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Mehltau auf dem Kompost: Was ist zu beachten?

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Echter Mehltau ist hartnäckig, doch befallene Pflanzenteile sollten nicht auf den Kompost. Dieser Artikel klärt über die richtige Entsorgung von mehltaubefallenem Pflanzenmaterial und alternative Kompostierungsmethoden auf.

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Pflanzen mit falschem Mehltau dürfen auf den Kompost

Echter Mehltau und Kompostierung

Echter Mehltau zeigt sich durch einen mehligen, weiß-grauen Belag auf Blättern, Trieben und Früchten. Dieser Pilz produziert besonders widerstandsfähige Sporen, die sowohl Trockenheit als auch Hitze überstehen können. Aufgrund dieser Resistenz stellt die Kompostierung von mit Echtem Mehltau befallenen Pflanzenteilen ein Problem dar, da der Pilz sogar hohe Temperaturen im Komposthaufen überleben kann.

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Um eine Ausbreitung des Echten Mehltaus zu verhindern, sollten befallene Pflanzenteile nicht kompostiert, sondern über den Hausmüll entsorgt werden. Selbst optimale Kompostierungsbedingungen, bei denen Temperaturen von über 70°C erreicht werden können, garantieren nicht die vollständige Abtötung aller Mehltauspuren. Daher ist die sichere Methode die Entsorgung im Hausmüll, um das Risiko einer erneuten Infektion zu minimieren.

Falscher Mehltau und Kompostierung

Falscher Mehltau tritt häufig bei feucht-warmem Wetter auf und kann vor allem bei geschwächten Pflanzen zu erheblichen Schäden führen. Im Gegensatz zum Echten Mehltau sind die Sporen des Falschen Mehltaus weniger widerstandsfähig und werden durch die Hitze im Kompostierungsprozess zuverlässig abgetötet.

Damit Ihre Pflanzen nicht befallen werden, achten Sie auf eine gute Belüftung und ausreichenden Pflanzenabstand. Eine kaliumbetonte Düngung kann die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen gegen Pilzkrankheiten erhöhen. Entfernen Sie befallene Pflanzenteile schnell und überlegen Sie den Einsatz von Pflanzenstärkungsmitteln, um die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen.

Kompostierung und Heißrotte

Die Heißrotte ist ein Kompostierungsverfahren, bei dem im Zentrum des Komposthaufens Temperaturen von über 70°C erreicht werden. Diese Temperaturen resultieren aus der Aktivität von Mikroorganismen und dienen zur Abtötung von Krankheitserregern, Unkrautsamen und Viren. Für eine effiziente Heißrotte müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein:

  • Ausreichende Größe des Komposthaufens: Kleinere Komposthaufen im Hausgarten erreichen selten die notwendigen Temperaturen. Ideal sind größere Kompostmieten.
  • Gute Durchlüftung: Sorgen Sie dafür, dass der Kompost gut durchlüftet ist, etwa durch regelmäßiges Umsetzen und Mischung von grobem und feinem Material.
  • Stickstoffreiches Material: Verwenden Sie stickstoffreiche Materialien wie Rasenschnitt oder Mist, um den Abbauprozess zu fördern.

Eine optimale Heißrotte ist im Hausgarten häufig schwer zu erreichen. Deshalb sollten kranke Pflanzen, wenn der Prozess nicht optimal verläuft, über den Hausmüll entsorgt werden, um die Verbreitung von Krankheitserregern zu verhindern. Alternativ können Sie geschlossene Kompostierungsverfahren mit Thermokompostern nutzen, die eine bessere Temperaturkontrolle ermöglichen.

