Granatapfel

Granatapfelkerne säen: So gelingt der Anbau

Der Granatapfel, auch bekannt als Punica granatum, fasziniert mit seinen leuchtend roten Samen und ihrem süß-säuerlichen Geschmack. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Granatapfelkerne aussäen, Jungpflanzen pflegen und schließlich einen ertragreichen Granatapfelbaum kultivieren.

Granatapfelkerne aus dem Fruchtfleisch lösen

Die Trennung des Fruchtfleischs unter Wasser erleichtert das Auffangen der Granatapfelkerne

Granatapfelkerne aus dem Fruchtfleisch lösen

Um an die wertvollen Samen eines Granatapfels zu gelangen, gibt es verschiedene Methoden. Eine besonders effiziente Technik ist das Trennen des Fruchtfleischs von den Kernen unter Wasser:

  1. Zunächst schneiden Sie den Granatapfel mithilfe eines scharfen Messers vorsichtig in Viertel.
  2. Anschließend füllen Sie eine tiefe Schüssel mit Wasser und geben die Granatapfelstücke hinein.
  3. Unter Wasser brechen Sie die Schale auf und lösen die Kerne behutsam mit den Fingern heraus.
  4. Die Kerne sinken zu Boden, während Schalenreste und weiße Trennhäute an der Oberfläche schwimmen.
  5. Entfernen Sie die Schalen und Häute und gießen Sie das Wasser ab, sodass die Kerne in der Schüssel zurückbleiben.

Die Kerne trocknen lassen

Die Kerne trocknen lassen

Eine gleichmäßige Trocknung der Granatapfelkerne erfordert regelmäßiges Wenden der Samen

Breiten Sie die gereinigten Granatapfelkerne auf einem sauberen Küchenhandtuch aus. Lassen Sie sie an einem gut belüfteten Ort bei Raumtemperatur trocknen, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung. Wenden Sie die Kerne regelmäßig, um eine gleichmäßige Trocknung zu gewährleisten. Je nach Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit kann dieser Prozess bis zu 48 Stunden dauern.

Die Kerne einpflanzen

Die Kerne einpflanzen

Die getrockneten Kerne benötigen Licht für die erfolgreiche Keimung

Die getrockneten Kerne können nun ausgesät werden. So gehen Sie dabei vor:

  1. Verwenden Sie eine Anzuchtschale oder kleine Töpfe, die Sie mit gut durchlässiger Anzuchterde füllen.
  2. Verteilen Sie die trockenen Kerne einzeln auf der Oberfläche der Anzuchterde.
  3. Bedecken Sie die Kerne nicht mit Erde, da sie Licht zum Keimen benötigen.
  4. Wählen Sie einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung mit einer Temperatur von etwa 20 °C für die Anzuchtschale oder die Töpfe.
  5. Decken Sie die Anzuchtschale mit einer transparenten Folie ab, um die Feuchtigkeit zu halten und ein Mikroklima zu schaffen.
  6. Halten Sie die Erde konstant leicht feucht, vermeiden Sie jedoch Staunässe.
  7. Nach etwa zwei bis drei Wochen sollten die Kerne zu keimen beginnen.

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Die Jungpflanzen ins Freie setzen

Sobald die letzten Fröste vorüber sind, in der Regel ab Mitte Mai, können die Jungpflanzen ins Freie umziehen. Wählen Sie einen vollsonnigen Standort. Da junge Granatapfelpflanzen frostempfindlich sind, sollten Sie sie bei niedrigen Temperaturen oder Spätfrösten schützen. Achten Sie auf einen ausreichenden Abstand zwischen den Pflanzen, um ein gesundes Wachstum zu ermöglichen.

Granatapfelbaum pflanzen und pflegen

Ein sonniger Standort und mäßiges Gießen fördern das Wachstum des Granatapfelbaums

Granatapfelbaum pflanzen und pflegen

Ein Granatapfelbaum gedeiht am besten an einem sonnigen, windgeschützten Platz in humoser, lockerer Erde. Gießen Sie sparsam, um Staunässe und damit einhergehende Wurzelfäule zu vermeiden. Im Frühjahr können Sie das Wachstum mit einem Langzeitdünger oder einem speziellen Dünger für Kübelpflanzen fördern.

