Mispel: Giftig oder Ungefährlich? Arten & Tipps zur Sicherheit
Die Echte Mispel ist eine beliebte Gartenpflanze, doch Vorsicht: Verwechslungsgefahr mit der giftigen Zwergmispel! Dieser Artikel klärt über die Giftigkeit verschiedener Mispelarten auf und gibt Tipps zur sicheren Handhabung.
- Giftigkeit der Echten Mispel (Mespilus germanica)
- 🍂 Herbst-Spezial: Schnittkalender
- Verwechslungsgefahr mit der Zwergmispel (Cotoneaster)
- Giftigkeit der Glanzmispel (Photinia)
- Maßnahmen bei Vergiftungen mit Glanzmispelbeeren
- Giftigkeit der Glanzmispel für Haustiere
- Vorbeugung von Vergiftungen durch Glanzmispelbeeren
- Gemüsebeet-Planer
Giftigkeit der Echten Mispel (Mespilus germanica)
Die Echte Mispel, auch bekannt als Gemeine Mispel oder Steinapfel, ist grundsätzlich ungiftig. Ihre essbaren Früchte sind besonders nach Frosteinwirkung genießbar und werden gerne für Marmeladen, Gelees oder Chutneys verwendet. Im unreifen Zustand sollten die Früchte wegen ihrer Härte und Bitterkeit allerdings gemieden werden.
Jedoch sind die Kerne der Echten Mispel zu beachten. Wie viele Rosengewächse enthalten auch sie Blausäure, die in größeren Mengen giftig sein kann. Zum normalen Verzehr in verarbeiteter Form sind die Früchte der Echten Mispel jedoch ungefährlich, solange die Kerne nicht übermäßig konsumiert werden.
Verwechslungsgefahr mit der Zwergmispel (Cotoneaster)
Zwergmispeln, wissenschaftlich als Cotoneaster bezeichnet, sind beliebte Ziersträucher in vielen Gärten und Parkanlagen. Aufgrund der ähnlichen Fruchtform besteht oft die Gefahr einer Verwechslung mit der Echten Mispel. Anders als die Echte Mispel sind alle Pflanzenteile der Zwergmispel giftig.
Die Zwergmispel enthält cyanogene Glykoside wie Prunasin und Amygdalin. Beim Verzehr können diese Stoffe Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auslösen. Diese Vergiftungsgefahr ist besonders bei Kindern hoch, die möglicherweise von den leuchtend roten Beeren angelockt werden.
Zur Vermeidung solcher Verwechslungen sollten Sie Zwergmispeln optisch voneinander unterscheiden. Zwergmispeln wachsen in der Regel kleiner und buschiger als die Echte Mispel, haben kleinere Blätter und oft unauffälligere Blüten. Achten Sie beim Kauf stets auf die botanischen Namen und erklären Sie Kindern, dass die Früchte der Zwergmispel nicht essbar sind. Zudem empfiehlt es sich, Zwergmispeln an schwer zugänglichen Stellen im Garten zu pflanzen.
Giftigkeit der Glanzmispel (Photinia)
Die Glanzmispel (Photinia) ist wegen ihres roten Blattaustriebs und immergrünen Laubs ein beliebtes Ziergehölz. Trotz ihrer dekorativen Eigenschaften bergen ihre Beeren ein gewisses Vergiftungsrisiko, da sie cyanogene Glykoside enthalten. Beim Verzehr können diese Glykoside Blausäure freisetzen, aber die Konzentration ist generell gering, sodass das Vergiftungsrisiko für Menschen als niedrig eingestuft wird.
Besonders empfindliche Personen wie Kleinkinder oder ältere Menschen können jedoch stärker reagieren. Typische Symptome einer leichten Vergiftung umfassen Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Durchfall und Magenschmerzen. Während Vögel die Früchte der Glanzmispel problemlos fressen können, sollten Sie Huftiere wie Pferde von der Pflanze fernhalten, da sie besonders anfällig für Cyanidvergiftungen sind.
Beim Anpflanzen der Glanzmispel ist es ratsam, diese nicht in Reichweite von Kindern oder Haustieren zu setzen. Durchschnittliche Schnittmaßnahmen nach der Blüte können zudem die Bildung potenziell giftiger Beeren verhindern.
Maßnahmen bei Vergiftungen mit Glanzmispelbeeren
Sollten nach dem Verzehr von Glanzmispelbeeren Vergiftungssymptome auftreten, sind sofortige Maßnahmen wichtig:
- Trinken: Lassen Sie die betroffene Person stilles Wasser in kleinen Schlucken trinken, um die Giftstoffe auszuspülen.
- Kohletabletten: Wenn verfügbar, verabreichen Sie Kohletabletten, die Giftstoffe im Magen-Darm-Trakt binden.
- Beobachten: Überwachen Sie die Entwicklung der Symptome, wie Magenschmerzen, Übelkeit und Schwindel.
Kontaktieren Sie bei ernsteren Symptomen oder wenn Kleinkinder betroffen sind, umgehend einen Arzt. Auch bei Erwachsenen und Jugendlichen sollten ernsthafte Symptome nicht ignoriert und ärztlicher Rat eingeholt werden.
Giftigkeit der Glanzmispel für Haustiere
Die Glanzmispel birgt auch für Haustiere Risiken. Hunde und Katzen, besonders Jungtiere und kleinere Rassen, können bei Verzehr Symptome wie Durchfall, Bauchschmerzen und verändertes Trinkverhalten zeigen. Hunde können sogar Atemnot und Muskelkrämpfe entwickeln.
Besonders gefährdet sind Pferde, die durch die toxischen Substanzen in Blättern und Beeren schwere Vergiftungserscheinungen erleiden können, wie beschleunigte Atmung und Muskelkrämpfe. Ein sofortiger Tierarztbesuch ist in solchen Fällen unumgänglich.
Pflanzen Sie Glanzmispeln daher nicht in Reichweite von Haustieren und entfernen Sie abgeblühte Blüten frühzeitig, um die Fruchtbildung zu verhindern. Vögel hingegen können die Früchte der Glanzmispel unbedenklich verzehren.
Vorbeugung von Vergiftungen durch Glanzmispelbeeren
Um Vergiftungen durch Glanzmispelbeeren zu vermeiden, sollten Sie folgende Maßnahmen im Garten beachten:
- Standortwahl: Platzieren Sie Glanzmispeln an Orten, die für Kinder und Haustiere schwer zugänglich sind.
- Formschnitt und Blütenentfernung: Regelmäßige Schnittmaßnahmen verhindern die Bildung von Beeren.
- Entfernen von Beeren: Entfernen Sie entstandene Beeren umgehend, um das Risiko einer Aufnahme zu minimieren.
- Planung im Garten: Vermeiden Sie die Pflanzung der Glanzmispel in der Nähe von Weideflächen oder Koppeln.
- Information und Aufklärung: Weisen Sie Kinder und Gartenbesucher auf die Giftigkeit der Glanzmispel hin und erklären Sie, dass die Beeren nicht gegessen werden dürfen.
Beachten Sie diese Maßnahmen, um Ihren Garten sicher zu gestalten und dabei die Schönheit der Glanzmispel zu genießen.