Ficus Benjamini vermehren: Einfache Anleitung für Ableger
Die Vermehrung von Ficus-Pflanzen ist mit verschiedenen Techniken möglich, die jeweils ihre eigenen Vorteile bieten. Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über die gängigsten Methoden, darunter Vermehrung durch Kopfstecklinge, Stammteilstecklinge, Abmoosen, Absenker und Aussaat, und erläutert die jeweiligen Vorgehensweisen im Detail.
Die Vermehrung von Ficus-Arten im Überblick
Die faszinierende Welt der Ficus-Arten bietet Hobbygärtnern eine vielfältige Auswahl an prächtigen Kübelpflanzen, anspruchsvollen Zimmerpflanzen und sogar exotischen Terrarienpflanzen. Um diese Vielfalt zu vermehren, stehen verschiedene Methoden zur Verfügung, die sich je nach Ficus-Typ und Bedingungen besonders gut eignen.
- Die Aussaat ermöglicht die Vermehrung einer Vielzahl von Ficus-Arten und ist insbesondere für die Anzucht von Bonsais interessant. Lichtkeimer wie Ficus-Samen benötigen für eine optimale Keimung feuchte Erde und sollten nicht mit Erde bedeckt werden.
- Kopfstecklinge sind eine effiziente Methode zur Vermehrung der meisten Ficus-Arten. Junge Triebspitzen werden geschnitten und entweder in Wasser oder in Anzuchterde zur Bewurzelung gebracht. Gut verzweigte Arten mit frischen Trieben eignen sich besonders gut für diese Technik.
- Für den Gummibaum bietet sich die Vermehrung durch Stammteilstecklinge an. Kleine, belaubte Triebstücke werden geschnitten und zur Bewurzelung ins Wasser gestellt, wo sie innerhalb weniger Wochen neue Wurzeln bilden.
- Abmoosen wird vorrangig bei älteren, verholzten Ficus-Arten angewandt, die sich durch andere Methoden schwer vermehren lassen. Bei diesem Verfahren wird ein Trieb an der Mutterpflanze bewurzelt, indem um den gewünschten Abschnitt herum feuchtes Moos angebracht und mit Folie umwickelt wird.
- Die Bewurzelung durch Absenker ist ideal für die Kletterfeige, die an ihren Stolonen Wurzeln bildet, wenn sie Kontakt zum Boden haben. Diese Methode ist besonders unkompliziert, da die Pflanze praktisch von selbst verwurzelt, sobald die Triebe am Boden fixiert sind.
Jede dieser Methoden erfordert Geduld und Sorgfalt, führt aber zu neuen, lebensfähigen Pflanzen und ermöglicht es Ihnen, Ihre Ficus-Sammlung zu erweitern und zu verjüngen.
Ficus vermehren durch Kopfstecklinge
Die Vermehrung von Ficus-Pflanzen über Kopfstecklinge ist ein einfaches und lohnendes Unterfangen, das mit etwas Geduld zu neuen, gesunden Pflanzen führt. Wählen Sie Triebspitzen mit einer Länge von 5 bis 20 cm aus und entfernen Sie die unteren zwei bis drei Blätter, um Fäulnis zu vermeiden. Dieses Verfahren eignet sich für alle robusten und gut verzweigten Ficus-Arten. Der gewählte Standort für die Vermehrung sollte hell sein und Temperaturen zwischen 22 und 30 °C aufweisen, wobei buntlaubige Varianten tendenziell mehr Wärme und Licht benötigen.
Bewurzelung im Wasserglas
Für eine erfolgreiche Bewurzelung im Wasserglas sollten Sie das Wasser alle drei Tage wechseln und frisches Leitungswasser verwenden. Positionieren Sie das Wasserglas an einem warmen und hellen Ort ohne direkte Sonnstrahlung. Abhängig von der Ficus-Art und den Raumbedingungen kann der Bewurzelungsprozess 4 bis 12 Wochen dauern. Nach erfolgreicher Bewurzelung können Sie den Steckling in einen Topf mit Zimmerpflanzenerde umpflanzen.
Bewurzelung im Topf
Die Vermehrung in Erde erfordert etwas mehr Vorbereitung. Wählen Sie einen tiefen Topf, der dem Steckling genügend Stabilität bietet und rund ein Drittel seiner Länge in Anzuchterde pflanzen lässt. Anzuchterde ist ideal, da sie eine gute Wasserhaltefähigkeit und einen geringen Nährstoffgehalt besitzt. Halten Sie das Substrat stetig leicht feucht und verwenden Sie einen Verdunstungsschutz, um die Feuchtigkeit zu halten. Nach der Bewurzelung können die Jungpflanzen in nahrhafteres Substrat umgetopft werden.
Stammteilstecklinge vom Gummibaum
Der Gummibaum zeichnet sich durch seine außergewöhnliche Fähigkeit zur Selbstregeneration aus. Stammabschnitte mit einem Blatt, die von belaubten Trieben gewonnen werden, eignen sich besonders gut für die Vermehrung. Jedes Stück sollte genau ein Blatt enthalten, da dieses essentiell für die Photosynthese und somit für die Energieversorgung des Stecklings ist. Zum Bewurzeln setzen Sie den Steckling in ein Wasserglas an einem hellen, warmen Ort. Erneuern Sie das Wasser alle drei Tage. Bei optimalen Bedingungen bilden sich innerhalb weniger Wochen Wurzeln, und der Steckling kann in Blumenerde umgesetzt werden.
Ficus vermehren durch Abmoosen
Abmoosen ist eine bewährte Methode, um ältere, verholzte Ficus-Triebe an der Mutterpflanze zu bewurzeln. Diese Technik ist besonders geeignet für Arten mit dicken Trieben. Wählen Sie einen gesunden, verholzten Trieb aus und schneiden Sie ihn schräg ein. Nehmen Sie ein kleines, sterilisiertes Objekt, um den Schnitt offen zu halten. Decken Sie den eingeschnittenen Bereich sorgfältig mit feuchtem Moos ab und umwickeln Sie es mit lichtundurchlässiger Folie. Die Bewurzelungsphase dauert in der Regel mehrere Wochen. Nachdem sich Wurzeln gebildet haben, können Sie den bewurzelten Abschnitt abtrennen und in geeignetes Substrat einpflanzen.
Bewurzelung durch Absenker
Die Bewurzelung durch Absenker ist eine einfache und effiziente Methode, die sich besonders für die Kletterfeige eignet. Wählen Sie lange, gesunde Triebe aus und biegen Sie diese vorsichtig zum Boden hinunter. Fixieren Sie die Triebe an der gewünschten Stelle mit Haken, um Kontakt zwischen den Blattknoten und dem Substrat herzustellen. Sobald sich kräftige Wurzeln gebildet haben, trennen Sie den bewurzelten Teil des Triebes vorsichtig von der Mutterpflanze ab und pflanzen Sie die Jungpflanzen in eigene Töpfe um.
Aussaat
Die Vermehrung des Ficus Benjamini durch Samen ist eine spannende Methode, um neue Pflanzen zu gewinnen, insbesondere für die Bonsai-Zucht. Verteilen Sie einige Samen auf feuchtem Aussaatsubstrat und bedecken Sie sie dünn. Platzieren Sie den Topf in einem Druckverschlussbeutel mit etwas Wasser und Universaldünger und verschließen Sie ihn luftdicht. Stellen Sie die Anzuchtvorrichtung halbschattig auf und achten Sie auf die richtige Temperatur. Das Keimen der Samen kann einige Zeit dauern, aber mit Geduld können Sie erfolgreich gesunde Jungpflanzen heranziehen.