Überwinterung des Granatapfelbaums

Granatapfelbäume reagieren empfindlich auf Frost und benötigen in der kalten Jahreszeit besondere Aufmerksamkeit. Hier finden Sie eine Orientierungshilfe für die Überwinterung:

  • In milden Klimazonen kann der Granatapfelbaum im Freien überwintern, sofern entsprechende Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Decken Sie den Wurzelbereich mit Mulch oder Laub ab und schützen Sie den Baum zusätzlich mit Pflanzenvlies vor Kälte.
  • In raueren Klimazonen empfiehlt es sich, den Baum in einen Kübel zu pflanzen und an einem kühlen, frostfreien Ort zu überwintern. Ein heller Standort ist nicht zwingend erforderlich, da der Granatapfelbaum in der Regel sein Laub abwirft. Während der Überwinterung genügen minimale Wassergaben, um ein vollständiges Austrocknen des Wurzelballens zu verhindern.

Mit diesen Maßnahmen helfen Sie dem Granatapfelbaum, gesund durch den Winter zu kommen und im folgenden Jahr wieder kräftig auszutreiben.

Granatapfelbaum schneiden

Granatapfelbäume benötigen nur einen geringen Schnittaufwand. Beachten Sie die folgenden Richtlinien, um ein gesundes Wachstum und eine optimale Fruchtentwicklung zu fördern:

Totholzentfernung: Entfernen Sie abgestorbene und beschädigte Äste jederzeit, um Krankheiten und Schädlingsbefall vorzubeugen.

Auslichten:

  • Um die Belüftung und Lichtdurchlässigkeit im Inneren der Krone zu verbessern, können Sie verdichtete Bereiche auslichten.
  • Der Frühling, bevor der Neuaustrieb beginnt, ist ein guter Zeitpunkt, da der Baum noch nicht voll belaubt ist und die Struktur besser erkennbar ist.

Formschnitt:

  • Ein starker Rückschnitt ist in der Regel nicht erforderlich. Falls nötig, können Sie im Frühjahr vor dem Austrieb zu lange oder überkreuz wachsende Triebe einkürzen, um die Form des Baumes zu erhalten.
  • Schneiden Sie moderat, um die Blütenproduktion für das kommende Jahr nicht zu beeinträchtigen.

Wurzelschnitt beim Umtopfen:

  • Vertrocknete oder beschädigte Wurzeln sollten beim Umtopfen zurückgeschnitten werden, um die Gesundheit und das Wachstum des Baumes zu fördern.

Ein umsichtiger Schnitt trägt zur Vitalität und einer reichen Ernte des Granatapfelbaumes bei.

Granatapfelbaum vermehren: Steckholz

Ein Steckholz bewurzelter Granatapfelbaum blüht schneller als ein aus Samen gezogener.

Granatapfelbaum vermehren: Steckholz

Die Vermehrung über Steckhölzer ist eine effektive Methode, um einen Granatapfelbaum zu vermehren. Sie hat den Vorteil, dass die junge Pflanze deutlich schneller blüht als aus Samen gezogene Exemplare. Gehen Sie hierfür im zeitigen Frühjahr wie folgt vor:

  1. Wählen Sie einen vorjährigen, noch nicht vollständig verholzten Trieb und schneiden Sie ein etwa 15 cm langes Stück ab.
  2. Entfernen Sie die unteren Blätter, damit die Energie der Pflanze auf die Wurzelbildung konzentriert wird.
  3. Kürzen Sie die oberen Blätter um etwa die Hälfte, um die Verdunstung zu minimieren.
  4. Stecken Sie das Steckholz so in ein mit Anzuchterde gefülltes Pflanzgefäß, dass ungefähr zwei Drittel seiner Länge mit Erde bedeckt sind.
  5. Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht und stellen Sie das Gefäß an einen warmen Ort mit Temperaturen knapp über 10 Grad Celsius.

Mit dieser Methode lässt sich der Granatapfelbaum effizient vermehren. Es erfordert jedoch Geduld, bis sich erkennbar neues Wachstum zeigt.

Bilder: Fullerene / iStockphoto