Reneklodensorten: Die besten Sorten für Ihren Garten
Renekloden faszinieren mit ihrer Geschmacksvielfalt und eignen sich hervorragend für den Anbau im eigenen Garten. Dieser Artikel stellt beliebte Reneklodensorten vor, gibt Tipps zu Anbau und Pflege und informiert über Krankheiten und Schädlinge.
Bekannte Reneklodensorten
Es gibt eine Vielzahl an Reneklodensorten, die sich durch unterschiedliche Eigenschaften und Geschmacksnuancen auszeichnen. Hier sind einige der bekanntesten Sorten:
Große Grüne Reneklode
Die ‚Große Grüne Reneklode‘ zählt zu den ältesten bekannten Reneklodensorten und stammt vermutlich aus Südeuropa. Seit dem 17. Jahrhundert ist sie in Europa verbreitet. Diese Sorte trägt mittelgroße, rundliche Früchte, die bei Sonneneinstrahlung gelbgrüne bis rot-braune Flecken haben können. Ihr Fruchtfleisch ist besonders süß, sehr saftig und besitzt ein kräftig-würziges Aroma. Da sie nicht selbstbefruchtend ist, benötigt sie einen Befruchtungspartner.
Oullins Reneklode
Die ‚Oullins Reneklode‘ wurde im frühen 19. Jahrhundert in der Nähe von Lyon, Frankreich, gezüchtet. Diese selbstfruchtbare Sorte hat große, hochkugelige Früchte, die grünlich-gelb mit roten Punkten und Streifen versehen sind. Das Fruchtfleisch ist süß, saftig und besitzt ein zartes, schwach gewürztes Aroma. Zudem ist die Sorte tolerant gegenüber dem Scharka-Virus.
Graf Althans Reneklode
Die ‚Graf Althans Reneklode‘ wurde Mitte des 19. Jahrhunderts in Böhmen entwickelt. Diese Sorte besticht durch mittelgroße, ovalrunde Früchte mit einer hellgelben, teilweise violett angehauchten Schale. Das goldgelbe Fruchtfleisch ist saftig, fein-aromatisch und lässt sich gut vom Stein lösen. Auch diese Sorte ist nicht selbstbefruchtend und benötigt daher einen Fremdbefruchter.
Weitere Sorten
- ‚Boddarts Reneklode‘: Große Früchte, ideal für den Frischverzehr.
- ‚Goldust‘: Zwerg-Reneklode, ideal für kleine Gärten oder Kübel.
- ‚Meroldts Reneklode‘ und ‚Uhinks Reneklode‘: Seltene historische Sorten.
- ‚Reine Claude d’Althan‘: Rotviolette Früchte.
- ‚Reine Claude d’Oullins‘: Mit gelbem Fruchtfleisch, reift Ende Juli.
- ‚Reine Claude de Bavay‘: Große, grün-gelbe Früchte.
- ‚Reine Claude Diaphane‘: Grüne Früchte mit roten Streifen.
- ‚Reine Claude Verte‘ und ‚Reine Claude Dorée‘: Früchte variieren von grün bis gelb.
- ‚Reine Claude Mossaic‘: Zahlreiche und frühe Früchte.
Eigenschaften und Geschmack
Renekloden haben ein süßes, saftiges Fruchtfleisch mit einem fein-würzigen Aroma. Ihre Fruchtgrößen variieren zwischen 3 und 5 cm im Durchmesser. Die Farbpalette reicht von grün über gelbgrün bis hin zu rötlich gesprenkelten Tönen. Einige Früchte haben eine wachsig-weiße Schicht, die vor Austrocknung schützt.
Das Fruchtfleisch ist überwiegend fest und goldgelb, bei einigen Sorten jedoch eher weich und grünlich-weiß. Obwohl das Fruchtfleisch meist schwer vom Stein zu lösen ist, ist der intensiv süße Geschmack eine köstliche Belohnung. Renekloden enthalten viele Vitamine und Mineralien wie Eisen, Kalium, Kalzium und Magnesium und sind daher eine gesunde Ergänzung in der täglichen Ernährung.
Renekloden sollten am besten direkt vom Baum verzehrt oder zeitnah verarbeitet werden, da sie nur begrenzt lagerfähig sind. Sie eignen sich hervorragend als Tafelobst, für Marmeladen, Kompott oder als Zutat in Kuchen.
Anbau und Pflege
Renekloden bevorzugen warme, sonnige und windgeschützte Standorte. Ein gut durchlässiger, nährstoffreicher Boden ist optimal, um die Wurzeln vor Stauwasser zu schützen und eine gleichmäßige Feuchtigkeitsversorgung zu gewährleisten. Pflanzen Sie Renekloden im Herbst, damit sie vor dem Winter gut wurzeln können.
