Herbstastern

Kissenaster: Die farbenprächtige Herbststaude im Garten

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Die Kissenaster oder auch Herbstaster (bot. Aster dumosus) trägt ihren Namen nicht ohne Grund: Zwischen dem frühen September – wobei manche Sorten schon ab August blühen – und November zeigt die niedrig wachsende und Polster bildende Staude ihre üppige Blütenpracht. Die unkomplizierte Pflanze überzeugt zudem durch ihren Sortenreichtum und ist deshalb nicht nur in vielen Zier- und Vorgärten, sondern auch in öffentlichen Gartenanlagen und Parks zu finden.

kissenaster
Die Herbstaster blüht, wie ihr Name schon sagt, im Herbst
AUF EINEN BLICK
Was ist eine Kissenaster und welche Pflege benötigt sie?
Die Kissenaster (Aster dumosus) ist eine niedrig wachsende, polsterbildende Staude, die zwischen September und November ihre üppigen, sternförmigen Blüten in verschiedenen Farben zeigt. Sie bevorzugt sonnige Standorte und einen humosen, gut durchlässigen Boden. Regelmäßiges Zurückschneiden fördert einen dichten Wuchs und üppige Blüte.

Herkunft und Verbreitung

Ursprünglich stammt die Kissen-Aster (bot. Aster dumosus) aus Nordamerika, wo die zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) gehörende Pflanze heute noch auch in ihrer Wildform weit verbreitet ist. In unseren Ziergärten ist allerdings nicht die Wildart zu finden. Stattdessen werden hauptsächlich Kreuzungen zwischen Aster dumosus und Aster novi-belgii angepflanzt, die durch britische Botaniker teils den Glattblatt-Astern zugeordnet (Aster novi-belgii) zugeordnet werden.

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Verwendung

Kissen-Astern lassen sich für vielerlei Zwecke im Garten verwenden. Vornehmlich für Beete, Rabatten und Einfassungen an sonnigen Standorten wird die wüchsige Pflanze genutzt, aber auch in Steingärten wird die spät blühende Staude gern gepflanzt. Des Weiteren zählt sie zur typischen Grabbepflanzung, da sie schnell dichte Teppiche bildet und so prima größere Flächen attraktiv bewächst. Besonders hübsch wirken Kissen-Astern in Kombination mit hohen Herbstastern sowie zusammen mit Stauden und Gräsern wie etwa Engelhaar (bot. Stipa tenuissima) sowie der Rotbraunen Rutenhirse (bot. Panicum virgatum).

Aussehen und Wuchs

Die verschiedenen Sorten der wüchsigen Staude erreichen Wuchshöhe zwischen 20 und 60 Zentimeter und wachsen dabei schnell, dicht und kompakt. Über ihre Rhizome breitet sich die Kissen-Aster in dichten Matten aus, weshalb sie sich sehr gut zur Begrünung von größeren Flächen eignet. Die Pflanze gilt als sehr vermehrungsfreudig, da selbst kleinste Wurzelstücke wieder zu neuen Pflanzen heranwachsen. Aus diesem Grund sind größere Anpflanzungen nur schwer zu entfernen, da selbst Jahre später immer noch neue Kissen-Astern aus dem alten Standort sprießen können.

Blätter

Die lanzettlich geformten, spitzen Laubblätter der Kissenaster können zwischen fünf und 15 Zentimetern lang werden und haben typischerweise einen glatten Rand. Es gibt jedoch auch Sorten mit gezahnten Blättern. Gesundes Laub besitzt eine kräftige dunkelgrüne Färbung.

Blüte und Blütezeit

Der botanische Name der Kissen-Aster leitet sich von dem lateinischen Wort „astrum“ her, was so viel wie „Stern“ bedeutet. Tatsächlich haben sie etwa zwei bis fünf Zentimeter großen Blüten große Ähnlichkeit mit kleinen Sternen: Von der oftmals gelben Blütenmitte gehen zahlreiche länglichen, strahlenförmigen Blütenblätter ab, die in den unterschiedlichsten Farbtönen von Violett, Blau, Rosa, Purpur bis hin zu Weiß leuchten. Die sehr zahlreichen Blüten bilden während der herbstlichen Blütezeit oft einen dichten Teppich aus, der spät im Jahr – die meisten Sorten blühen zwischen August und Oktober – den Garten zum Strahlen bringt. Bei guter Pflege und entsprechender Witterung kann die Blütenpracht auch noch im November zu bestaunen sein.

Giftigkeit

Wie andere Gartenastern-Arten – mit Ausnahme der tiergiftigen Chrysanthemen – sind auch Kissen-Astern sowohl für Menschen als auch Tiere völlig ungefährlich. Ganz im Gegenteil: Die farbenfrohen Blüten sind sogar essbar und können beispielsweise zur Dekoration von Desserts und Salaten verwendet werden.

