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Hundegebell – Ursachen, Folgen und Vermeidungsstrategien

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Es ist für viele Hundebesitzer nicht schön, wenn der eigene Hund ununterbrochen bellt. Auseinandersetzungen mit dem Nachbarn werden meist für beide Seiten unangenehm. Gestörte Vermieter können rechtliche Schritte gegen uneinsichtigen Hundebesitzer einleiten, während Hundebesitzer das Verhalten durch geeignete Maßnahmen steuern können.

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Dauerndes Hundegebell kann extrem auf die Nerven gehen
AUF EINEN BLICK
Wann wird Hundegebell zur Lärmbelästigung?
Hundegebell kann eine Lärmbelästigung darstellen, wenn es länger als 15 Minuten ununterbrochen anhält. Man spricht dann von Ruhestörung. Der Nachbar hat dann das Recht, sich an die Ordnungsbehörde zu wenden. Im schlimmsten Fall droht eine Anzeige.

Hundegebell aus rechtlicher Sicht

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Hundegebell ist eine Lärmbelästigung

Es gibt keine geregelten und eindeutigen Gesetze, die sich mit dem Thema Hundegebell auseinandersetzen. Gerichte orientieren sich bei der Verurteilung an bisher ergangenen Urteilen, auch wenn diese keine allgemeine Rechtsgültigkeit besitzen. Zeigen sich Hundebesitzer uneinsichtig und legen keinen Wert darauf, dass Verhalten ihres Vierbeiners zu verändern, kann ein Bußgeld verhängt werden.

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Bellen gilt als Lärmimmission

Die Lautäußerungen von Hunden können als Lärmbelästigung angesehen werden. Als solche stellen sie eine Immission dar, die als gesundheitsgefährdende Auswirkung auf die Umwelt angesehen wird. Maßgeblich für die Beurteilung von bellenden Hunden ist daher der Paragraph 906 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB). Ein Unterlassungsanspruch ist nach Paragraph 1004 BGB möglich.

Wie viel Hundegebell ist erlaubt?

Grundsätzlich gilt, dass das Bellen von Hunden nicht länger als 30 Minuten pro Tag und zehn Minuten am Stück andauern darf. Gilt die Störung als ortsüblich, beispielsweise in dörflichen Regionen mit Bauernhöfen, müssen Nachbarn die Störungen dulden. Für städtische Wohngegenden trifft das in der Regel nicht zu. Gerichte verurteilen die Lautäußerungen der Vierbeiner milder oder gar nicht, wenn diese außerhalb der Ruhezeiten auftreten.

Zeiten, in denen kein Bellen erlaubt ist:

  • Mittagsruhe: grundsätzlich zwischen 13 und 15 Uhr
  • Nachtruhe: nach 22 Uhr bis 6 Uhr morgens
  • Ruhetage: sonntags und feiertags

Was ist zumutbar?

Hundegebell ist in gewissen Maßen normal. Hundebesitzer können durch die richtige Erziehung Einfluss auf das Verhalten ihres Hundes nehmen. Da das Bellen eine typische Charaktereigenschaft ist, kann es nicht vollständig unterbunden werden. Die folgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick über die Zumutbarkeit und ab wann Hundebesitzer wegen Ruhestörung Urteile befürchten müssen.

Dauer Zeitpunkt Urteil Begründung
kurzes Bellen nicht definiert zumutbar kann vom Besitzer nicht beeinflusst werden
regelmäßiges Bellen über ein bis drei Stunden verschiedene Tageszeiten nicht zumutbar stört den Hausfrieden
regelmäßiges und anhaltendes Bellen zwischen 21 und 7 Uhr, an Sonn- und Feiertagen nicht zumutbar Störung während der Ruhezeiten
dauerhaftes Bellen für mindestens 30 Minuten täglich nicht zumutbar maßgebliche Ruhestörung

Wie laut darf Hundegebell sein?

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Die Entscheidung des Gerichts zwecks Lärmbelästigung durch Hunde variiert von Fall zu Fall

Das Gesetz hat keine klar definierten Grenzwerte für die Lautstärke (in dB), ab welchen das Hundebellen nicht mehr zumutbar ist. Daher fallen die Urteile je nach Einzelfall sehr unterschiedlich aus. Weil es sich hierbei um eine Immission handelt, kann es mit anderen Lärmquellen wie Autos oder Baustellen verglichen werden. Liegt eine eindeutige Lärmbelästigung vor, können Sie sich an das zuständige Ordnungsamt wenden.

