Insekten

Großer schwarzer Käfer im Garten: Entdecken und Bestimmen

Hobbygärtner staunen nicht schlecht, wenn sie plötzlich einen fünf Zentimeter großen Käfer im Garten finden. Es gibt verschiedene Arten, die eine solch beeindruckende Körpergröße erreichen können. Einige von ihnen bevorzugen die Nähe des Menschen. Doch nur wenige sind schädlich.

AUF EINEN BLICK
Welche großen schwarzen Käfer gibt es im Garten?
Große schwarze Käferarten in Gärten sind unter anderem Bockkäfer, Schröter, Mistkäfer und Mehlkäfer. Sie variieren in Größe, Färbung und Lebensweise, wobei einige nützlich und andere als Schädlinge gelten. Die meisten bevorzugen naturnahe Lebensräume und kommen oft in Gartenbereichen vor.

Häufige schwarze Käfer

Es gibt zahlreiche schwarze Käfer, doch nur wenige sind Kulturfolger und siedeln sich in menschlichen Behausungen an. Viele von ihnen sind keine Schädlinge, sondern werden nur in großer Anzahl lästig. Je nach Art erreichen die Käfer eine Größe zwischen 10 und 80 Millimeter. Obwohl viele dieser Arten mit Flügeln ausgestattet sind, können sie selten beim Flug beobachtet werden.

Bockkäfer

Käfer mit langen Fühlern gehören zur Familie der Bockkäfer. Ihre Fühler sind länger als der Körper, wobei dieser meist gestreckt und flach geformt ist. Viele Arten ernähren sich von Blütenteilen, Pollen oder Baumsäften. Andere fressen frische Rinde, Blätter oder Stängel von krautigen Pflanzen und Bäumen. Der Großteil aller Bockkäferlarven ernährt sich allerdings von Holz, wobei der Holzzustand eine wichtige Rolle spielt. Nicht jeder Bockkäfer kommt als Holzschädling in Frage, denn viele Larven fressen ausschließlich Totholz.

  • Großer Eichenbock: schwarzbraun, Larven fressen Kernholz alter Eichen
  • Kleiner Eichenbock: einfarbig schwarz, Larven zersetzen Holz verschiedener Laubbäume
  • Hausbock: braun bis schwarz, Larven fressen totes Nadelholz und Bauholz

Schröter

Ein schwarzer Käfer mit Zangen ist unverwechselbar. Dieser Hirschkäfer ist ein erfolgreicher Kulturfolger und gehört ebenfalls wie der Balkenschröter zur Familie der Schröter. Die meisten Arten dieser Familie sind im ausgewachsenen Zustand flügellos und nehmen keine Nahrung mehr zu sich. Das Fressstadium bilden die Larven, die überwiegend im Totholz leben. Manche Schröter werden durch künstliche Lichtquellen angelockt und verirren sich gelegentlich in die Wohnung.

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Steckbrief:

  • zwischen acht Millimeter und neun Zentimeter groß
  • variable Färbung: ziegelrot, rotbraun oder schwarz
  • Männchen oft mit auffälligen Mundwerkzeugen

Mistkäfer

Diese Käfer werden zwischen zehn und 45 Millimeter lang und können dunkelbraun, violett oder schwarz gefärbt sein. Häufig glänzt ihr Körper metallisch. Der Waldmistkäfer ist eine häufig anzutreffende Art, die über den Waldboden krabbelt oder im Garten anzutreffen ist. Im Flug wirken die Tiere schwerfällig. Da sie sich vom Dung anderer Tiere ernähren, gelten sie als wichtige Zersetzer im natürlichen Ökosystem.

Exkurs

Beeindruckende Orientierung

Der Rebenschneider (Lethrus apterus) ist ein Mistkäfer, der zur Unterfamilie Lethrinae gehört. Er kommt im äußersten Südosten von Mitteleuropa vor und hat die Forscher ins Staunen versetzt. Wenn die nachtaktiven Käfer ihre Brutkammer verlassen um Nahrungsquellen zu suchen, orientieren sie sich am Sternenlicht. Dazu stellen sie sich auf eine Mistkugel und drehen sich im ihre eigene Hochachse. Sie merken sich das Bild des Nachthimmels mit seinen Lichtquellen wie einen Schnappschuss.

Schwarzkäfer

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Der Mehlkäfer ist häufig in Mehl zu finden

Ein entfernter Verwandter von Schrötern und Mistkäfern, der fliegen kann, ist der Mehlkäfer. Er zählt zur Familie der Schwarzkäfer, die warme Lebensräume bevorzugen und häufig als Kulturfolger auftreten. Daher sind sie oft in der Nähe des Menschen zu finden.

