Pfeffer

Pfeffersorten: Von mild bis scharf – Der komplette Guide

Pfeffer, bekannt für seine geschmackliche Vielfalt und Schärfe, stammt von den Früchten des Pfefferstrauchs. Dieser Artikel gibt einen Einblick in die verschiedenen Pfeffersorten, ihre Verwendung in der Küche und ihre Einsatzmöglichkeiten in der traditionellen Medizin.

Sorten & Arten

Es gibt verschiedene Pfeffersorten, die sich in Geschmack, Farbe und Schärfe unterscheiden.

Schwarzer Pfeffer

Schwarzer Pfeffer wird aus den kurz vor der Reife gepflückten Früchten des Pfefferstrauchs (Piper nigrum) gewonnen. Während des Trocknungsprozesses schrumpft die Fruchthaut und erhält ihre charakteristische dunkelbraune bis schwarze Farbe. Das Aroma dieses vielseitigen Gewürzes reicht von fruchtig und würzig bis hin zu kräftig. Die Schärfe entwickelt sich langsam auf der Zunge. Aufgrund seines vollmundigen Aromas sollte schwarzer Pfeffer frisch gemahlen und erst kurz vor Ende der Garzeit zu gekochten Speisen hinzugefügt werden.

Weißer Pfeffer

Für weißen Pfeffer werden die reifen Früchte des Pfefferstrauchs geerntet und anschließend in Wasser eingeweicht, wodurch sich das äußere Fruchtfleisch löst. Übrig bleibt der glatte, beigefarbene Kern. Diese Sorte zeichnet sich durch einen hohen Piperin-Gehalt aus, der für ihre intensive Schärfe verantwortlich ist. Das Geschmacksprofil ist jedoch weniger komplex als das von schwarzem Pfeffer, weshalb weißer Pfeffer bevorzugt in hellen Saucen, Suppen sowie Geflügel- und Fischgerichten zum Einsatz kommt.

Lesen Sie auch

Grüner Pfeffer

Grüner Pfeffer stammt von den unreifen Früchten des Pfefferstrauchs und wird entweder in Salzwasser eingelegt oder gefriergetrocknet, um die grüne Farbe zu erhalten. Im Geschmack ist grüner Pfeffer milder, mit einer frischen und leicht säuerlichen Note. Er ist besonders saftig und aromatisch, wenn er eingelegt ist, und wird sowohl ganz als auch gehackt verwendet. Grüner Pfeffer eignet sich hervorragend für Dips, Brotaufstriche sowie Fleischgerichte.

Roter Pfeffer

Roter Pfeffer, auch als rosa Pfeffer oder rosa Pfefferbeeren bekannt, stammt nicht vom Pfefferstrauch, sondern vom Schinusbaum. Diese beerenartigen Früchte haben eine rosarote Farbe und sind nur dezent scharf mit einer süßlichen, würzigen Note. Roter Pfeffer verleiht milden Fleisch- und Fischgerichten, Käseplatten und sogar süßen Speisen wie Schokolade eine interessante Note. Er wird im Ganzen oder grob zerstoßen verwendet und ist ebenso ein optisches Highlight.

Verwendung

Pfeffer, nach Salz das wichtigste Gewürz in der Küche, verfeinert durch seine verschiedenen Sorten jede Mahlzeit. Jede Sorte hat ihre bevorzugten Einsatzgebiete:

  • Schwarzer Pfeffer passt zu fast allen Gerichten. Frisch gemahlen und kurz vor Ende der Garzeit hinzugefügt, entfaltet er sein volles Aroma.
  • Weißer Pfeffer zeichnet sich durch seine intensive Schärfe aus und ist ideal für helle Saucen, Suppen, Geflügel und Fisch.
  • Grüner Pfeffer ergänzt frische und leichte Speisen ebenso wie kräftige Fleischgerichte mit seiner milden Schärfe und dem frischen Aroma. Er eignet sich besonders gut für kreative Marinaden und exotische Desserts.
  • Roter Pfeffer ist ein milder Aromaträger, der gut zu mildem Fleisch, Fisch, süßen Speisen und als dekoratives Element passt.

Neben der kulinarischen Nutzung wird Pfeffer auch in der traditionellen Medizin verwendet:

Innere Anwendungen von Pfeffer:

  • Verdauungsförderung: Pfeffer regt die Speichel- und Magensaftsekretion an und unterstützt so die Verdauung.
  • Appetitanregend: Die Schärfe kann den Appetit anregen und die Nährstoffaufnahme verbessern.

Äußere Anwendungen von Pfeffer:

Hautreizmittel: In traditionellen Salben wird Pfeffer als Hautreizmittel bei Neuralgien genutzt.

Besonders in der Ayurveda-Medizin hat Pfeffer eine große Bedeutung und wird in verschiedenen Heilmitteln eingesetzt.