Lärmbelästigung und Urteile der Vergangenheit:

  • Sachsen: Hundehalter muss Hundegebell tagsüber auf 60 Minuten begrenzen
  • Würzburg: Verbot der Haltung eines Pyrenäischen Hirtenhundes wegen nächtlicher Ruhestörung
  • Neustadt: Haltung von Huskys als Schlittenhunde im Wohngebiet nicht zulässig
  • Düsseldorf: Geldstrafe für Hausmeister, dessen Wachhund die Nachtruhe störte

Hintergrund

Warum Sie ein Lärmprotokoll anfertigen sollten

Wenn Sie in einer Mietwohnung wohnen und Sie sich an dem Bellen des Nachbarhundes stören, sollten Sie ein Lärmprotokoll ausarbeiten. Dieses ist essentiell, wenn Sie Ansprüche wie eine Mietminderung geltend machen möchten. Ein Mieter muss nach § 535 BGB dafür sorgen, dass für jeden seiner Vermieter ein adäquates Wohnen möglich ist. Können Sie mit Lärmprotokoll und durch Zeugen eine Lärmbelästigung beweisen, ist eine Mietminderung möglich.

An wen Sie sich wenden können

Wenn Sie sich unsicher sind, ob das Bellen des Nachbarhundes als Ruhestörung und Lärmbelästigung gilt, sollten Sie das Ordnungsamt informieren. Hält das Bellen über einen unzumutbaren Zeitraum an, dürfen Sie auch die Polizei rufen. Es gibt besondere Härtefälle, in denen Hundebesitzer keine Verantwortung für ihre Tiere übernehmen können, sodass die Polizei den Tierschutz informieren muss.

Hundegebell – Ordnungsamt kann sofortige Anordnung aussprechen

Wenn es Probleme zwischen Nachbarn gibt, kann sich das Ordnungsamt oder die zuständige Ordnungsbehörde einschalten. Kommt es zu einer dauerhaften und unzumutbaren Störung, kann eine Anzeige wegen Hundegebell eingereicht werden. Im Bereich des Miet- und Eigentumsrechts beschäftigen sich die Zivilgerichte mit Fällen, in denen es durch Hundegebell zur Lärmbelästigung kommt. Als Basis für die Aussprache von Anordnungen ist § 117 des Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten (OWiG), nachdem Hundegebell als Ordnungswidrigkeit angesehen werden kann.

Von der Lärmbelästigung zur Anzeige

Sie müssen das Bellen von Hunden weder nachts noch zu Ruhezeiten hinnehmen. Bis es zur Anzeige wegen Hundegebell kommt, sind mehrere Schritte notwendig. Der Hundebesitzer muss die Gelegenheit bekommen, die Lärmbelästigung einzustellen. Erst wenn sich die Situation nicht ändert und das Hundegebell weiterhin eine Ruhestörung darstellt, sollten Sie drastischere Maßnahmen ergreifen. Vorlagen und Muster für Abmahnung oder Beschwerdebrief finden Sie im Internet.

So gehen Sie vor:

  1. Lärmprotokoll anlegen: Häufigkeit und Dauer sowie Intensität des Bellens festhalten
  2. Zeugen suchen: Aussagen müssen die Lärmbelästigung stützen
  3. Beschwerdebrief schreiben: Vorlagen nutzen und detailliert ausfüllen
  4. Vermieter informieren: über das Problem reden, sodass dieser den Hundebesitzer ermahnen kann
  5. Zustand beobachten: bei ausbleibender Besserung kommt es zur Abmahnung
  6. Ordnungsamt verständigen: können sich Nachbarn nicht einigen, ist eine Anzeige die letzte Möglichkeit

Was tun gegen Hundegebell

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Gut erzogene Hunde bellen weniger

Hundebesitzer wissen, dass selbst der klügste Hund nicht verstehen wird, warum das Bellen nur zu bestimmten Zeiten erlaubt ist. Daher ist es wichtig, dass Sie Ihrem Hund die Unart abgewöhnen. Es gibt allerdings kein wirksames Mittel gegen störendes Hundegebell. Für einen größtmöglichen Erfolg ist es wichtig, dass Sie schnell auf die Lautäußerungen handeln und Präsenz zeigen.