Schwarzkäfer werden zwischen einem und 50 Millimeter lang und haben einen variablen Körperbau. Das macht sie leicht verwechselbar mit anderen Käfern. Die meisten Arten sind komplett schwarz oder schwarzbraun. Es gibt Käfer mit rostig gelber oder brauner Färbung.

  wissenschaftlich Lebensraum Nahrung Schädling Größe
Große Totenkäfer Blaps mortisaga an dunklen Stellen in Kellern, Scheunen und Ställen zersetzen organisches Material nein 2 bis 3 cm
Mehlkäfer Tenebrio molitor Mulm, verrottendes Holz und Vogelnester, Mehl und Getreide Insektenfresser, ernähren sich von Stärke ja 1 bis 2 cm
Balkenschröter Dorcus parallelipipedus Laubwälder und Obstgärten mit altem Baumbestand ernähren sich von Baumsaft nein 1 bis 3 cm
Hirschkäfer Lucanus cervus warme Offenlandschaften saugen Pflanzensäfte nein Männchen 3 bis 8 cm, Weibchen 3 bis 5 cm
Waldmistkäfer Anoplotrupes stercorosus Buchenwälder, Gärten zersetzt Kot, frisst Pilze und saugt Baumsäfte nein 1 bis 2 cm

Fliegender schwarzer Käfer im Garten?

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Dieser „Käfer“ ist die Blauschwarze Holzbiene

Bei dem vermeintlichen Käfer handelt es sich oft um die Blauschwarze Holzbiene, die mit blauen Flügeln unverkennbar ist. Es ist die größte Wildbiene, die Sie in Deutschland beobachten können. Sie kommt im Frühjahr mit den ersten warmen Sonnenstrahlen aus ihrem Winterquartier und sucht Nahrung an nektarreichen Blütenpflanzen.

Was Holzbienen mögen:

  • Zierwicken, Gartengeißblatt und Rosmarin
  • abgestorbene Baumstämme
  • sonnenbeschienene Plätze

Wo die Käfer auftreten können

Als Kulturfolger werden Tiere bezeichnet, die aufgrund der landschaftlichen Veränderung durch den Menschen von zahlreichen Vorteilen profitieren. Sie finden bessere Nahrungsquellen, sichere Rückzugsorte und warme Überwinterungsquartiere. Daher folgen diese Tiere wie auch viele schwarze Käfer dem Menschen und siedeln sich in Kulturlandschaften und in Gebäuden an.

Schwarze Käfer gehören verschiedenen Familien an und haben unterschiedliche Lebensweisen. Ihr Nahrungsspektrum ist dementsprechend vielseitig.

Im Garten

Die meisten Arten bevorzugen abwechslungsreiche Lebensräume, in denen Pflanzen, Sträucher und Bäume Nahrung liefern. Totholz gewährleistet einen sicheren Rückzugsort und Platz zum Überwintern. Außerdem legen viele Käfer ihre Eier in das morsche Holz. Dunkle Nischen unter Steinhaufen oder Holzpaletten werden ebenfalls gerne von verschiedenen Käfern besiedelt.

Tipp

Mit einem naturnahen und möglichst vielgestaltigen Garten können Sie gefährdeten Arten einen Lebensraum bieten. Es reichen auch schon kleine Bereiche, die sich selbst überlassen werden.

Im Haus

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Wer daheim einen Käfer findet, sollte ihn mit viel Sorgfalt nach draußen tragen und auf keinen Fall töten


Wenn Sie einen schwarzen Käfer in der Wohnung finden, sollten Sie nicht gleich in Panik verfallen. Die meisten Arten sind zufällig durch offene Fenster in das Gebäude gekommen, weil sie durch Lichtquellen angezogen wurden.

Arten wie der Große Totenkäfer bevorzugen dunkle und ungestörte Bereiche wie Keller und Scheunen. In der Natur leben sie häufig in Bauten verschiedener Säugetiere. Holzbewohnende Larven von Bockkäfern sind schwer zu entdecken. Sie haben meist eine mehrjährige Entwicklungsdauer und sind ebenfalls nur selten als erwachsenes Insekt im Haus zu beobachten.

Schwarze Käfer bekämpfen?

