Japanische Zierkirsche

Japanische Zierkirsche schneiden: Wann, wie und warum?

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Die Japanische Zierkirsche, bekannt für ihre prächtige Blütenpracht, benötigt regelmäßige Schnittmaßnahmen, um ihre Gesundheit und Schönheit zu erhalten. Dieser Artikel erläutert die verschiedenen Schnittarten, den richtigen Zeitpunkt und die notwendigen Werkzeuge für eine fachgerechte Pflege.

Japanische Zierkirsche schneiden

Warum und wie oft ist ein Schnitt der Japanischen Zierkirsche empfehlenswert?

Die Japanische Zierkirsche, ein wahres Schmuckstück in jedem Garten, besticht im Frühjahr durch ihre üppige Blütenpracht. Trotz ihrer hohen Schnittverträglichkeit sollten Sie Schnittmaßnahmen wohlüberlegt und gezielt durchführen, um die natürliche Schönheit und Gesundheit des Baumes zu erhalten. Ein fachgerechter Schnitt verfolgt dabei die Ziele, ein stabiles Grundgerüst zu fördern, die Blütenbildung zu optimieren und Krankheiten sowie Vergreisung vorzubeugen.

  • Erziehungsschnitt in den ersten Jahren: Nach der Pflanzung ist es wichtig, dass der Baum ein stabiles Grundgerüst aus drei bis fünf tragenden Ästen entwickelt. Entfernen Sie daher unnötige Triebe, um ein gesundes Wachstum zu fördern.
  • Erhaltungsschnitt: Dieser ist nahezu jährlich erforderlich. Entfernen Sie dazu überkreuzende, nach innen wachsende und beschädigte Äste, um Licht und Luft in die Krone zu bringen und ein gesundes Wachstum zu fördern.
  • Formschnitt: Sobald das Grundgerüst aufgebaut ist, können Sie durch einen vorsichtigen Formschnitt die gewünschte Gestalt der Krone beeinflussen. Dies unterstützt sowohl steil als auch ausladend wachsende Sorten in ihrer natürlichen Wuchsform.
  • Verjüngungsschnitt: Dieser wird notwendig, wenn der Baum im Alter nur noch wenig wächst und blüht. Ein solcher Schnitt ist aber erst nach mehreren Jahren erforderlich.
  • Kleinwüchsige Sorten: Kleinere Sorten, wie beispielsweise die Zwergzierkirsche, benötigen fast jedes Jahr nach der Blüte einen Schnitt, um vor dem Vergreisen bewahrt zu werden.

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Für einen gesunden, blühfreudigen Baum ist es entscheidend, allen Schnittmaßnahmen mit Bedacht und Kenntnis zu begegnen. Schneiden Sie niemals zu tief ins alte Holz, um die Pflanze nicht zu beschädigen oder anfällig für Krankheiten zu machen. Führen Sie jeden Schnitt unmittelbar nach der Blütezeit durch, um die Bildung neuer Blütenknospen für das kommende Jahr nicht zu beeinträchtigen.

Worauf ist beim Schnitt einer Japanischen Zierkirsche zu achten?

Das Schneiden einer Japanischen Zierkirsche (Prunus serrulata) erfordert Sorgfalt, um die Gesundheit und Schönheit des Baumes zu erhalten. Hier sind die wesentlichen Aspekte zusammengefasst:

  • Vermeidung großer Schnittwunden: Vermeiden Sie größere Schnittwunden über zehn Zentimeter Durchmesser. Große Wunden heilen langsam und bergen die Gefahr, Krankheitserreger einzuladen. Optimieren Sie den Wundverschluss, indem Sie das Kallusgewebe unterstützen, welches die Heilung der Schnittstellen fördert.
  • Schnittführung: Ein schräger Schnitt ist empfehlenswert, um Regenwasser ablaufen zu lassen und somit Fäulnis zu vermeiden. Eine horizontale Schnittfläche hingegen könnte Wasser sammeln und das Pilzrisiko erhöhen.
  • Überstehendes Holz vermeiden: Schneiden Sie stets knapp über einem nach außen zeigenden Auge, um dem neuen Ast die korrekte Wachstumsrichtung vorzugeben. Ein minimaler Abstand zwischen Auge und Schnittstelle beugt dem Eindringen von Schädlingen und Krankheiten vor.

Berücksichtigen Sie diese Punkte beim Schneiden einer Japanischen Zierkirsche unbedingt, um eine gesunde Entwicklung und reiche Blütenpracht zu gewährleisten.

Welches Werkzeug benötige ich für den Schnitt einer Japanischen Zierkirsche?

