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Birnengitterrost Schadbild: So erkennen Sie die Krankheit

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Birnengitterrost ist eine Krankheit, die sich offen zeigt. Wer zum Birnbaum blickt, wird sie nicht übersehen können. Oberflächlich betrachtet kann sie mit anderen Krankheiten verwechselt werden. Doch nach einem Detailblick ist sie eindeutig zu identifizieren. Die verräterischen Symptome im Überblick.

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Birnengitterrost hinterlässt rostähnliche Flecken auf den Birnenblättern
AUF EINEN BLICK
Wie zeigt sich der Birnengitterrost?
Am Birnbaum tritt Birnenrost von Mai bis Herbst unterschiedlich stark auf. Die Pilzinfektion verursacht gelb-orangene, immer größer werdende Flecken auf Blattoberseiten und warzenartige Sporenlager auf Blattunterseiten. Beim Zwischenwirt Wacholder sind nur die Äste betroffen, verdicken und tragen große, warzenähnliche Sporenlager.

Wann tritt Birnengitterrost auf?

Etwa zeitgleich mit dem Erblühen der Blüten des Birnbaums wird sichtbar, ob er mit Birnengitterrost infiziert ist oder nicht. Die typischen Blattveränderungen zeigen sich ab Mai oder Juni vereinzelt und klein, um über den Sommer eine enorme Ausbreitung zu erfahren. Da der Pilz hauptsächlich die Blätter befällt, erreicht die Infektion im Herbst ihr Ende. Dann wechselt der Erreger zum Zwischenwirt Wacholder. Ohne Bekämpfung am Wachholder ist im Folgejahr erneute Infektion des Birnbaums sehr wahrscheinlich.

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Wie ist das typische Schadbild von Birnengitterrost?

Das Schadbild, das der Rostpilz Gymnosporangium erzeugt, ist rein optisch betrachtet furchterregend. Denn der Birnbaum, oder vielmehr sein Laub ist durch die Krankheit deutlich gezeichnet:

  • Blattoberseiten bekommen kleine gelbe Flecken
  • sie können auch leicht orange sein
  • wirken optisch wie Rostflecken
  • sie werden im Laufe des Sommers größer
  • auf Blattunterseiten bilden sich Sporenlager (warzenähnliche Knötchen)
  • bei Reife reißen sie auf und hinterlassen ein Gittergeflecht
  • Befall kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein
  • stark befallener Baum wird bis zum Herbst orangerot
  • zugleich wird die Entwicklung der Früchte gestört
  • sie fallen vor der Vollreife ab
  • Früchte mit Birnengitterrost bleiben essbar

Kann sich Birnengitterrost auf allen Birnensorten entwickeln?

Ja, alle Birnensorten können an Birnengitterrost erkranken, wobei der Rostpilz bevorzugt bereits geschwächte Bäume befällt. Doch folgende Sorten haben sich aus irgendeinem Grund als weniger anfällig gezeigt:

  • ‚Benita‘
  • ‚Bunte Juli‘
  • ‚Clapps Liebling‘
  • ‚Condo‘
  • ‚Doppelte Phillips‘
  • ‚Trevoux‘
  • ‚Gellerts‘
  • ‚Gräfin von Paris‘
  • ‚Gute Luise‘
  • ‚Nashi‘

Welches Schadbild zeigt der infizierte Wacholder?

Die Infektion ist bei jeder Wachholderart ab etwa Mitte April von außen erkennbar:

  • zuerst verdicken die Äste
  • dann bilden sich warzenähnliche Wucherungen
  • sie enthalten Sporenlager
  • diese sind 1-2 cm groß
  • erst braun, später gelb
  • glänzen im feuchten Zustand

Kann ich Birnengitterrost bekämpfen?

Ein schwacher Befall muss nicht bekämpft werden, da er in der Regel gut überstanden wird. Außerdem kommt es ohnehin zu erneuten Infektionen, wenn der Zwischenwirt Wacholder nicht entdeckt und entfernt wird. Dieser kann sich aber irgendwo im Umkreis von mehreren Hundert Metern befinden. Stärken Sie besser Ihren Birnbaum mit Pflanzenschutzmittel wie Ackerschachtelhalmbrühe, um ihn widerstandsfähiger zu machen.

Tipp

Früchte mit Birnengitterrost zeitnah verbrauchen oder verarbeiten

Früchte mit Birnengitterrost werden etwas vor der Vollreife abgeworfen. Deswegen besitzen sie nicht die sortentypische Lagerfähigkeit. Essen Sie sie zeitnah auf oder verarbeiten sie anderweitig, damit sie nicht verkommen.

Bilder: Martina / stock.adobe.com