Das Geschlecht ist entscheidend
Viele Menschen nehmen an, dass Mücken nach dem Sommer sterben. Das trifft aber nur auf die männlichen Tiere zu. Zuvor begatten sie die Weibchen jedoch. Danach kommt ihnen keine tragende Rolle mehr zu. Ganz anders verhält es sich bei den Weibchen. Indem in den kalten Monaten ihre Eier ablegen, sichern sie das Fortbestehen im folgenden Jahr.
Lebenszyklus einer Mücke
- Ei
- Larve
- Puppe
- Imago
Die Geburtsstunde
Noch vor Wintereinbruch legen die Weibchen ihre Eier ab. Meistens wählen sie dafür offene Wasserstellen wie Regentonnen oder Gartenteiche. Diese Orte bieten der Brut später optimale Voraussetzungen für die Entwicklung. Die Eiablage erfolgt artenbedingt entweder einzeln oder paketweise in sogenannten Schiffchen. Nach nur drei bis fünf Tagen schlüpfen die Larven.
Mückenlarven
Sind die Mücken Larven geschlüpft, sind sie wie alle Lebewesen auf Sauerstoff angewiesen. Dennoch behalten sie ihren Geburtsort zunächst bei. Indem sie ein Luftrohr zur Wasseroberfläche herstellen, sichern sie die notwendige Sauerstoffversorgung. Als Nahrung dienen die Larven anderer Mücken Arten. Um überleben zu können, darf am Standort nicht zu viel Wasserbewegung herrschen. Bei mangelnder Oberflächenspannung gelingt es den Tieren nicht, sich über Wasser zu halten. Bei Gefahr suchen sie wiederum Schutz unter der Wasseroberfläche. Ein bis drei Wochen verweilen die Mückenlarven hier.
Die Puppe
Im weiteren Verlauf wickeln sich die Larven in eine Puppe. In diesem Zustand sind sie nicht auf Nahrung angewiesen. Dennoch sind sie so beweglich, dass sie bei Gefahr Schutz suchen können. Meistens dauert das Stadium einer Puppe nur wenige Tage an.
Die ausgewachsene Mücke
Das letzte Stadium bildet das Imago. Erst jetzt sind die Insekten flugfähig und verlassen das Gewässer, an dem ihr Leben seinen Ursprung fand. Die Männchen schlüpfen dabei früher als die Weibchen. Letztendlich führen auch diese Tiere den Kreislauf der Fortpflanzung im nächsten Herbst fort. Mückenweibchen leben mit bis zu sechs Wochen deutlich länger als die Männchen.
Mücken im Winter
Mücken Weibchen ziehen sich im Winter in Viehställe, Garagen oder verlassene Gebäudeteile zurück. Hier verfallen sie in eine Winterstarre, die ihren Körper frostresistent macht. Gelingt es einer Mücke allerdings in einen warmen Wohnraum einzudringen, bleibt sie auch in den Wintermonaten aktiv. Mückenstiche sind auch zu dieser Zeit möglich. Vor allem nach der Eiablage benötigen die Weibchen Proteine aus menschlichem und tierischem Blut, um ihre Reserven aufzufüllen.