Wacholder

Wacholder & Pilzbefall: Symptome & Behandlung

Wacholder, beliebte immergrüne Sträucher, sind leider anfällig für verschiedene Pilzkrankheiten, die ihre Gesundheit und Schönheit beeinträchtigen können. Dieser Artikel beleuchtet die häufigsten Pilzinfektionen bei Wacholder, ihre Symptome und gibt Empfehlungen für eine effektive Bekämpfung.

Wacholderrost: Wenn zwei sich streiten…

Der Wacholderrostpilz ist ein besonderer Gast im Garten, da er zwei Wirtspflanzen für seinen Lebenszyklus benötigt: Wacholder und Birnbäume. Beide Pflanzenarten leiden unter dem Befall und zeigen eindeutige Symptome.

Symptome erkennen und zuordnen

Wie macht sich der Wacholderrost bemerkbar?

  • Wacholder: Auffällig sind die bis zu zwei Zentimeter langen, gelblich-braunen Wucherungen an den Zweigen, die an kleine Zapfen erinnern. Bei feuchter Witterung können diese Wucherungen gallertartig werden und eine bräunliche Farbe annehmen. Die betroffenen Zweige schwellen spindelförmig an.
  • Birnbäume: Ab März zeigen sich auf den Blättern gelbe bis orangerote Flecken, die im Laufe des Sommers größer werden. Auf der Blattunterseite bilden sich warzenartige Wucherungen, die später aufbrechen und ein gitterartiges Muster, den sogenannten Birnengitterrost, hinterlassen.

Dem Wacholderrost entgegenwirken

Wie können Sie den Wacholderrost bekämpfen?

  • Abstand halten: Da der Pilz sowohl Wacholder als auch Birnbäume benötigt, kann die Entfernung einer der beiden Pflanzenarten die Ausbreitung eindämmen. Ideal wäre ein Abstand von mindestens 800 Metern zwischen den beiden Wirtspflanzen.
  • Pflanzen stärken: Sorgen Sie für gesunde und widerstandsfähige Pflanzen durch eine gute Nährstoffversorgung und eine bedarfsgerechte Bewässerung.
  • Befallene Pflanzenteile entfernen: Schneiden Sie befallene Zweige frühzeitig aus und entsorgen Sie diese im Hausmüll, nicht auf dem Kompost.

Aufgrund des komplexen Lebenszyklus des Pilzes ist eine chemische Bekämpfung nicht sinnvoll. Setzen Sie stattdessen auf vorbeugende Maßnahmen und die Stärkung der Pflanzengesundheit.

Phomopsis-Triebsterben: Wenn junge Triebe leiden

Das Phomopsis-Triebsterben wird durch den Pilz Phomopsis juniperivora ausgelöst und befällt vor allem junge Triebe. Die Krankheit schreitet schnell voran und führt zum Absterben der befallenen Pflanzenteile.

Symptome des Triebsterbens

Symptome des Triebsterbens

Bereits gelbe Triebspitzen können ein frühes Anzeichen des Triebsterbens sein

Worauf sollten Sie achten?

  • Die Triebspitzen verfärben sich zunächst gelblich und später braun.
  • Mit einer Lupe können Sie auf den abgestorbenen Trieben kleine, schwarze Pusteln erkennen.
  • Die betroffenen Triebe sterben schnell ab, ohne dass die Nadeln vorher abfallen.

Gegenmaßnahmen beim Triebsterben

Wie können Sie das Phomopsis-Triebsterben bekämpfen?

  • Entfernen Sie befallene Triebe: Schneiden Sie alle betroffenen Pflanzenteile sofort aus und entsorgen Sie diese fachgerecht.
  • Verbessern Sie die Luftzirkulation: Durch regelmäßiges Auslichten der Pflanzen wird die Luftzirkulation verbessert und somit das Risiko für Pilzkrankheiten verringert.
  • Achten Sie auf die richtige Bewässerung: Vermeiden Sie Staunässe und sorgen Sie für eine ausreichende Wasserversorgung, insbesondere in Trockenperioden. Achten Sie beim Pflanzen auf genügend Abstand zwischen den einzelnen Gehölzen.

Diese Maßnahmen tragen dazu bei, das Phomopsis-Triebsterben einzudämmen und die Gesundheit Ihrer Pflanzen zu erhalten.

Weitere Pilzkrankheiten im Blick behalten

Neben den bereits genannten Krankheiten gibt es weitere Pilzinfektionen, die Wacholder befallen können:

  • Phytophthora-Wurzelfäule: Diese Krankheit wird durch Bodenpilze verursacht, die sich besonders bei Staunässe wohlfühlen. Die Wurzeln sterben ab, was zum Absterben der gesamten Pflanze führt. Symptome sind welkende Triebe und verfärbte Blätter trotz ausreichender Bewässerung.
  • Kabatina-Triebsterben: Ähnlich wie das Phomopsis-Triebsterben, jedoch durch den Pilz Kabatina juniperi verursacht, führt diese Krankheit zum Absterben junger Triebe, insbesondere im Frühjahr. Schwarz verfärbte Bereiche in der Nähe der Triebspitzen sind ein deutliches Anzeichen.
  • Schütte: Diese Krankheit verursacht braune Flecken auf den Nadeln und führt zu deren vorzeitigem Abfall. Sie tritt oft in feuchten Frühjahrsperioden auf und kann zu kahlen Zweigen führen, wenn keine Behandlung erfolgt.

Achten Sie auf die Gesundheit Ihrer Wacholder und ergreifen Sie bei den ersten Anzeichen einer Pilzinfektion entsprechende Maßnahmen.

Bilder: Grandpa / Shutterstock