Halten Sie den Boden leicht feucht, vermeiden Sie jedoch Staunässe. Eine Mulchschicht hilft, die Bodenfeuchtigkeit zu regulieren und den Boden mit Nährstoffen zu versorgen. In den ersten Wochen nach dem Einpflanzen ist es wichtig, die jungen Bäume kräftig zu wässern. Gut etablierte Bäume benötigen nur bei extremer Trockenheit zusätzliche Bewässerung.
Eine jährliche Düngung fördert das gesunde Wachstum und die Fruchtbildung. Kompost oder organischer Langzeitdünger sind besonders vorteilhaft. Zusätzlich unterstützt eine Frühlingsdüngung die Blüten- und Fruchtbildung.
Schneiden Sie Renekloden jährlich im Winter oder Sommer, um eine luftige Krone mit gut verteilten Leitästen zu erhalten. Dies fördert die Belichtung und Durchlüftung, beugt Krankheiten vor und steigert die Fruchtqualität. Entfernen Sie dabei vor allem alte und schwache Äste, um Platz für neue Triebe zu schaffen.
Bei größeren Schnitt- oder Astwunden sollten Sie Wundeverschlussmittel verwenden, um das Eindringen von Krankheitserregern zu verhindern. Renekloden sind durch Verletzungen oder Pflegefehler anfällig für Krankheiten wie die Scharka-Krankheit oder Monilia.
Krankheiten und Schädlinge
Renekloden können von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Zu den häufigsten Problemen zählen:
Scharka-Krankheit
Die Scharka-Krankheit wird durch das Plum-Pox-Virus (PPV) verursacht und durch Blattläuse übertragen. Befallene Früchte zeigen pockenartige Verformungen und fleckige Verfärbungen. Einige Sorten, wie die ‚Graf Althans Reneklode‘, sind toleranter gegenüber dieser Krankheit.
Monilia (Fruchtfäule und Spitzendürre)
Monilia kann als Fruchtfäule und Spitzendürre auftreten. Bei der Fruchtfäule dringen die Pilze über Verletzungen in die Früchte ein, die daraufhin faulen und graue Sporenlager bilden. Bei der Monilia-Spitzendürre gelangen die Erreger durch die Blüten in die Triebe, was zum Absterben der Spitzen führt. Schneiden Sie befallene Bereiche bis ins gesunde Holz zurück und entsorgen Sie das Schnittgut ordnungsgemäß.
Blattläuse
Blattläuse können die Scharka-Krankheit übertragen. Kontrollieren Sie regelmäßig die Unterseiten der Blätter. Eine bewährte Methode zur Bekämpfung ist die Anwendung einer Kernseifen-Spiritus-Lösung.
Pflaumenwickler und Pflaumensägewespen
Diese Schädlinge legen ihre Eier an den Früchten ab, deren Larven sich dann ins Fruchtfleisch bohren. Verwenden Sie Pheromonfallen oder spezifische Nützlinge zur Bekämpfung.
Gallmilben
Gallmilben verursachen rot-bräunliche Ausstülpungen an den Blättern. Im Frühjahr sollten Sie geeignete Pflanzenschutzmittel anwenden, um einen Befall vorzubeugen.
Durch regelmäßige Kontrollen und präventive Maßnahmen können Sie Ihre Renekloden vor Krankheiten und Schädlingen schützen und eine gesunde Ernte sicherstellen.
Ernte und Verarbeitung
Der ideale Erntezeitpunkt für Renekloden variiert je nach Sorte zwischen August und September. Die Früchte sind reif, wenn sie ihren sortentypischen Farbton angenommen haben, glänzen und einen angenehmen Duft verströmen. Da Renekloden oft grün bleiben, kann die Erkennung der Reife erschwert sein. Eine Geschmacksprobe gibt Aufschluss: Ist die Frucht süß und saftig, ist sie bereit zur Ernte.
Für eine schonende Ernte pflücken Sie die Früchte von Hand mit Hilfe einer Leiter, da Renekloden nur begrenzt lager- und transportfähig sind. Wenn Sie die Früchte sofort weiterverarbeiten, können Sie auch eine Plane unter dem Baum ausbreiten und die Renekloden durch leichtes Schütteln herunterfallen lassen.
Renekloden eignen sich hervorragend für den Frischverzehr. Um die Früchte haltbar zu machen, können Sie diese zu Marmelade, Kompott oder Gelee verarbeiten, oder als Zutat in Kuchen und Desserts nutzen. Auch zur Herstellung von Schnaps oder Likör bieten sich Renekloden an.
Im Kühlschrank bleiben die Früchte im Gemüsefach etwa eine Woche frisch. Für eine längere Haltbarkeit können Sie Renekloden einfrieren oder wie Pflaumen einkochen. Verwenden Sie die Renekloden nach Möglichkeit im optimalen Reifegrad, um das beste Aroma zu bewahren.