Für die sachgerechte Pflege einer Japanischen Zierkirsche ist spezifisches Werkzeug grundlegend. Folgende Hilfsmittel haben sich bewährt:

  • Gartenschere: Ein unverzichtbares Instrument für das Schneiden kleinerer Äste und Zweige. Die Verwendung einer Bypassschere ist zu empfehlen, da diese einen glatteren Schnitt als eine Ambossschere hinterlässt und somit das Pflanzengewebe schont. Optimalerweise ist die Schere leicht, liegt gut in der Hand, und eine integrierte Feder führt sie nach jedem Schnitt in die Ausgangsposition zurück.
  • Astschere: Für größer dimensionierte Äste, die über die Kapazität einer Gartenschere hinausgehen, ist eine Astschere das Mittel der Wahl. Diese ist in unterschiedlich langen Griffvarianten erhältlich, welche die Arbeit komfortabler gestalten und den Einsatz einer Leiter oftmals unnötig machen. Eine Hebelwirkung unterstützt das kraftsparende Arbeiten, während gezähnte Schneidekanten das Rutschen des Schnittguts reduzieren.
  • Säge: Dickere Äste und Totholz erfordern den Einsatz einer Säge. Für die Japanische Zierkirsche empfiehlt sich eine Schwertsäge, die dank ihrer ausschließlichen Schnittbewegung auf Zug besonders glatte Schnittstellen hinterlässt. Auch Bügelsägen und als platzsparende Variante Klappsägen können zum Einsatz kommen, wobei Bügelsägen aufgrund ihrer Schnittführung auf Druck und Zug einen etwas gröberen Schnitt hinterlassen.
  • Gartenhandschuhe: Um einen sicheren Umgang mit dem Werkzeug zu gewährleisten und die Hände zu schützen, sind robuste Gartenhandschuhe unerlässlich.

Dieses Sortiment an Werkzeugen ermöglicht es, die unterschiedlichen Schnittarbeiten an einer Japanischen Zierkirsche effektiv und sicher durchzuführen.

Worauf sollte ich beim Kauf von Schere und Säge achten?

  • Qualität: Die Investition in hochwertige Werkzeuge zahlt sich aus. Sie erleichtern nicht nur die Gartenarbeit, sondern verhindern auch Frustrationen, die durch mangelhafte Ausrüstung entstehen können. Achten Sie auf Material und Verarbeitung, um langlebige Instrumente zu erwerben.
  • Schärfe: Eine scharfe Schere und Säge sind essentiell für präzise Schnitte, die das Pflanzengewebe schützen und das Infektionsrisiko minimieren. Überprüfen Sie regelmäßig die Schärfe Ihrer Werkzeuge und schleifen Sie diese bei Bedarf nach.
  • Reinigung und Desinfektion: Vor und nach jedem Gebrauch ist eine gründliche Reinigung der Werkzeuge wichtig, um die Übertragung von Krankheiten zu vermeiden. Desinfizieren Sie dabei Schere und Säge, um mögliche Erreger effektiv zu beseitigen.
  • Zerlegbarkeit: Werkzeuge, die sich einfach zerlegen lassen, vereinfachen nicht nur die Reinigung, sondern ermöglichen auch den Austausch von Verschleißteilen. Dies steigert die Nutzungsdauer Ihrer Gartenwerkzeuge und schont Ressourcen.
  • Pflege: Regelmäßige Pflege ist entscheidend, um Ihre Gartenwerkzeuge in gutem Zustand zu halten. Entfernen Sie nach jeder Verwendung groben Schmutz mit einer Bürste, reinigen Sie die Werkzeuge mit einem Lappen und schützen Sie die Metallteile vor Rost, indem Sie sie leicht einölen.

Was sind Wasserschosse und wie gehe ich damit um?

Wasserschosse, auch Wassertriebe genannt, sind schnellwachsende, steil nach oben gerichtete Triebe, die von der Japanischen Zierkirsche und anderen Gehölzen gebildet werden. Diese Triebe entstehen aus schlafenden Knospen innerhalb der Krone und werden durch einen hohen Saftdruck in den Leitungsbahnen aktiviert. Sie zeichnen sich durch ihre Länge, glatte dünne Rinde und das weiche Holz aus. Obwohl Wasserschosse recht häufig bei der Japanischen Zierkirsche auftreten, sollten Sie diese aus verschiedenen Gründen entfernen:

  1. Störung des Kronenaufbaus: Wasserschosse wachsen in der Regel steil nach oben und können den harmonischen Aufbau der Krone stören. Ihr Entfernen trägt zu einer gleichmäßigen und ästhetisch ansprechenden Kronenstruktur bei.
  2. Risiko des Brechens: Mit zunehmendem Alter und Gewicht besteht das Risiko, dass Wasserschosse brechen. Dies kann die Pflanze beschädigen und Eintrittspunkte für Schadorganismen schaffen.
  3. Energieverschwendung: Die Pflanze investiert Energie in das Wachstum dieser Triebe, die weder zur Blütenbildung beitragen noch anderweitig für die Pflanze nützlich sind. Ihre Entfernung ermöglicht es der Pflanze, ihre Ressourcen effizienter für die Entwicklung blühender Triebe und ein gesundes Wachstum zu nutzen.

Entfernen Sie Wasserschosse sorgfältig mit sauberem und scharfem Schnittwerkzeug unmittelbar an der Basis der Triebe, um die Pflanze nicht zusätzlich zu beschädigen. Ein behutsamer Umgang beim Schneiden und die Verteilung notwendiger Schnittmaßnahmen über mehrere Jahre können das Entstehen von Wasserschossen minimieren.

Bilder: Tom-Kichi / iStockphoto