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Mücken im Winter: Sind sie wirklich aktiv und gefährlich?

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Endlich werden die Tage wieder kühler und die Mücken verschwinden. So einfach ist das leider nicht, denn auch im Winter sind Sie vor den Blutsaugern nicht ganz sicher. Insbesondere wenn ein Insekt den Weg durch Ihr geöffnetes Fenster gefunden hat, findet es beste Voraussetzungen vor, um den Winter unbeschadet zu überstehen. Diese und weitere Überlebensstrategien der Mücke, die Sie auf dieser Seite finden, werden Sie bestimmt staunen lassen.

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Im Winter gibt es nur weibliche Mücken, aber auch die stechen
AUF EINEN BLICK
Können Mücken im Winter überleben?
Mücken können im Winter überleben, indem sie als Larven in Gewässern Schutz vor Frost finden, oder als adulte Tiere in frostsicheren Orten wie Kellern und Wohnungen überwintern. Dunkle Wintermückenarten absorbieren Sonnenstrahlen, um sich warmzuhalten.

Auch im Winter besteht Stechgefahr

Mückenstiche im Winter? Das ist durchaus möglich. Hat sich eine Mücke in Ihre Wohnung verirrt, sind Mückenstiche sogar fast noch wahrscheinlicher als im Sommer. Denn zu dieser Jahreszeit ist der Blutdurst der Insekten besonders groß. Aber woran liegt das? Bevor die männlichen Mücken Ende Herbst sterben, begatten sie die Weibchen, die den Winter überleben. Wie bei allen Tieren ist die Brutphase sehr kräftezehrend. Demzufolge besitzen die Weibchen einen gesteigerten Protein Bedarf, den sie mit dem menschlichen Blut decken.

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Überwinterungsstrategien

Mückenlarven und adulte Tiere überwintern auf unterschiedliche Weisen.

Mückenlarven

Vor Wintereinbruch legen die Weibchen ihre Eier in Gewässern, Schlamm oder Pfützen ab. Hier finden die schlüpfenden Larven sicheren Schutz vor Frost und Kälte. Voraussetzung dafür ist, dass der Nistplatz nicht zufriert. milde Winter begünstigen daher eine große Population im folgenden Sommer. Meistens tauchen die Larven unter die Wasseroberfläche. Den notwendigen Sauerstoff nehmen sie über ein Atemrohr auf, dass sie sich eigenständig bauen.

Adulte Tiere

Die ausgewachsenen Weibchen suchen hingegen frostsichere Orte auf wie zum Beispiel:

  • Keller
  • Garagen
  • Viehställe
  • aber auch Wohnungen

Hier verfallen sie in eine Winterstarre. Vergleichbar mit dem Winterschlaf mancher Säugetiere nehmen sie dafür bereits im Spätsommer mehr Nahrung auf. Im Übergang zur Kältestarre scheiden sie Körperflüssigkeit aus, damit der Leib auch bei Frost nicht erfrieren kann. Stattdessen bauen sie Zucker in den Stoffwechsel ein, der als natürliches Frostschutzmittel dient. Ebenso gehören Mücken zu den Wechselwarmen Tieren. Mit sinkender Körpertemperatur lässt die Organaktivität nach. Das spart zusätzlich Energie.

Überlebenskünstler Wintermücke

Eine noch effektivere Überwinterungsstrategie hat die Wintermücke entwickelt. Betrachten Sie den Leib dieser Mückenart, fällt auf, dass er komplett dunkel ist. Die schwarze Farbe, die auch die Flüge betrifft, erfüllt einen ganz besonderen Zweck: dunkle Farben absorbieren Licht. Diesen Effekt kennen Sie, weil Sie im Sommer in schwarzer Kleidung mehr schwitzen als in einem weißen T-Shirt. Somit nehmen Mücken jeden einzelnen Sonnenstrahl auf, um den Körper warm zu halten.

Wussten Sie schon, dass nicht die klimatischen Voraussetzungen des Winters über die Anzahl der Mücken im Sommer entscheidet. Relevant für eine Mückenplage sind die Bedingungen, unter denen die Brut schlüpft. Warme Temperaturen und eine hohe Niederschlagsrate im Frühjahr und Frühsommer lassen die Population regelrecht explodieren.

Bilder: Maxim Gor / Shutterstock