Lichtnelke

Kronen-Lichtnelke: So gelingt die Pflanzung & Pflege

Die Kronen-Lichtnelke (Lychnis coronaria) ist eine pflegeleichte und attraktive Staude für sonnige Standorte. Dieser Artikel bietet eine umfassende Beschreibung der Pflanze, ihrer Bedürfnisse und ihrer vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten im Garten.

Herkunft

Die Kronen-Lichtnelke (Lychnis coronaria), auch bekannt als Samtnelke oder Vexiernelke, stammt ursprünglich aus Südeuropa. Dort wächst sie natürlicherweise an felsigen Hängen und in Gebüschen. Bereits um das Jahr 1410 wurde die Pflanze erstmals bildlich dargestellt.

Die Gattung der Lichtnelken umfasst mehrere weltweit verbreitete Arten. Die Kronen-Lichtnelke gehört zur Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae) und findet in naturnahen Gärten, Ziergärten sowie in Steinanlagen Verwendung. Ihr Name „Lychnis“ leitet sich vom griechischen Wort für Lampe ab, da die filzigen Blätter der Pflanze früher zur Herstellung von Dochten verwendet wurden. Die Pflanze ist in vielen Teilen Europas heimisch und hat im Laufe der Jahre Einzug in zahlreiche Bauerngärten gehalten.

Wuchs

Die Kronen-Lichtnelke ist eine kurzlebige Staude, die sich durch Selbstaussaat selbst erhält und mehrere Jahre an einem Standort gedeihen kann. Ihr Wuchs ist aufrecht und horstbildend.

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Im ersten Jahr nach der Aussaat bildet die Pflanze eine dichte Blattrosette aus, die im zweiten Jahr die Blütenstängel hervorbringt. Diese weißfilzigen Triebe sind weich, teils aufrecht, teils liegend und erreichen eine Länge von bis zu 70 Zentimetern. Die Pflanze wächst bis zu 90 Zentimeter hoch und ist drüsig behaart, was ihr eine weiche, samtige Textur verleiht.

Blätter

Die Kronen-Lichtnelke zeichnet sich durch ihre dichten, silbergrau behaarten Blattrosetten aus, die sich bereits im Herbst vollständig entwickeln. Die lanzettlichen und spitz zulaufenden Blätter sind mattgrün und wie die Stängel dicht drüsig behaart, was ihnen eine samtige Textur verleiht. Die Blätter sind gegenständig am Stängel angeordnet und bleiben auch im Winter bestehen, was der Pflanze eine besondere winterliche Attraktivität verleiht.

Blüte

Zwischen Juni und August erfreut die Kronen-Lichtnelke den Garten mit einer langen Blütezeit. Die Blüten erscheinen in leuchtendem Karminrot, hellen Purpurtönen oder Weiß und ziehen zahlreiche Bestäuber wie Schmetterlinge, Hummeln und Schwebfliegen an.

Die Blüten sind radförmig, etwa drei Zentimeter im Durchmesser und haben breite, ungeteilte Blütenblätter, die ihnen ein tellerartiges Aussehen verleihen. Die Blüten stehen einzeln oder in lockeren, verzweigten Trauben. Sie sind ausschließlich tagsüber geöffnet und somit besonders anziehend für tagaktive Bestäuber.

Früchte

Nach der Blüte bilden sich kugelige Kapselfrüchte an der Pflanze. Diese Kapselfrüchte sind etwa zehn Millimeter lang und öffnen sich von der Spitze her, um die Samen freizugeben. Die Frucht öffnet sich zackig mit zehn nach außen gekrümmten Zähnen, die bei feuchter Witterung geschlossen bleiben, um die Samen vor dem Herausfallen zu schützen. Die Samen sind dunkelbraun bis schwarz, klein und mohnkornartig und werden hauptsächlich durch den Wind verbreitet. Sie können bis zu fünf Jahre lang keimfähig bleiben.

Welcher Standort ist geeignet?

Die Kronen-Lichtnelke gedeiht am besten an einem vollsonnigen bis halbschattigen Standort. Der Boden sollte leicht feucht, nährstoffreich, sandig-humos und durchlässig sein, wobei Staunässe und Winternässe unbedingt vermieden werden sollten. Ein mäßig warmer Standort ist optimal, wobei die Pflanze auch Hitzeperioden gut übersteht, wenn der Boden entsprechend feucht gehalten wird.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Die Kronen-Lichtnelke bevorzugt einen sandig-humosen, nährstoffreichen und gut durchlässigen Boden. Der ideale Boden sollte stets leicht feucht, aber gut drainiert sein, um Staunässe zu vermeiden. Ein pH-Wert von leicht sauer bis neutral ist zu empfehlen.