Standort und Boden

Pflanzen Sie die Kissen-Astern an einen möglichst vollsonnigen und vor Wind geschützten Standort. Grundsätzlich gedeihen die Stauden auch an hellen halbschattigen Plätzen, allerdings bilden sie dort weniger Blüten aus und sind anfälliger für Krankheiten. Der ideale Boden ist frisch, aber nicht nass (Kissen-Astern niemals in Senken pflanzen, da sich hier das Wasser sammelt!), außerdem locker und nährstoffreich. Optimal ist ein humoser bis sandig-lehmiger Untergrund, der jedoch gut durchlässig sein muss. Schweren, lehmigen Boden können Sie jedoch gut mit Kies und Humuserde auflockern.

Vorziehen

Kissen-Astern müssen Sie nicht als fertige Pflänzchen kaufen, sondern können sie auch selbst aus Samen ziehen. Hierbei sollten Sie die feinen Samenkörner im zeitigen Frühjahr in eine mit Anzuchterde gefüllte Schale bzw. in kleine Töpfchen aussäen. Stellen Sie sie bei etwa 18 bis 21 °C warm und hell und halten Sie das Substrat leicht feucht. Da eine hohe Luftfeuchtigkeit die Keimung begünstigt, spannen Sie eine lichtdurchlässige Folie o. ä. über das Anzuchtgefäß. Die Samen keimen nach etwa zwei bis drei Wochen und entwickeln sich anschließend sehr schnell zu kräftigen Jungpflanzen. Diese sollten allerdings erst nach den Spätfrösten ins Beet gesetzt werden, da sie noch recht empfindlich sind.

Kissenaster richtig pflanzen

Für den gewünschten teppichartigen Wuchs sollten Sie pro Quadratmeter etwa drei bis vier Pflanzen einplanen, da der optimale Pflanzabstand ca. 50 bis 60 Zentimeter beträgt. Ob Sie dabei verschiedene Farben zusammen pflanzen oder ein farblich einheitliches Beet gestalten wollen, bleibt ganz Ihrem Geschmack überlassen. Bezüglich des Pflanztermins können Sie Kissen-Astern grundsätzlich ganzjährig pflanzen, sofern die Witterung mild und der Boden nicht gefroren ist. Möglich ist dies, da die Stauden zumeist als Container- bzw. Topfware verkauft wird. Am besten setzen Sie die Pflanzen jedoch im späten Frühjahr – nach den Eisheiligen – oder im zeitigen Herbst in die Erde.

Die Pflanztiefe sollte dabei in etwa der Topftiefe entsprechen, weil die Pflanzen nicht tiefer in die Gartenerde gesetzt werden dürfen als sie vorher im Pflanzgefäß standen. Reichern Sie den Aushub mit reifem Kompost / Komposterde an und bedecken Sie den Pflanzbereich großzügig mit Rindenmulch. Dieser liefert durch den Verrottungsprozess nicht nur zusätzliche Nährstoffe, sondern verhindert auch ein rasches Austrocknen des Bodens an trockenen und / oder heißen Tagen. Vergessen Sie keinesfalls, die Kissen-Astern nach dem Einpflanzen kräftig anzugießen!

Kissenaster gießen

Kissen-Astern mögen es gern leicht feucht, aber nicht nass. Deshalb sollten Sie vor allem auf trockenen Böden und bei heißer Witterung für eine ausreichende Wasserzufuhr sorgen. Der Boden sollte nicht austrocknen, allerdings darf sich auch keine Staunässe bilden – die beliebten Stauden mögen beides nicht sonderlich. Gießen Sie immer direkt auf den Boden, niemals von oben und über die Blätter – dies begünstigt nämlich die Entwicklung von Mehltau, einer bei Astern typischen Pilzkrankheit.

Kissenaster richtig düngen

Düngen Sie die Kissen-Astern zwei Mal im Jahr mit reifem Kompost und Hornspänen (52,00€ bei Amazon*). Das erste Mal sollten Sie die Pflanzen mit dem Austrieb im Frühjahr versorgen, das zweite Mal nach der Blüte. Alternativ können Sie für Gartenpflanzen auch einen Volldünger für Blütenpflanzen verwenden, Topfpflanzen lassen sich wegen der fehlenden Mikroorganismen im Boden ohnehin nicht organisch mit Nährstoffen versorgen.

Kissenaster richtig schneiden

Damit Kissen-Astern lange üppig blühen, müssen Sie sie regelmäßig zurückschneiden – die Stauden neigen nämlich zum Vergreisen. Dazu entfernen Sie regelmäßig abgestorbene Pflanzenteile und verblühte Triebe, zudem schneiden Sie die Pflanzen noch vor dem ersten Frost komplett zurück. Alternativ ist der Rückschnitt auch im Frühjahr möglich, was den Vorteil einer besseren Winterhärte bietet: Im Herbst nicht zurückgeschnittene Kissen-Astern vertragen Minusgrade in der Regel besser.
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Kissenaster vermehren

Etwa alle zwei bis drei Jahre sollten Sie die Kissen-Astern ausgraben und teilen. Dies fördert einen dichten und buschigen Wuchs, da die Stauden nach einiger Zeit nur noch vereinzelt neue Triebe ausbilden. Ansonsten müssen Sie sich um ein Vermehren keine allzu großen Gedanken machen, denn Aster dumosus sorgt selbst durch zahlreiche Wurzelschösslinge für üppigen Nachwuchs. Geteilt wird am besten im Frühjahr oder im zeitigen Herbst. Anschließend sind die Pflanzen getrennt voneinander an einen neuen Standort einzusetzen.