Alternativen zur Kompostierung

Sollten Sie unsicher sein, wie Sie mit Mehltau befallene Pflanzenteile korrekt entsorgen, bieten sich einige verlässliche Alternativen zur Kompostierung an:

  • Entsorgung über den Hausmüll: Diese Methode verhindert, dass resistente Sporen überleben und sich verbreiten.
  • Verbrennen: In Regionen mit entsprechenden Genehmigungen ist das Verbrennen von befallenen Pflanzenteilen effektiv zur endgültigen Vernichtung der Krankheitserreger.
  • Biotonne: Kommunale Biotonnen ermöglichen die sichere Entsorgung, da industrielle Kompostieranlagen hohe Temperaturen erreichen und Pilzsporen abtöten.
  • Einarbeiten in Bodenschichten: Befallene Pflanzenteile tief im Boden vergraben, wo Mikroorganismen die Krankheitserreger im Laufe der Zeit abbauen.
  • Solarisation: Pflanzenmaterial unter einer durchsichtigen Plastikfolie auslegen und durch Sonneneinstrahlung erhitzen, wodurch viele Schaderreger abgetötet werden.

Weitere Pilzkrankheiten und Kompostierung

Neben Mehltau gibt es zahlreiche Pilzkrankheiten, die Ihre Pflanzen schädigen können. Hier einige wichtige Richtlinien:

Kompostierbare Pilzkrankheiten

Einige Pilzkrankheiten können sicher kompostiert werden, da sie keine widerstandsfähigen Sporen bilden:

  • Rostpilze: Diese Pilze verursachen Verfärbungen auf den Blättern, bilden jedoch keine langlebigen Sporen.
  • Schorf: Vor allem bei Obstbäumen häufig und kompostierbar, wenn die Früchte nur leicht befallen sind.
  • Blattfleckenkrankheiten: Diese Pilze befallen das Blattwerk und bilden meist keine stabilen Dauersporen.

Nicht kompostierbare Pilzkrankheiten

Andere Pilzkrankheiten sollten nicht kompostiert werden, da sie stabile Dauersporen bilden und später wieder auskeimen könnten:

  • Welke-Krankheiten: Fusarium- und Verticillium-Pilze sind sehr widerstandsfähig und verbreiten sich leicht.
  • Grauschimmel (Botrytis): Dieser Schimmel bildet langlebige Sporen und darf daher nicht kompostiert werden.
  • Kohlhernie: Dieser Pilz verursacht Wurzelverdickungen und kann im Boden jahrelang überdauern.

Maßnahmen zur Minimierung

Um das Risiko für Ihre Gartenpflanzen zu minimieren:

  1. Kranke Pflanzenteile sofort abdecken: Bedecken Sie kranke Pflanzenteile im Kompost sofort mit Erde oder Grasschnitt.
  2. Materialanalyse: Überprüfen Sie gründlich die betroffenen Pflanzen.
  3. Temperaturüberwachung: Achten Sie darauf, ob Ihr Kompost die notwendigen Temperaturen für die Heißrotte erreicht.

Schädlinge und Kompostierung

Nicht alle schädlingsbefallenen Pflanzenteile sollten kompostiert werden. Einige Schädlinge und ihre Überdauerungsstadien können im Boden oder Kompost lange überleben und neue Pflanzen infizieren. Hier einige wichtige Schädlinge:

Schädlinge, die nicht kompostiert werden sollten

  • Miniermotten: Befallene Blätter über den Hausmüll entsorgen.
  • Gemüsefliegen: Befallene Pflanzenreste im Hausmüll entsorgen.
  • Wurzelgallenälchen: Befallene Pflanzenreste im Hausmüll entsorgen.
  • Kohlgallenrüssler: Befallene Pflanzenreste nicht kompostieren.

Schädlinge, die kompostiert werden können

Blattläuse: Diese können in der Regel ohne Bedenken kompostiert werden; achten Sie jedoch auf gute Abdeckung.

Maßnahmen für eine sichere Kompostierung

  • Abdeckung: Befallene Pflanzenteile sofort abdecken.
  • Heißrotte fördern: Regelmäßiges Umsetzen und Hinzufügen von stickstoffreichem Material.
  • Gründliche Kontrolle: Entfernen Sie befallene Pflanzenteile frühzeitig.

Durch gezielte Maßnahmen und sorgfältige Kontrolle können Sie sicherstellen, dass Ihr Kompost frei von schädlichen Schädlingen bleibt und Ihr Garten gesund.

Bilder: Tunatura / Shutterstock