Lichtnelke pflegen

Einmal angewachsen, benötigt die Kronen-Lichtnelke wenig Pflege. Regelmäßiges Bewässern während der Anwachsphase sowie in Trockenperioden ist entscheidend für die Gesundheit der Pflanze. Dabei sollte das Gießen langsam und vorzugsweise morgens oder abends erfolgen. Nach der Blüte kann die Pflanze auf etwa 15 Zentimeter zurückgeschnitten werden, um sie kompakt zu halten und die Selbstaussaat zu fördern. Überflüssige Düngergaben sind nicht erforderlich und ein spezieller Winterschutz ist ebenfalls nicht nötig, da die Pflanze winterhart ist. Trotz ihrer Kurzlebigkeit ist regelmäßige Selbstaussaat für den Erhalt des Bestandes wichtig.

Pflanzung

Die Pflanzung der Kronen-Lichtnelke erfolgt am besten im Frühjahr oder Herbst. Ein Abstand von 20 bis 30 Zentimetern zu anderen Pflanzen ist ratsam, um gesundes Wachstum zu fördern. Vor der Pflanzung sollte der Wurzelballen gründlich gewässert werden. Für die Pflanzung ein ausreichend großes Loch graben, die Pflanze einsetzen und den Boden fest andrücken. Anschließend gut wässern, um die Erde zu setzen und die Pflanze zu stabilisieren. Alternativ kann die Kronen-Lichtnelke auch durch Aussaat direkt im Freiland im Frühjahr vermehrt werden, wobei das Saatgut nur leicht angedrückt werden sollte.

Lichtnelke vermehren

Die Kronen-Lichtnelke vermehrt sich am einfachsten durch Aussaat im Frühjahr direkt ins Freiland. Da es sich um Lichtkeimer handelt, sollte das Saatgut nur leicht angedrückt und nicht mit Erde bedeckt werden. Gleichmäßige Feuchtigkeit während der Keimdauer ist wichtig. Die Pflanze kann sich auch durch Selbstaussaat vermehren. Eine vegetative Vermehrung durch Teilung ist weniger gebräuchlich und eher für andere Lichtnelkenarten relevant.

Sorten & Arten

Es gibt verschiedene Sorten von Kronen-Lichtnelken:

Sorte Wuchshöhe Wuchsform Blatt Blütezeit Besonderheiten
‚Clifford Moor‘ 30-100 cm aufrecht dunkelgrün mit gold-gelbem Rand Mai – Sept. Ausdrucksstarkes Blattwerk
‚Valley High‘ 40-60 cm aufrecht, buschig grün mit cremefarbenen bis weißen Rändern Mai – Sept. Kompakter Wuchs, attraktives Laub
‚Abbotswood Rose‘ 30-90 cm aufrecht grün Mai – Okt. Rosafarbene Blüten
‚Alba‘ 30-90 cm aufrecht grün Mai – Okt. Weiße Blüten
‚Angel’s Blush‘ 30-90 cm aufrecht grün Mai – Okt. Weiße Blüten mit rosafarbenem Auge
‚Atrosanguinea‘ 30-90 cm aufrecht grün Mai – Okt. Karminrote bis magentafarbene Blüten
‚Blushing Bride‘ 30-90 cm aufrecht grün Mai – Okt. Weiße Blüten mit großem rosafarbenem Auge
‚Dancing Ladies‘ 30-90 cm aufrecht grün Juni Mischung aus kirschroten, rosafarbenen und weißen Blüten
‚Hutchinson’s Cream‘ 30-90 cm aufrecht cremefarben geflecktes Laub Mai – Okt. Weiße Blüten

Verwendung

Die Kronen-Lichtnelke kommt am besten in kleineren Gruppen auf Freiflächen oder als Begleitstaude in Rabatten zur Geltung. Sie gehört zu den besten graulaubigen Pflanzen für Staudenbeete und lässt sich dort gut mit weiß-, gelb- oder blaublühenden Stauden kombinieren. Auch am Rand einer Blumenwiese oder am sonnigen Gehölzrand fühlt sie sich wohl. Die Pflanze lockt zur Blütezeit viele Insekten an, darunter Schmetterlinge, Hummeln und Bienen.

