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Gitterrost am Apfelbaum? So erkennen und bekämpfen Sie ihn

Apfelrost ist eine häufige Pilzkrankheit, die Apfelbäume befällt und zu erheblichen Schäden führen kann. Dieser Artikel informiert Sie über Symptome, Lebenszyklus, Schadwirkung und Bekämpfungsmöglichkeiten.

Was ist Apfelrost und wie äußert er sich?

Apfelrost ist eine Pilzkrankheit, die durch Rostpilze der Gattung Pucciniales verursacht wird. Diese Pilze benötigen zwei verschiedene Wirtspflanzen – Apfelbäume und bestimmte Wacholderarten – um ihren Lebenszyklus zu vollenden. Die Symptome sind vor allem an den Blättern der Apfelbäume zu erkennen.

Erste Anzeichen eines Befalls sind leuchtend orange-gelbe Flecken auf der Oberseite der Blätter. Bei starkem Befall breiten sich diese Flecken aus und beeinträchtigen die Photosynthese. Auf der Unterseite der Blätter bilden sich dunkle Sporenlager, die einen feinen Staub abgeben können. Diese Sporen breiten sich besonders bei hoher Luftfeuchtigkeit und Temperaturen zwischen 16 und 23 Grad Celsius aus, wodurch weitere Bäume infiziert werden.

Ein stark betroffener Baum verliert häufig vorzeitig seine Blätter, was seine Fähigkeit zur Nährstoffaufnahme und Photosynthese stark verringert. Beobachten Sie orange-gelbe Flecken oder braune Sporenlager an Ihren Apfelbäumen, sollten Sie umgehend Maßnahmen ergreifen.

Lebenszyklus des Apfelrostes

Der Lebenszyklus des Apfelrostes ist komplex und umfasst zwei Wirte: den Apfelbaum und verschiedene Wacholderarten. Häufig beginnt der Zyklus im Frühling, wenn die Pilzsporen auf infizierten Wacholderbüschen keimen und Basidiosporen bilden. Diese Sporen werden durch Wind auf junge Apfelblätter übertragen, wo sie das Blattgewebe infizieren und die charakteristischen Flecken verursachen.

Im Sommer bilden sich auf der Unterseite der infizierten Blätter Sporenlager mit Teliosporen, die dunkelbraun oder schwarz sind. Diese Teliosporen gelangen wieder auf nahegelegene Wacholder, wo sie überwintern und den Lebenszyklus im nächsten Jahr fortsetzen.

Durch eine gezielte Unterbrechung dieser Infektionskette, etwa durch das Entfernen infizierter Blätter und Wacholderpflanzen, können Sie die Ausbreitung des Apfelrostes signifikant mindern.

Schadwirkung des Apfelrostes

Apfelrost beeinträchtigt die Gesundheit und Produktivität von Apfelbäumen erheblich. Bereits ein mittlerer Befall kann zu vorzeitigem Blattverlust im Sommer führen und den Baum schwächen. Dadurch erhöht sich die Frostempfindlichkeit, und die Fähigkeit zur Photosynthese wird reduziert. Bei besonders feuchtem Frühjahrswetter kann der Ertragsverlust sehr hoch sein und bis zu 70 % betragen. Wiederholter Befall über mehrere Jahre kann den Baum so stark schwächen, dass er letztlich abstirbt. Daher ist eine schnelle und effektive Gegenmaßnahme gegen Apfelrost unerlässlich.

Bekämpfung des Apfelrostes

Zur effektiven Bekämpfung von Apfelrost sollten Sie sowohl vorbeugende Maßnahmen als auch direkte Eingriffe kombinieren.

Präventive Maßnahmen

  • Standortwahl und Baumpflege: Pflanzen Sie Ihre Apfelbäume an Standorten mit guter Luftzirkulation. Regelmäßige Rückschnitte fördern die Durchlüftung der Krone und helfen, dass die Blätter nach Regen schneller trocknen.
  • Entfernung von Wacholderarten: Der Abstand zwischen Apfelbäumen und Wacholdern sollte mindestens 500 Meter betragen. In der Nähe wachsende Wacholderarten wie Sadebäume sollten entfernt oder entsprechend behandelt werden.
  • Herbstpflege: Entfernen Sie herabgefallenes Laub gründlich und entsorgen Sie es über den Hausmüll, um Wintersporen zu verhindern.

Mechanische Maßnahmen

  • Blätter und Triebe entfernen: Schneiden Sie infizierte Blätter und Triebe ab und entsorgen Sie diese über den Hausmüll, um eine Weiterverbreitung der Sporen zu vermeiden.
  • Rindenpflege: Schrubben Sie befallene Rindenpartien mit einer Stahlbürste ab und entfernen Sie alle Stamm-, Wurzel- und Stockausschläge.

Biologische Maßnahmen

  • Pflanzenstärkung: Eine gute Nährstoffversorgung stärkt die Abwehrkräfte des Apfelbaumes. Verwenden Sie organische Dünger, um eine Überdüngung und somit eine Förderung des Pilzwachstums zu vermeiden.
  • Schachtelhalmbrühe: Besprühen Sie den Baum und den Boden regelmäßig mit Schachtelhalmbrühe (13,00€ bei Amazon*), um die Zellwände der Blätter zu stärken. Wiederholen Sie diese Behandlung alle zwei bis drei Wochen, vorzugsweise bei sonnigem Wetter am Vormittag.

Sofortmaßnahmen bei akutem Befall

Schachtelhalmbrühe-Kur: Bei ersten Anzeichen von Apfelrost intensivieren Sie die Anwendungen. Besprühen Sie die betroffenen Pflanzen drei Tage hintereinander und wiederholen Sie den Vorgang nach einer Woche, falls notwendig.

Durch die Kombination dieser Methoden können Sie Apfelrost effektiv bekämpfen und die Gesundheit Ihrer Apfelbäume langfristig sichern.

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