Ständiges Hundegebell mit Antibellhalsbändern abgewöhnen

Es gibt verschiedene Formen von Erziehungshalsbändern, die dem Herrchen die Abgewöhnung schlechter Manieren erleichtern sollen. Wichtig ist das Verständnis über die Auswirkungen solcher Maßnahmen. Hunde sollen sich durch die Impulse weder unterwerfen noch zu ängstlichen Individuen entwickeln. Sinn und Zweck von Antibellhalsbändern ist die Umlenkung der Aufmerksamkeit. Daher ist nicht jedes auf dem Markt erhältliche Produkt geeignet.

Modelle und ihre Funktionen:

  • Vibrationshalsband: vibriert, sobald der Hund zu bellen beginnt
  • Sprayhalsband: sprüht beim Bellen Wasser ins Gesicht
  • Stromhalsband: gibt bei Lautäußerung Stromschläge von sich

Erziehungshalsbänder im Vergleich

Stromhalsbänder sind nicht nur verboten, sondern führen auch zu negativen Folgeerscheinungen. Aber auch Sprayhalsbänder können sensible und schreckhafte Hunde so sehr verstören, dass diese Angst vor jeder Art von Halsbändern entwickeln. Sie verstehen nicht, dass der Wasserstrahl ihnen nicht schadet. Es ist vergleichbar mit einem Giftangriff durch ein Tier in freier Wildbahn. Der Hundeinstinkt sagt dem Vierbeiner, dass Gefahr droht.

  Vibrationshalsband Sprayhalsband Stromhalsband
Wirkung Vierbeiner wird durch sanfte Impulse irritiert Hund spürt drohende Gefahr unangenehme Quälerei
Folgen guter Lerneffekt Bellen kann sich verstärken gestörtes Verhalten, Angst und Panikattacken
erlaubt? ja ja in Deutschland laut Tierschutz verboten
Empfehlung ja nein nein

Erfahrungsberichte deuten darauf hin, dass ein Vibrationsband die beste Wahl unter allen Erziehungshalsbändern darstellt. Der Lerneffekt ist bei diesen Varianten am größten, auch wenn jeder Hund verschieden schnell Erfolge erzielt.

Wie funktioniert ein Vibrationshalsband?

In einem kleinen Kästchen, das am Kehlkopf des Hundes angebracht wird, ist die Elektronik verarbeitet. Sensoren erkennen, wenn der Hund bellt. Daraufhin gibt das Halsband zuerst einen Warnton ab, um die Aufmerksamkeit des Hundes zu erwecken. Hört dieser nicht auf, beginnt das Halsband zu vibrieren. Jeder Hund reagiert anders auf die Impulse. Manche lassen sich nur von dem Ton irritieren, während andere erst auf die Vibrationen ansprechen. Nur wenige Hunde zeigen sich unbeeindruckt von diesen Halsbändern.

Tipp

Gute Vibrationsbänder stoppen erst, wenn der Hund über eine bestimmte Zeit still ist. Die billigsten Modelle sind oft nicht die besten.

Ultraschall gegen Hundegebell?

Es gibt diverse Geräte auf dem Markt, welche mit Hochfrequenz gegen Hundegebell arbeiten. Per Knopfdruck oder ausgelöst durch einen Bewegungsmelder werden Ultraschallwellen auf einer Frequenz von 25.000 Hertz ausgesendet. Diese sind für das menschliche Gehör nicht wahrnehmbar, sollen aber den Hund zum Stillsein treiben. Obwohl solche Geräte das Tier im ersten Moment zum Aufschrecken bringen, zeigt sich nach mehrmaligem Gebrauch keine Wirkung mehr. Ultraschallgeräte sind nicht empfehlenswert.

Bellen durch Erziehungsmaßnahmen abtrainieren

Klaffende Hunde wollen ihren Besitzern etwas mitteilen. Daher ist Ignoranz die falsche Maßnahme. Zeigen Sie ihrem Vierbeiner stattdessen, dass Sie präsent sind. Antworten Sie auf das Bellen mit einem akustischen Signal, welches die Aufmerksamkeit des Hundes animiert. Sie vermitteln dem Hund somit, dass es keinen Grund mehr zum weiteren Bellen gibt. Wenn Ihr Wegbegleiter das Bellen einstellt, loben Sie ihn. Selbst einem alten Hund können Sie mit etwas Geduld und Leckereien beibringen, dass er auf Zuruf still sein soll.

Tipp

Verzichten Sie auf Schimpfmaßnahmen, um einem Hund das Bellen abzugewöhnen. Er versteht den Zusammenhang zwischen seiner Aufmerksamkeitsmasche und der Verärgerung seines Herrchens nicht.