Überwintern

Grundsätzlich sind Kissen-Astern gut winterhart, allerdings sollten Sie gerade junge, noch empfindliche Pflanzen über die kalte Jahreszeit mit einer Schicht Rindenmulch oder mit Fichten- bzw. Tannenreisig bedecken. Dies gilt auch für im Herbst zurück geschnittene Exemplare. Entfernen Sie die Abdeckung im Frühjahr rechtzeitig, damit die Pflanzen neu austreiben können. Jetzt ist außerdem der richtige Zeitpunkt für eine Startdüngung gegeben.

Krankheiten und Schädlinge

Grundsätzlich sind Kissen-Astern recht unempfindlich gegen Schädlinge und Krankheiten. An feuchten bis nassen und / oder dunklen Standorten treten jedoch verstärkt Pilzkrankheiten wie etwa Mehltau und die Asternwelke auf. Bei beiden Erkrankungen sollten Sie infizierte Pflanzenteile entfernen und über den Hausmüll entsorgen. Außerdem hilft das Gießen und Besprühen mit einer selbst angesetzten Ackerschachtelhalmbrühe dabei, pilzliche Krankheiten vorzubeugen bzw. in ihrem Anfangsstadium zu verdrängen. Ist der Bestand hingegen nicht mehr zu retten, sollten Sie an diesem Standort keine Kissen-Astern mehr anpflanzen.

Tipp

Kissenastern machen sich auch sehr hübsch als Schnittblumen in der Vase, vor allem in einem gemischten Blumenstrauß mit anderen Arten.

Arten und Sorten

Die Gattung der Astern umfasst etwa 150 verschiedene Arten, die vornehmlich in Europa und Asien weit verbreitet sind. Die in vielen Ziergärten aufgrund ihrer Wüchsigkeit und der zahlreichen Körbchenblüten sehr beliebte Kissen-Aster, auch als Herbstaster oder Buschige Herbstaster bezeichnet, überzeugt dabei durch ihren immensen Sortenreichtum. Darin können Sie zwischen Varietäten der Art sowie hybriden Formen wählen. Einige der schönsten Sorten für den heimischen Garten stellen wir Ihnen an dieser Stelle vor.

  • ‚Apollo‘: Wuchshöhe bis 40 Zentimeter, zunächst weiße, im Verblühen rosafarbene Blüten
  • ‚Augenweide‘: Wuchshöhe bis 30 Zentimeter, dunkelviolette Blüten, sehr wüchsige und ausdauernde Hybridform
  • ‚Blaue Lagune‘: Wuchshöhe bis 50 Zentimeter, dunkel-violettblaue Blüten mit gelber Mitte
  • ‚Granat‘: Wuchshöhe bis 30 Zentimeter, rosarote Blüten mit gelber Mitte
  • ‚Heinz Richard‘: Wuchshöhe bis 30 Zentimeter, leuchtend rosafarbene Blüten mit gelber Mitte
  • ‚Herbstgruß vom Bresserhof‘: Wuchshöhe bis 50 Zentimeter, rosa-weiße Blüten mit gelber Mitte
  • ‚Jenny‘: Wuchshöhe bis 50 Zentimeter, kräftig purpurrote Blüten mit gelber Mitte
  • ‚Kristina‘: Wuchshöhe bis 30 Zentimeter, reinweiße Blüten mit gelber Mitte
  • ‚Mittelmeer‘: Wuchshöhe bis 40 Zentimeter, kräftig blaue bis blauviolette Blüten
  • ‚Nesthäkchen‘: niedriger Wuchs, karminrote Blüte
  • ‚Kassel‘: Wuchshöhe bis 40 Zentimeter, leuchtend rote Blüten mit gelber Mitte, sehr wüchsige und ausdauernde Hybridform
  • ‚Peter Harrison‘: Wuchshöhe bis 40 Zentimeter, kräftig rosafarbene Blüten mit gelber Mitte
  • ‚Prof. Anton Kippenberg‘: Wuchshöhe bis 40 Zentimeter, blau-violette Blüte
  • ‚Sapphire‘: Wuchshöhe bis 40 Zentimeter, violettblaue Blüten mit gelber Mitte
  • ‚Schneekissen‘: Wuchshöhe bis 30 Zentimeter, weiße Blüten
  • ‚Starlight‘: Wuchshöhe bis 40 Zentimeter, purpurrosa Blüten mit gelber Mitte
  • ‚Zwergenhimmel‘: Wuchshöhe bis 40 Zentimeter, hellviolette Blüten mit gelber Mitte
Bilder: Kikkia Jackson / Shutterstock