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Sind Leimringe für Obstbäume ganzjährig sinnvoll?

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Immer häufiger sind sie auch im Sommer zu sehen: Grüne oder bräunliche Ringe mit klebender Oberfläche, die fest um den Stamm von Gehölzen gebunden sind. Ob diese Art der Schädlingsbekämpfung effektiv ist und wie Sie richtig mit Leimringen umgehen, erfahren Sie hier.

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Leimringe können den Baum das ganze Jahr über vor Schädlingen schützen

Was sind Leimringe?

Leimringe sind insektizidfreie Kunststoffbänder, die um den Stamm von Bäumen gelegt werden. Sie sind mit einem speziellen Leim bestrichen, an dem Frostspanner, Ameisen, Borkenkäfer, Blutläuse, Gespinstmotten, Knospenbohrer und andere Schädlinge kleben bleiben.

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In erster Linie dienen die Ringe dazu, die Paarung der Frostspanner zu verhindern. Die Männchen der Apfelschädlinge fliegen in die Kronen der Obstbäume. Die Weibchen hingegen müssen wegen ihrer verkümmerten Flügel den Stamm hinaufklettern und bleiben auf dem Weg dorthin am Leimring haften.

Leimringe können ganzjährig verwendet werden

Ganzjährig angewendet werden die gegen Frostspanner wirkenden Klebefallen, wenn andere, den Stamm hinaufkriechende Schädlinge, die Gesundheit des Gehölzes gefährden.

  • Um die Frostspannerweibchen von der Krone fernzuhalten, sollten Sie die Leimringe im September anbringen.
  • Da die Klebewirkung durch Witterungseinflüsse stark beeinträchtigt wird, müssen die Fallen im Dezember durch neue ersetzt werden.
  • Um während der Sommermonate flugunfähige Insekten wie Ameisen oder Borkenkäfer abzuhalten, die den Baum direkt oder indirekt schädigen können, müssen die Ringe routinemäßig alle drei Monate erneuert werden.

Das Anbringen der Leimringe

Die Leimringe ähneln einem breiten, einseitig beschichteten Klebeband, das eng um den Stamm gelegt und mit Draht fixiert wird:

  • Die Rinde gründlich abbürsten.
  • Bei Bäumen mit sehr zerfurchter Borke sollte diese zunächst mit Baumwachs geglättet werden. Dadurch können die Insekten nicht unter den Ringen hindurchkriechen.
  • Damit unsere gefiederten Freunde den Fallen nicht ungewollt auf den Leim gehen, sollten diese in einer Höhe von 30 bis 40 Zentimeter über dem Boden angebracht werden.
  • Legen Sie den Leimring mit der Klebeseite nach außen um den Baumstamm und schneiden Sie die erforderliche Länge ab.
  • Die Enden provisorisch zusammenkleben und fixieren.

Leimringe richtig entsorgen

Nehmen Sie die Leimringe vorsichtig ab und vernichten Sie diese im Hausmüll. Dadurch verhindern Sie, dass aus den Eiern, die von den Schädlingen auf der Klebefläche abgelegt wurden, doch noch Larven schlüpfen und sich im Garten verbreiten.

Die Nachteile von Leimringen

Leimringe sind zwar hilfreich bei der Bekämpfung von Schadinsekten, es bleiben jedoch auch nützliche Insekten an der Klebeschicht haften und werden getötet.

Vögel sind durch die Fallen ebenfalls gefährdet. Wenn die Tiere die anhaftenden Insekten abpicken, kann der Schnabel verklebt werden.

Tipp

Als Alternative zu den Leimringen ist im Fachhandel ein spezieller Raupenleim aus Naturstoffen erhältlich. Dieser wird mit einer Spachtel oder einem breiten Flachpinsel vollflächig auf den Stamm aufgetragen. Dadurch entstehen keine Löcher, unter denen die Schadinsekten hindurchkriechen können.

Bilder: Martina / stock.adobe.com