Was Sie über das Bellen wissen müssen

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Vermutlich wurde das Bellen durch die Domestizierung gefördert

Das Bellen ist typisch für Haushunde, die sich mit einer großen Bandbreite von Lautäußerungen artikulieren. Es ist nicht nur eine Anpassung an den Menschen, die der Haushund im Laufe der Domestikation durchlebt hat, sondern auch ein Resultat aus der veränderten Anatomie im Vergleich zu Wildhunden.

Das Bellverhalten erwachsener Haushunde ähnelt dem Verhalten von Wolfswelpen.

Damit ein Hund laut bellen kann, muss sein Kehlkopf verhältnismäßig groß sein. Neben dem Bellen gibt es weitere Sprachäußerungen für verschiedene Situationen wie Fiepen und Winseln oder Jaulen und Knurren.

Warum Hunde bellen

Wölfe und andere Arten aus der Gattung der Hunde bellen in wenigen Ausnahmesituationen. Bei ihren Welpen ist dieses Verhalten allerdings häufiger zu beobachten. Dies lässt die Theorie zu, dass die Bereitschaft zum Bellen bei Haushunden speziell durch den Menschen gefördert wurde. Die welpentypischen Eigenschaften wurden im Laufe der Domestikation immer weiter über die gesamte Lebensdauer des Hundes ausgedehnt. Diese Charakterzüge wurden vererbt, sodass die Welpen das Bellen nicht mehr durch den Umgang mit Menschen erlernen müssen.

Funktion des Bellens:

  • Aufregung: Hunde zeigen Freude oder Nervosität
  • Animierung: Vierbeiner fordern Aufmerksamkeit und möchten beschäftigt werden
  • Angst: unbekannte Situationen versetzen den Hund in Panik
  • Abwehr: aggressives Hundegebell vertreibt Fremde und Eindringlinge
  • Enttäuschung: etwas lief nicht so wie erwartet

Exkurs

Hundegebell als Abschreckung

Lautes Hundegebell ist der ideale Einbruchschutz. Wenn das Tier allerdings zu Streitigkeiten mit den Nachbarn führt, muss eine Attrappe her. Ein Simulator mit dem Sound bellender Hunde liefert die perfekte Alarmanlage für den städtischen Bereich, indem die Haltung von Hunden in Mietwohnung mit Schwierigkeiten verbunden ist.

Eine Lautsprecherinstallation , welche mit Hilfe eines Bewegungsmelders Hundegebell von sich gibt, ist eine günstige und wirksame Methode. Das Hundegebell kann als MP3-Datei auf eine Speicherkarte übertragen werden. Wem das zu aufwändig ist, der kann einfach mit dem Smartphone Hundegebell von Youtube abspielen, um unerwünschten Besuch zu vertreiben.

Bellfreudige Rassen

Jeder Hund hat eine eigene Persönlichkeit. Hinsichtlich der Bellfreudigkeit gibt es markante Unterscheide. Der Charakter einzelner Individuen einer Rasse kann sehr variabel ausgeprägt sein, sodass manche Hunde mehr als andere bellen.

Jagd- oder Wachhunde tendieren mehr zum Bellen. Sie wurden darauf gezüchtet, in bestimmten Situationen Laute von sich zu geben. Wachhunde werden zur Abwehr von Eindringlingen genutzt, während Jagdhunde über große Entfernungen kommunizieren sollen. Einige Hunderassen haben ein starkes Territorialverhalten. Sie neigen dazu, ihr Revier durch scharfes Hundegebell zu verteidigen.

  • Jagdhunde: Dackel, Terrier
  • Wachhunde: Schäferhund, Spitz, Rottweiler
  • Rassen mit territorialem Verhalten: Mops, Dobermann
  • ruhige Hunderassen: Golden Retriever, Bassets, Irische Wolfshunde, Doggen

Verboten: Debarking

Es gibt einige Länder, in denen ständiges Hundegebell durch Entfernung bestimmter Stimmbandteile gedämpft werden soll. Weite Teile Europas und England haben die „European Convention for the Protection of Pet Animals“ unterzeichnet, welche diese Praxis in den Ländern verbietet. Dagegen ist die Methode, die auch als Devocalization bezeichnet wird, beispielsweise in vielen US-amerikanischen Staaten legal. Ausgenommen ist Massachusetts. In Kalifornien gab es in der Vergangenheit Anträge auf ein Verbot.