Sie können die Kronen-Lichtnelke in verschiedenen Gartensituationen verwenden:

  • Naturgärten und Wildblumengärten: Ihre auffälligen Blüten und das silbrige Laub machen sie ideal für naturnahe Gärten.
  • Blumenwiesen: Sie sorgt für Farbakzente am Rand von Blumenwiesen oder Gehölzrändern.
  • Steingärten: Aufgrund ihrer Trockenheitstoleranz ist sie auch gut für Steingärten geeignet.
  • Teichrand: Die Pflanze kann nahe an Gewässern wie Teich- oder Bachläufen gepflanzt werden.
  • Kübel und Balkon: Auch für Balkone und Terrassen in Kübeln eignet sie sich hervorragend.

Zusätzlich zu ihrer dekorativen Wirkung hat die Kronen-Lichtnelke praktische Nutzen als Nektar- und Pollenquelle.

Krankheiten & Schädlinge

Die Kronen-Lichtnelke ist relativ robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen, dennoch können gelegentlich Probleme auftreten:

  • Blattläuse: Sie können Jungpflanzen und Blüten befallen. Ein kräftiger Wasserstrahl hilft, diese zu entfernen.
  • Blattfleckenkrankheit: Diese Pilzkrankheit zeigt sich durch braune oder schwarze Flecken auf den Blättern und tritt besonders bei Staunässe auf. Ein guter Wasserabfluss und das Entfernen befallener Blätter kann helfen.
  • Antherenbrand: Dieser seltene, aber ernste Pilzbefall führt dazu, dass die Pollen der männlichen Blüten durch Pilzsporen ersetzt werden. Die Krankheit spielt in Mitteleuropa jedoch derzeit eine untergeordnete Rolle.
  • Schmetterlingsraupen: Raupen legen ihre Eier an den Blüten ab und ernähren sich von den Samen der Pflanze.

Zu den wichtigsten Pflegemaßnahmen gehören die Vermeidung von Staunässe und regelmäßige Kontrollen auf Schädlinge. Natürliche Feinde wie Marienkäfer tragen zur Schädlingsbekämpfung bei.

Indem Sie diese Hinweise beachten, bleibt die Kronen-Lichtnelke eine pflegeleichte und widerstandsfähige Gartenpflanze.

Häufig gestellte Fragen

Wie vermehrt sich die Kronen-Lichtnelke am besten?

Die Kronen-Lichtnelke vermehrt sich am einfachsten durch Aussaat im Frühjahr direkt ins Freiland. Da es sich um Lichtkeimer handelt, sollte das Saatgut nur leicht angedrückt und nicht mit Erde bedeckt werden. Gleichmäßige Feuchtigkeit während der Keimdauer ist wichtig. Die Pflanze kann sich auch durch Selbstaussaat vermehren und bleibt so über mehrere Jahre am Standort erhalten.

Können Schädlinge und Krankheiten der Kronen-Lichtnelke ernsthaften Schaden zufügen?

Obwohl die Kronen-Lichtnelke recht resistent gegenüber Krankheiten und Schädlingen ist, können gelegentlich Probleme auftreten. Blattläuse befallen manchmal die jungen Blüten oder Blätter. Staunässe kann zur Blattfleckenkrankheit führen, einer Pilzkrankheit, die braune oder schwarze Flecken auf den Blättern hinterlässt. Ein ernster Pilzbefall, der sogenannte Antherenbrand, tritt selten auf und ersetzt die Pollen der männlichen Blüten durch Pilzsporen.

Welche Insekten werden von der Kronen-Lichtnelke besonders angezogen?

Die leuchtenden Blüten der Kronen-Lichtnelke ziehen eine Vielzahl von Bestäubern an, darunter Schmetterlinge, Hummeln und Schwebfliegen. Besondere Bestäuber sind Wildbienen, die speziell an die Pflanze angepasst sind, sowie die Schmetterlingsraupen wie die der Lichtnelken-Eule, die ihre Eier in die Blüten legen und deren Raupen sich von den Samen ernähren.

Wie wurde die Kronen-Lichtnelke historisch genutzt?

Historisch wurde die Kronen-Lichtnelke wegen ihrer filzigen Blätter geschätzt, die früher zur Herstellung von Dochten verwendet wurden. Ihr botanischer Name „Lychnis“ leitet sich vom griechischen Wort für „Lampe“ ab und verweist auf diese Verwendung. Die erste bildliche Darstellung der Pflanze stammt aus dem Jahr 1410.

Bilder: Klaus Reitmeier / stock.adobe.com