Bevor Sie Maßnahmen zur Bekämpfung einleiten, sollten Sie die Art genau identifizieren. Nicht jeder Käfer gilt als Schädling. Viele Insekten sind nützlich, da sie organisches Material und Reste beseitigen und zersetzen. Eine Artbestimmung ist auch deshalb wichtig, da nicht jeder schwarze Käfer zur Plage wird, sondern einem gesetzlichen Schutz unterliegt.

  besonders geschützt Häufigkeit
Große Totenkäfer nein noch häufig, geht vermutlich zurück
Mehlkäfer nein einer der häufigsten Kulturfolger
Balkenschröter ja nicht gefährdet
Hirschkäfer ja stark gefährdet      
Waldmistkäfer nein häufig
Großer Eichenbock ja vom Aussterben bedroht
Kleiner Eichenbock ja häufig, geht lokal stark zurück
Hausbock nein häufig
Blauschwarze Holzbiene nein häufig in warmen Regionen

Schwarzkäfer bekämpfen

Der Mehlkäfer tritt immer seltener als Vorratsschädling auf. In Gebäuden, die ehemals als Lagerstätte für Getreide genutzt wurden, kann sich die Art noch gut vermehren. Die Käfer sind äußerst flink und suchen in der Wohnung nach geeigneten Plätzen, um ihre Eier abzulegen. Sie verkriechen sich in dunkle Nischen oder zwischen Rohrleitungen unter Decken. Mehl, Spaghetti und Vogelkörner sind optimale Nahrungsquellen.

So bekämpfen Sie Mehlkäfer:

  • Schränke und Schubladen reinigen
  • Nischen hinter Herd und Möbel aussaugen
  • Staubsaugerbeutel in einer verschlossenen Plastiktüte lagern
  • befallene Lebensmittel entsorgen
  • bei einem Befallsverdacht kann Nahrung durch Einfrieren gerettet werden

Tipp

Pheromonfallen wirken anziehend auf die Käfer. Es kann sein, dass sich die Krabbler dadurch noch schneller zur Plage entwickeln.

Häufig gestellte Fragen

Gibt es große schwarze Käfer mit blauen Flügeln?

Hinter dem vermeintlichen Käfer mit der auffälligen Flügelfärbung verbirgt sich die Blauschwarze Holzbiene. Sie hat mit den Käfern wenig gemeinsam. Das beeindruckende Insekt ist die größte heimische Wildbienenart. Sie kann im Frühjahr bei ihrer Nahrungssuche beobachtet werden. Nektarreiche Blütenpflanzen sind optimale Energiequellen.

Wie heißt der große schwarze Käfer mit Zangen?

Wenn Sie einen solchen Käfer in Ihrem Garten entdecken, können Sie sich glücklich schätzen. Sie haben vermutlich einen Hirschkäfer gefunden. Nur die Männchen entwickeln diese auffälligen Mundwerkzeuge. Sie haben allerdings keine Funktion mehr, denn das Tier kann sich nicht selbstständig versorgen. Das Weibchen hilft dem Partner, indem es Wunden in der Rinde von Eichen vergrößern. Anschließend saugen die Käfer den austretenden Pflanzensaft auf.

Welche schwarze Käfer haben lange Fühler?

Auffallend lange Fühler sind typisch für die Arten der Bockkäfer. Die Fühler überragen meist die Körpergröße, was diese Käfer unverkennbar macht. Ihre Färbung ist allerdings variabel. Nicht jeder Bockkäfer ist schwarz gefärbt. Die meisten Arten sind schillernd bunt gefärbt, wobei die Farbpalette von Blutrot über Blau bis zu Metallgrün reicht.

Welcher in Deutschland heimische Käfer ist der Größte?

Käfer in Mitteleuropa können zwischen zwei Millimeter und acht Zentimeter groß werden. Von den heimischen Käferarten ist der Hirschkäfer die größte Art. Dabei sind die Weibchen mit drei bis fünf Zentimeter etwas kleiner als die Männchen. Diese werden bis zu acht Zentimeter lang. Diese Körpergröße kann eine Art aus der Familie der Bockkäfer übertreffen. Mit 17 Zentimeter ist der Riesenbockkäfer die weltweit größte Käferart. Diese kommt allerdings in Brasilien vor.

Wie kann ich schwarze Käfer unterscheiden?

Schauen Sie sich Bilder auf Bestimmungsportalen an. Große Käfer können recht einfach bestimmt werden, da sie meist auffällig sichtbare Körpermerkmale entwickeln. Um die Familie zu identifizieren, können Körperform, Fühler und Flügeldecken herangezogen werden. Für eine genaue Artbestimmung kann es notwendig sein, dass Sie sich Beinglieder, Halsschild oder Mundwerkzeuge genauer ansehen müssen.

Bilder: Henrik Larsson / Shutterstock