Mispel

Mispelfrüchte: Wann sie essbar sind und wann giftig

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Die Echte Mispel ist zwar genießbar, kann aber leicht mit der giftigen Zwergmispel verwechselt werden. Dieser Artikel klärt über die Giftigkeit verschiedener Mispelarten auf und gibt Tipps zur sicheren Handhabung.

Mispel giftig

Giftigkeit der Echten Mispel (Mespilus germanica)

Die Echte Mispel, auch bekannt als Gemeine Mispel oder Steinapfel, ist nicht giftig. Die Früchte dieses Rosengewächses sind essbar und lassen sich zu Marmeladen, Gelees oder Chutneys verarbeiten. Im unreifen Zustand sind die Früchte jedoch hart und bitter. Sie sollten erst nach Frosteinwirkung verzehrt werden, da sie dann süßer und weicher sind. Beachten Sie jedoch, dass die Kerne der Mispel Blausäure enthalten und daher nicht in großen Mengen verzehrt werden sollten.

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Verwechslungsgefahr mit der Zwergmispel (Cotoneaster)

Die Echte Mispel wird oft mit der Zwergmispel, auch als Cotoneaster bekannt, verwechselt. Anders als die Echte Mispel ist die Zwergmispel in allen Pflanzenteilen giftig. Sie enthält Amygdalin, ein blausäurehaltiges Glycosid, das in größeren Mengen zu Vergiftungen führen kann. Symptome umfassen Übelkeit und Durchfall. Achten Sie darauf, echte Mispeln von Zwergmispeln zu unterscheiden, besonders beim Anpflanzen oder Sammeln der Früchte.

Giftigkeit der Glanzmispel (Photinia)

Die Glanzmispel wird häufig als Ziergehölz verwendet. Ihre Beeren enthalten cyanogene Glykoside, die im Körper zu Blausäure umgewandelt werden können. In der Regel führt der Verzehr dieser Beeren nur zu leichten Vergiftungserscheinungen wie Magenbeschwerden, Übelkeit oder Kopfschmerzen und stellt somit nur ein geringes Risiko dar.

Symptome einer Vergiftung mit Glanzmispelbeeren

Nach dem Verzehr von Glanzmispelbeeren können verschiedene Symptome auftreten, darunter:

  • Kopf- und Magenschmerzen
  • Übelkeit
  • Schwindel
  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Hautausschlag
  • Leichtes Fieber
  • Bauch- und Darmschmerzen

Diese Symptome sind meist mild und klingen nach kurzer Zeit wieder ab. Bei Kleinkindern können die Beschwerden stärker ausfallen.

Maßnahmen bei Vergiftungen mit Glanzmispelbeeren

Sollten nach dem Verzehr von Glanzmispelbeeren Vergiftungserscheinungen auftreten, können folgende Maßnahmen helfen:

  • Trinken Sie viel Wasser in kleinen Schlucken, um die Giftstoffe auszuschwemmen.
  • Nehmen Sie Kohletabletten ein, um die Giftstoffe im Körper zu binden.
  • Bei Kleinkindern, Babys oder starken Symptomen sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Giftigkeit der Glanzmispel für Haustiere

Auch Haustiere können durch den Verzehr der Beeren Vergiftungserscheinungen zeigen. Besonders gefährdet sind Pferde, während Symptome bei Hunden und Katzen meist milder ausfallen. Mögliche Anzeichen einer Vergiftung bei Tieren umfassen:

  • Atemnot
  • Muskelkrämpfe
  • Erhöhter Herzschlag
  • Apathisches Verhalten
  • Durchfall
  • Ungewöhnliches Ruhebedürfnis

Halten Sie Ihre Haustiere von Glanzmispeln fern und konsultieren Sie bei Vergiftungsverdacht einen Tierarzt.

Vorbeugung von Vergiftungen mit Glanzmispelbeeren

Um Vergiftungen vorzubeugen, sollten Sie Glanzmispeln nicht in Reichweite von Kindern und Haustieren pflanzen. Beim regelmäßigen Formschnitt im Juni sollten abgeblühte Blüten entfernt werden, um die Bildung von Fruchtständen zu verhindern und so die Giftigkeit zu reduzieren. Nutzen Sie die Glanzmispel als Hecke oder Solitärpflanze, entfernen Sie die Beeren regelmäßig.

Bilder: AleksandarGeorgiev / iStockphoto