Birne

Birnengitterrost: Sind betroffene Birnen noch essbar?

Birnengitterrost ist eine Pilzerkrankung, die Birnbäume befällt, aber die Früchte selbst nicht ungenießbar macht. Erfahren Sie mehr über Symptome, Bekämpfung und resistente Birnensorten, um Ihre Ernte zu schützen.

Sind Birnen trotz Birnengitterrost essbar?

Ja, die Früchte von Birnbäumen bleiben essbar, selbst wenn der Baum von Birnengitterrost befallen ist. Der Pilz befällt hauptsächlich die Blätter und beeinträchtigt die Früchte nicht direkt. Allerdings kann ein befallener Baum unter Stress geraten und die Früchte vorzeitig abwerfen. Dies mindert zwar die Ernte und die Lagerfähigkeit der Birnen, jedoch können die Birnen bedenkenlos verzehrt werden, solange sie reif und qualitativ gut sind.

Was ist Birnengitterrost?

Birnengitterrost wird durch den Pilz Gymnosporangium sabinae verursacht, der zwei Wirtspflanzen für seinen Lebenszyklus benötigt: Birnbäume und bestimmte Wacholderarten. Im Frühjahr erscheinen auf befallenen Wacholderzweigen gummiartige, orangefarbene Auswüchse, die Sporen freisetzen. Diese Sporen können durch den Wind auf die Blätter von Birnbäumen gelangen.

Ab Mai zeigen sich auf der Oberseite der Birnbaumblätter kleine, orange-rote Flecken, die sich im Verlauf des Sommers vergrößern und auf der Unterseite warzenartige Verdickungen bilden. Diese „Gitter“ zerreißen später und setzen neue Sporen frei, die wiederum Wacholder infizieren, wo der Pilz überwintert. Während gesunde, ausgewachsene Birnbäume einen einmaligen Befall meist gut überstehen, können sich wiederholte Infektionen negativ auf die Bäume auswirken, insbesondere auf junge oder geschwächte Exemplare.

Symptome des Birnengitterrosts

Die ersten Anzeichen des Birnengitterrosts sind kleine, gelbe bis orange-rote Flecken auf der Blattoberseite, die ab Mai sichtbar werden. Diese Flecken vergrößern sich im Laufe des Sommers. Ab Juli bilden sich auf der Blattunterseite warzenartige Wucherungen, die Sporen enthalten. Stark befallene Blätter verlieren erheblich an Photosynthesefähigkeit, was häufig zum vorzeitigen Blattfall führt.

In seltenen Fällen kann der Pilz auch Triebe oder Blattstiele befallen. Besonders anfällig sind junge oder bereits geschwächte Bäume, deren Allgemeinzustand sich durch die Infektion erheblich verschlechtern kann. Gesunde Bäume zeigen eine höhere Widerstandskraft, obwohl wiederholte Infektionen auch bei ihnen langfristige Schäden verursachen können.

Bekämpfung des Birnengitterrosts

Die Bekämpfung des Birnengitterrosts erfordert ein gezieltes Vorgehen, das beide Wirtspflanzen einbezieht.

Maßnahmen zur Bekämpfung

1. Entfernung anfälliger Wacholderarten:

Entfernen Sie anfällige Zierwacholderarten wie den Chinesischen Wacholder (Juniperus chinensis) und den Sadebaum (Juniperus sabina) im Umkreis von 200 bis 500 Metern um Ihre Birnbäume.

2. Einsatz resistenter Wacholdersorten:

Pflanzen Sie resistente Wacholderarten wie den Gemeinen Wacholder (Juniperus communis), wenn Sie auf Wacholder im Garten nicht verzichten möchten.

3. Behandlung der Birnbäume:

Wenden Sie frühzeitig Fungizide an, besonders während der Sporenflugphase im Frühjahr und zur Blütezeit. Achten Sie auf die aktuellen gesetzlichen Zulassungen der Wirkstoffe.

4. Laubmanagement:

Entfernen und entsorgen Sie befallenes Laub, vorzugsweise durch Verbrennen oder Biotonnenentsorgung, um eine erneute Infektion zu verhindern.

5. Triebe und befallene Pflanzenteile entfernen:

Schneiden Sie befallene Blätter und Triebe frühzeitig ab, um die Sporenbildung zu minimieren.

Vorbeugende Maßnahmen

1. Gesunder Gartenboden:

Pflegen Sie den Boden mit organischen Düngern und vermeiden Sie stark stickstoffhaltige Dünger, die die Anfälligkeit der Bäume erhöhen.

2. Pflanzenstärkungsmittel:

Verwenden Sie biologische Stärkungsmittel wie Ackerschachtelhalm-Extrakt (22,00€ bei Amazon*) und Brennnesselbrühe. Diese stärken die Blattzellen und erschweren dem Pilz das Eindringen.

Durch diese Maßnahmen können Sie die Verbreitung des Birnengitterrosts erheblich eindämmen und Ihre Birnbäume nachhaltig schützen.

Resistente Birnensorten

Vollständig resistent gegen Birnengitterrost ist keine Birnensorte, einige Sorten zeigen jedoch eine geringere Anfälligkeit:

  • Nashi-Birne: Bekannt für ihre Resilienz und köstliches Aroma
  • Benita: Eine Kreuzung aus Nashi und der europäischen Sorte “Général Leclerc” mit guter Widerstandskraft
  • Bunte Juli: Robuste und widerstandsfähige Sorte
  • Clapps Liebling: Zeigt eine gewisse Toleranz gegenüber dem Pilz
  • Gute Luise: Weniger anfällig und ertragreich
  • Gräfin von Paris: Spätreifende, krankheitsresistente Sorte
  • Gellerts Butterbirne: Robuste Sorte mit hervorragendem Geschmack
  • Condo: Weniger anfällig gegen Birnengitterrost
  • Doppelte Phillips: Gute Wahl für den heimischen Garten
  • Frühe von Trevoux: Frühreifende, widerstandsfähige Sorte

Besonders stark gefährdet durch Birnengitterrost sind die Sorten „Williams Christ“, „Alexander Lukas“ und „Vereinsdechants“.

Berücksichtigen Sie diese Sorten bei der Auswahl, um die Widerstandsfähigkeit gegen Birnengitterrost in Ihrem Garten zu erhöhen und wählen Sie einen Standort, der weit entfernt von anfälligen Wacholderarten liegt.

Stärkung der Birnbäume

Fördern Sie die allgemeine Pflanzengesundheit Ihrer Birnbäume, um ihre Widerstandskraft gegen Birnengitterrost zu erhöhen. Achten Sie auf eine nachhaltige Nährstoffversorgung durch organische Dünger und vermeiden Sie stickstoffhaltige Düngemittel. Pflanzenstärkende Mittel wie Ackerschachtelhalm-Extrakt (22,00€ bei Amazon*) und Brennnesselbrühe steigern die Blattfestigkeit und erschweren dem Pilz das Eindringen.

Sorgen Sie zudem für eine regelmäßige und ausreichende Bewässerung, um Trockenstress zu vermeiden. Geschwächte Birnbäume sind anfälliger für Krankheiten und Schädlingsbefall. Durch diese Maßnahmen stärken Sie die Abwehrkräfte Ihrer Birnbäume und tragen zur Vorbeugung gegen Birnengitterrost bei.

Bilder: M. Schuppich / stock.adobe.com