Korkenzieherweide

Ist die Korkenzieherweide für Katzen giftig? Expertenrat

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Mit ihren bizarr wachsenden,in sich verdrehten Zweigen besitzt die Korkenzieherweide hohen Zierwert und setzt insbesondere in großen Gärten interessante Akzente. Hier gelangen auch Katzen in Kontakt mit dem Gewächs, fressen unter Umständen vom Laub und schärfen die Krallen am Weidenholz. Enthielte der Baum giftige Toxine, könnte dies für die Tiere also durchaus gefährlich werden.

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Korkenzieherweide kann Katzen Schaden zufügen
AUF EINEN BLICK
Ist die Korkenzieherweide giftig für Katzen?
Die Korkenzieherweide ist für Katzen nicht grundsätzlich giftig, allerdings können größere Mengen Salicylsäure, die in der Rinde und den Blättern enthalten ist, gesundheitliche Probleme verursachen. Daher sollten Katzen von der Weide ferngehalten und ihr Konsum eingeschränkt werden.

Weidenrinde ist ein natürliches Arzneimittel

Bereits in der Antike wurde Weidenrinde als wirksames Schmerzmittel eingesetzt. Je nach Sorte und Standort kann diese bis zu elf Prozent Salicylate enthalten, die ähnlich wie das chemisch hergestellte Präparat ASS wirken. Zudem ist die Rinde reich an Gerbstoffen. In den bei Bienen so beliebten, samtigen Kätzchen, Blättern und allen anderen Pflanzenteilen lassen sich ebenfalls Spuren dieser Wirkstoffe nachweisen.

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Salicylsäure ist für Katzen nicht ganz ungefährlich

In äußerst geringen Dosen, häufig mit einem Abstand von mehreren Tagen, bekommen Katzen ASS auch vom Tierarzt verordnet. Die Dosis wird allerdings sehr niedrig gewählt.

Der Grund:

Katzen haben von Natur aus eine Glucuronidierungsschwäche, das heißt, die Leber der Tiere benötigt viel Zeit, um die Substanz zu verstoffwechseln. Daher verbleibt die mit der Korkenzieherweide aufgenommene Salicylsäure länger im Körper unserer Samtpfoten, als das beim Menschen der Fall ist.

  • Halten Sie Freigänger nach Möglichkeit davon ab, größere Mengen von Weidenblättern zu verzehren oder an der Rinde zu nagen.
  • Kratzen die Tiere am Stamm, sind die an den Krallen anhaftenden Wirkstoffe jedoch so gering, dass kein Risiko von ihnen ausgehen dürfte.

Können Katzen Giftpflanzen instinktiv erkennen?

Giftpflanzen können durch die erwähnte Glucuronidierungsschwäche sehr gefährlich für Katzen sein. Das betrifft auch Zierpflanzen in Garten und Parks. Allerdings steht den Tieren hier saftiges Gras zur Verfügung, an dem sie bedeutend lieber knabbern als beispielsweise an den Blättern der Zickzackweide. Vergiftungen sind deshalb eher nicht zu befürchten.

Tipp

Weidenzweige enthalten zudem das Hormon Indol-3-Buttersäure. Diese ist für Katzen absolut ungefährlich, regt jedoch die Wurzelbildung von Stecklingen an. Stellen Sie frisch geschnittene Ableger eine Nacht in Weidenwasser, können Sie bereits nach kurzer Zeit beobachten, wie sich die ersten Speicherorgane entwickeln.

Bilder: Aleksandr Naumenko / Shutterstock