gesamtwirkung Ihrer Schnittmaßnahmen zu betrachten – achten Sie dabei vor allem auf gute Proportionen.

Altes Holz von jungem Holz unterscheiden

Junge Triebe erkennen Sie an der frischen grünen Rinde. Je älter diese werden, desto rissiger werden sie. Die festen verholzten Triebe nehmen mit der Zeit eine eher graubraune Färbung an. Beim jährlichen Rückschnitt sollten Sie die drei- bis fünfjährigen Triebe bis zur Basis zurückschneiden, um eine Neubildung frischer Triebe anzuregen.

Achtung: Nicht jede Rosensorte wird gleich geschnitten

Bedenken Sie jedoch, dass einmalblühende Rosen (wozu fast alle Historischen Rosen zählen) nur an vor- und mehrjährigen Trieben blühen – ganz im Gegensatz zu den modernen öfterblühenden Sorten, deren Blüten nur an den diesjährigen Trieben ausgebildet werden. Aus diesem Grund erfolgt der jährliche Rückschnitt einmalblühender Rosen auch nicht im Frühjahr, sondern erst nach der Blüte im Sommer.

Knapp über schlafenden Augen schneiden

Ein Auge, als roter erhabener Punkt zu erkennen, ist eine Knospe, aus der sich ein neuer Trieb entwickelt. In der Blattachsel entwickelt sich dann später der Blütentrieb. Geschnitten wird immer etwa einen halben bis einen Zentimeter über einem so genannten schlafenden Auge, wobei der Schnitt stets leicht schräg ausgeführt werden sollte – dann kann das Regenwasser schneller ablaufen. Das Einkürzen „weckt“ die schlafenden Augen und führt zu einer stärkeren Verzweigung und damit zu mehr Blütenfülle. Wenn Rosen nämlich nicht geschnitten werden, bilden sich nur Verzweigungen an den oberen Augen, während die Basis verkahlt.

Tipp

Öfterblühende Strauchrosen dürfen die ersten fünf Jahre erst einmal wachsen, ab dann werden sie jedes Jahr auf ein bis zwei Drittel oder auf die Hälfte der Wuchshöhe zurückgeschnitten. Dabei ist ein Stufenschnitt sinnvoll, damit der Strauch eine gute Form erhält.