Fetthenne: Giftig oder ungefährlich für Mensch & Tier?
Fetthennen sind beliebte Gartenpflanzen, die jedoch je nach Art schwach giftig sein können. Dieser Artikel beleuchtet die Toxizität verschiedener Fetthennenarten, mögliche Vergiftungserscheinungen und gibt Tipps zum sicheren Umgang.

Die meisten Fetthennen sind nur schwach giftig
Giftigkeit der Fetthenne
Die Giftigkeit der Fetthenne variiert je nach Art. Während die meisten Fetthennen nur geringfügig giftig sind, enthält die Prächtige Fetthenne (Sedum spectabile) höhere Konzentrationen von giftigen Stoffen. Fetthennen enthalten typischerweise Alkaloide sowie Gerbsäuren, deren niedrige Konzentrationen normalerweise keine ernsthaften Vergiftungen verursachen.
Mögliche Symptome bei Verzehr

Der ungenießbare Geschmack der Pflanze verhindert übermäßigen Verzehr
Der Verzehr größerer Mengen von Fetthennen kann zu milden Symptomen führen:
- Übelkeit
- Magen-Darm-Beschwerden
- Bauchschmerzen
Diese Symptome treten selten auf, da die Pflanze aufgrund ihres ungenießbaren Geschmacks selten in bedenklichen Mengen konsumiert wird.
Besondere Vorsicht bei Kindern und Haustieren

Kinder und Haustiere sollten beim Umgang mit Fetthennen beaufsichtigt werden
Auch wenn Fetthennen generell wenig giftig sind, ist Vorsicht geboten, besonders bei kleinen Kindern und Haustieren. Kinder sollten beaufsichtigt werden, um zu verhindern, dass Pflanzenteile in den Mund genommen werden. Obwohl Tiere wie Hunde und Katzen normalerweise wenig Interesse an der Pflanze zeigen, sollten Nagetiere wie Kaninchen und Meerschweinchen nur unter Aufsicht Zugang haben.
Umgang mit der Pflanze
Zum Schutz vor möglichen Hautirritationen durch den Pflanzensaft sollten Handschuhe (7,00€ bei Amazon*) beim Schneiden oder Teilen der Pflanze getragen werden, um die Fetthenne zu vermehren. Geeignete Schutzkleidung minimiert ebenfalls das Risiko einer möglichen Vergiftung.

Die Fetthenne enthält natürliche Gifte, die Mensch und Tier schaden können
Toxische Inhaltsstoffe
Die Giftigkeit der Fetthenne ist auf verschiedene chemische Verbindungen zurückzuführen. Diese beinhalten:
- Alkaloide: Stickstoffhaltige Verbindungen, die je nach Typ und Dosierung toxisch wirken können. Ihre Konzentration variiert je nach Art der Fetthenne.
- Flavonoide und Glykoside: Diese Verbindungen schützen die Pflanze vor Fressfeinden und Umweltstress und haben teilweise toxische Eigenschaften.
- Organische Säuren: Geringe Mengen an organischen Säuren wie Apfelsäure und Isozitronensäure befinden sich in den Blättern und Stängeln und können in hohen Dosen zu Magen-Darm-Beschwerden führen.
Diese Inhaltsstoffe machen die Fetthenne schwach giftig für Mensch und Tier, insbesondere bei der Einnahme größerer Mengen. Vermeiden Sie den Verzehr der Pflanze und tragen Sie beim Kontakt mit dem Pflanzensaft geeignete Schutzmaßnahmen wie Handschuhe.

Verzehr von Fetthenne kann verschiedene Symptome hervorrufen
Symptome einer Vergiftung
Bei einer Vergiftung durch Fetthenne können verschiedene mild ausgeprägte Symptome auftreten, insbesondere bei Aufnahme größerer Mengen der Pflanze:
- Übelkeit und Erbrechen sind häufige Symptome nach dem Verzehr.
- Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchschmerzen und Durchfall können durch die reizenden Stoffe in der Pflanze verursacht werden.
- Vermehrter Speichelfluss und Durst sind insbesondere bei Haustieren zu beobachten.
- Hautreaktionen wie Rötungen und Juckreiz können bei direktem Hautkontakt mit Pflanzensäften auftreten.
In seltenen Fällen und bei besonders empfindlichen Personen oder Tieren können auch schwerere Symptome wie Krämpfe, Zittern oder Benommenheit vorkommen. Bei Verdacht auf eine Vergiftung konsultieren Sie umgehend einen Arzt oder Tierarzt.
Giftigkeit für Tiere
Fetthennen sind im Allgemeinen wenig giftig, aber Vorsicht ist geboten. Während Hunde und Katzen selten Interesse an der Pflanze zeigen, könnten Nagetiere wie Kaninchen und Meerschweinchen gelegentlich kleine Mengen verzehren. Sie zeigen in der Regel keine schweren Vergiftungserscheinungen.
Mögliche Symptome bei Haustieren

Eine schnelle tierärztliche Beratung kann mögliche Vergiftungen effektiv behandeln
Sollte ein Haustier größere Mengen der Pflanze gefressen haben, könnten folgende Symptome auftreten:
- Leichter Durchfall
- Magen-Darm-Beschwerden
- Leichte Übelkeit
In seltenen Fällen können schwerere Symptome wie Erbrechen und erhöhter Speichelfluss auftreten. Bei Verdacht auf eine größere Aufnahme der Pflanze, wenden Sie sich umgehend an einen Tierarzt.
Vorsichtsmaßnahmen
Um das Risiko einer Vergiftung bei Haustieren zu minimieren, beachten Sie folgende Maßnahmen:
- Sorgen Sie dafür, dass Haustiere keinen Zugang zu großen Mengen der Pflanze haben.
- Beobachten Sie Ihr Haustier regelmäßig, insbesondere in der Nähe von Fetthennen.
- Wenden Sie sich bei Anzeichen einer Vergiftung sofort an einen Tierarzt.

Die Fetthenne wird in der Naturheilkunde bei Hautbeschwerden genutzt
Verwendung in der Medizin
Fetthennen werden in der traditionellen Naturheilkunde bevorzugt zur äußerlichen Behandlung von Hautbeschwerden eingesetzt. Die Blätter können frisch oder in Öl konserviert verwendet werden und besitzen entzündungshemmende und wundheilungsfördernde Eigenschaften. Typische Anwendungsgebiete sind:
- Hühneraugen und Warzen: Das Auftragen des frischen Pflanzensafts kann helfen, diese Hautwucherungen zu mindern.
- Quetschungen und Schrunden: Der pflanzliche Saft oder Blätterbrei wird zur Förderung der Heilung aufgelegt.
- Verbrennungen und Wunden: Der Saft der Fetthenne kann eine positive Wirkung auf die Heilung von Brandwunden und allgemeinen Hautverletzungen haben.
- Hämorrhoiden und Hautflechten: Die entzündungshemmenden Eigenschaften der Pflanze können zur Linderung dieser Beschwerden genutzt werden.
Schneiden Sie die Blätter vorsichtig von der Pflanze ab und tragen Sie den Saft direkt auf die betroffenen Hautstellen auf. Alternativ können die Blätter zu einem Brei zerstoßen und als Umschlag verwendet werden. Achten Sie darauf, nur einen Teil der Blätter zu ernten, um die Pflanze nicht zu schädigen.
Für die medizinische Anwendung sollte stets Rücksprache mit einem Arzt oder Heilpraktiker gehalten werden, da die Wirkstoffe wissenschaftlich noch nicht ausreichend untersucht sind und die Konzentration der wirksamen Substanzen variieren kann.