Häufig gestellte Fragen

Kann mein Vermieter eine Wohnungskündigung aussprechen?

Grundsätzlich ist es möglich, dass ein Vermieter die Wohnung kündigen kann, wenn die Nachbarschaft trotz Mahnungen weiterhin über Störungen durch Lärmbelästigung klagt. Wenn Sie Ihrem Vierbeiner nachweislich das Hundegebell abgewöhnen und zur Hundeschule gehen oder Maßnahmen wie das Abstellen der Klingel ergreifen, sollten Sie diese durch Bescheinigungen und Zeugen beweisen. Auf diese Weise können Sie bei drohender gerichtlicher Auseinandersetzung zeigen, dass Sie die Situation ernst nehmen.

Warum bellt mein Hund kontinuierlich?

Hunde nutzen die Lautäußerung als Kommunikationsmittel. Sie machen durch das Bellen auf etwas aufmerksam. Situationsbezogene Belllaute sind normal und gehören zum typischen Verhalten der Vierbeiner. Dauerbellen wird von unterschiedlichen Faktoren ausgelöst. Häufig neigen gelangweilte Hunde dazu, diese Unart zu entwickeln. Sie fordern Aufmerksamkeit ein, indem sie mit Lauten auf sich aufmerksam machen. Aber auch die Einsamkeit kann zum Problem werden. Lange Spaziergänge oder Hundesport verschaffen Abhilfe, denn sie lasten den Hund aus.

Wie entsteht territoriales Verhalten?

Ein Grund für ständiges Bellen kann das Revierverhalten eines Hundes sein. Diese Charaktereigenschaft ist typisch für einige Rassen wie Dobermann, Dogge und Schäferhund. Sie sind dominant und haben einen stärker ausgeprägten Instinkt zur Revierverteidigung. Die Ursache für eine hohe Aggressivität kann auch auf fehlerhafte Erziehungsmaßnahmen in der Kindheit zurückzuführen sein. Wurden Welpen nicht richtig sozialisiert oder inkonsequent erzogen, bleiben die negativen Verhaltensweisen bis in das Alter erhalten.

Was soll ich tun, wenn mein Hund aggressiv wird?

Schwerwiegende Fällen müssen mit einem speziellen Gehorsamkeitstraining (englisch: obedience training) erzogen werden. Damit hierbei keine Fehler begangen werden, ist eine fachmännische Aufsicht ratsam. Sie bringen Ihrem Hund bei, dass Sie die Grenzen des Reviers festlegen und das Gefahrenpotential von Besuchern oder Eindringlingen bestimmen. Es gibt aber auch leichte Fälle, in denen weniger Erziehungsmaßnahmen notwendig sind. Durch mehr Abwechslung und Beschäftigungsmaßnahmen können Hunde besser ausgelastet werden. Sie zeigen sich folglich auch entspannter im Bezug auf die Grenzen des Territoriums.

Ist kontinuierliches Bellen krankheitsbedingt?

Tritt das Bellen plötzlich und ohne offensichtlichen Grund auf, kann eine Erkrankung vorliegen. Bellen hat verschiedene Funktionen und wird von Hunden auch genutzt, um Schmerzen zu äußern. Neurologische Probleme können ebenfalls eine Ursache darstellen. Auch wenn keine Krankheit vorliegt, sollten Sie das Bellen schnellstmöglich abtrainieren. Durch die ständige Beanspruchung der Stimmbänder kann es zu einer Kehlkopfentzündung kommen. Bei Unsicherheit sollten Sie mit Ihrem Vierbeiner zum Tierarzt gehen, um physische Ursachen auszuschließen.

Gibt es einfache Maßnahmen, um Hundegebell abzustellen?

Sobald es an der Haustür klingelt, rennen viele Hunde aufgeregt zur Eintrittspforte und bellen unaufhörlich. Schicken Sie den Hund in diesem Fall mit deutlichn Gesten auf seinen Platz zurück. Ein großer Fehler, den viele Hundebesitzer machen, sind verbale Anweisungen oder Blicke. Oft animiert das den Hund zusätzlich, denn er bekommt Aufmerksamkeit. Daher sollten Sie den Hund nach der Zurückweisung ignorieren und ihn erst loben, sobald er still ist. Auf diese Weise vermitteln Sie Ihrem Haustier, welches Verhalten richtig und falsch ist.

Bilder: jclarkphotographer / Shutterstock