Praktische Küchentipps:

  • Grüner Pfeffer eignet sich wegen seiner Feuchtigkeit nicht für die Mühle. Er kann angebraten werden, um sein Aroma in Saucen oder Marinaden voll zu entfalten.
  • Weißer Pfeffer passt besonders gut zu hellem Fleisch und Fisch und findet häufig Verwendung in der französischen Küche.

Früchte

Der Pfefferstrauch, Piper nigrum, ist eine verholzende Kletterpflanze, die in der Kultur auf einer Höhe von 3 bis 4 Metern gehalten wird, obwohl sie in freier Natur bis zu 15 Meter hoch wachsen kann. Die Pfefferfrüchte, sogenannte Steinfrüchte, wachsen an Rispen und sind bei Reife etwa 5 bis 6 Millimeter groß. Sie durchlaufen während ihrer Reifung mehrere Farbphasen: von grün über gelb-orange bis rot.

Je nach Erntezeitpunkt und Verarbeitung entstehen verschiedene Pfeffersorten:

  • Schwarzer Pfeffer: Aus unreifen, grünen Früchten, die bei Trocknung schwarz und runzelig werden.
  • Grüner Pfeffer: Unreife grüne Früchte werden frisch in Salzwasser eingelegt, schnell getrocknet oder gefriergetrocknet.
  • Weißer Pfeffer: Vollreife rote Früchte werden in Wasser eingeweicht, geschält und dann getrocknet.
  • Roter Pfeffer: Vollreife, ungeschälte Früchte werden meist in Laken eingelegt, um ihre rote Farbe zu bewahren.

Piperin, das für die Schärfe verantwortlich ist, variiert je nach Sorte und beeinflusst die Intensität der Schärfe. Ätherische Öle tragen zu den vielfältigen Geschmacksnuancen bei, sind jedoch empfindlich und verflüchtigen sich schnell. Daher sollte Pfeffer lichtgeschützt und trocken gelagert werden.

Um das volle Aroma des Pfeffers zu bewahren, empfiehlt es sich, die Pfefferkörner erst unmittelbar vor der Verwendung zu mahlen.

Häufig gestellte Fragen

1. Warum sollte schwarzer Pfeffer immer frisch gemahlen werden?

Schwarzer Pfeffer sollte immer frisch gemahlen werden, weil sein volles Aroma erst dann freigesetzt wird. Ätherische Öle, die für die vielfältigen Geschmacksnuancen verantwortlich sind, verflüchtigen sich schnell. Frisch gemahlener Pfeffer direkt vor der Verwendung garantiert, dass die Schärfe und die aromatischen Eigenschaften des Pfeffers bestmöglich zur Geltung kommen.

2. Was ist das Besondere am Tellicherry Pfeffer?

Tellicherry Pfeffer ist eine besondere Variante des schwarzen Pfeffers, der aus spät geernteten, vollreifen Beeren gewonnen wird. Diese Beeren sind erst dann reif, wenn sie sich gelb-orange verfärben, und haben ein besonders vollmundiges Aroma. Der Tellicherry Pfeffer ist für seine milde Schärfe bekannt, die im Abklang oft intensiver wahrgenommen wird. Diese Qualität und das einzigartige Aroma machen ihn zu einer hochgeschätzten Spezialität im Gewürzregal.

3. Warum eignet sich grüner Pfeffer nicht für die Pfeffermühle?

Grüner Pfeffer eignet sich nicht für die Pfeffermühle, weil er oft in Salzwasser eingelegt oder gefriergetrocknet ist, was seine Feuchtigkeit erhöht. Diese erhöhte Feuchtigkeit kann die Mühle verstopfen und das Mahlergebnis beeinträchtigen. Stattdessen wird grüner Pfeffer oft ganz oder gehackt verwendet oder angebraten, um sein volles Aroma in Saucen oder Marinaden zu entfalten.

4. Woher stammen die verschiedenen Farben der Pfefferkörner?

Die verschiedenen Farben der Pfefferkörner stammen vom Erntezeitpunkt und der anschließenden Verarbeitung der Früchte der Pfefferpflanze Piper nigrum. Schwarzer Pfeffer entsteht aus unreifen, grünen Früchten, die während des Trocknens schwarz und runzelig werden. Weißer Pfeffer entsteht aus vollreifen roten Beeren, deren äußeres Fruchtfleisch durch Einweichen entfernt wird, sodass nur der glatte, beigefarbene Kern übrig bleibt. Grüner Pfeffer besteht aus früh geernteten, unreifen Früchten, die sofort verarbeitet werden, um ihre grüne Farbe zu behalten. Echter roter Pfeffer stammt ebenfalls von vollreifen roten Früchten, die oft in Laken eingelegt werden, um ihre Farbe zu bewahren.

Bilder: xuanhuongho / stock.adobe.com