Federgras

Federgras: So pflegen und schneiden Sie es richtig

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Wo sich grazile Gräser mit hauchzarten Blütenständen sanft im Sommerwind wiegen, entfaltet das Federgras seinen malerischen Zauber. Für diese naturbelassene Prachtentfaltung wünschen sich Stipa einen vollsonnigen Platz im Garten. Auf welche Aspekte es in der Kultivierung sonst noch ankommt, verraten die folgenden Antworten auf häufige Fragen.

Stipia
Federgras ist eine schöne Option für die Begrünung sonniger, trockener Standorte
AUF EINEN BLICK
Wie pflege ich Federgras richtig?
Federgras benötigt zur Pflege einen vollsonnigen Standort, sandig-humosen Boden und mäßige Wasserversorgung. Im Winter sollten die Halme nicht abgeschnitten, sondern zusammengebunden werden. Im Frühjahr kann Federgras geteilt und im April gedüngt werden.

Pflegetipps

Es bedarf keiner umfangreichen gärtnerischen Erfahrungen, um den genügsamen Ansprüchen von Federgras zu entsprechen. So pflegen Sie Stipa richtig:

  • Im Freiland einzig gießen bei sommerlicher Trockenheit mit normalem Leitungswasser
  • Junges Federgras im April düngen mit Kompost, Hornspänen und etwas Gesteinsmehl
  • Den Horst vor dem ersten Frost zum lockeren Schopf zusammenbinden
  • Die Wurzelscheibe bedecken mit Herbstlaub oder Nadelreisig
  • Im Februar/März bis 10 cm über dem Boden abschneiden oder mit den Händen auskämmen

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Im Topf gießen Sie Stipa mäßig aber regelmäßig. Gedüngt wird die filigrane Schönheit von April bis August mit verdünntem Flüssigdünger. Umhüllen Sie den Kübel im Winter mit Vlies und stellen ihn auf Holz. Binden Sie auch hier das Ziergras zusammen und schneiden es erst im zeitigen Frühjahr bodennah ab.
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Welcher Standort ist geeignet?

Am vollsonnigen bis absonnigen Standort dürfen Sie sich über die flauschigen Blütenstände im Sommer freuen. Je mehr Sonne das Engelhaar tanken kann, desto üppiger entfalten sich die fedrigen Grannen. Ferner sollte die Lage luftumspült und geschützt sein, damit Regenwasser rasch abtrocknet und der Winter den Horsten nicht zu sehr zusetzt. Ein gut durchlässiger, sandig-humoser und magerer Boden garantiert für ein vitales Wachstum.
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Der richtige Pflanzabstand

Die Wahl eines adäquaten Pflanzabstandes bestimmt wesentlich über den optischen Effekt von Federgras. Damit das erwünschte, luftig-leichte Erscheinungsbild sichtbar wird, sind diese Distanzen richtig:

  • Riesen-Federgras: 70-80 cm
  • Reiher-Federgras und Büschel-Federgras: 50-60 cm
  • Engelhaar und Flausch-Federgras: 30-40 cm

Als Faustregel für andere Stipa-Arten nehmen Sie die zu erwartende Wuchsbreite als Basis für den idealen Pflanzabstand.

Welche Erde braucht die Pflanze?

Heißen Sie Ihr Federgras willkommen mit einem locker-luftigen, sandig-humosen und nährstoffarmen Boden. Reich an Kalk und arm an Wasser sollte die Erde sein, damit sich das prächtige Federgras gut aufgehoben fühlt. Typisch sind diese Bodenverhältnisse im Stein- und Steppengarten oder im sonnigen Staudenbeet mit magerem Substrat.

Wann ist Blütezeit?

Die anmutigen, fedrig-luftigen Blütenstände entfaltet Stipa von Juni bis August. Charakteristisch für dieses Ziergras ist, dass nicht an allen Halmen die grazilen Grannen sprießen. Die wintergrünen, dichten Horste erzeugen eine üppige Untermalung der dekorativen Blüten. Wenngleich die Federblüten im Herbst zunächst an Schönheit sichtlich einbüßen, schneiden Sie diese nicht ab. Überzogen mit gefrorenem Raureif und Schneekristallen glitzern die verwelkten Grannen unter der Wintersonne, um dekorative Akzente im ansonsten leergefegten Garten zu setzen.

Federgras richtig schneiden

Federgras ist auf seine Halme als Winterschutz angewiesen, um gesund durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Schneiden Sie Stipa daher nicht im Herbst ab. Stattdessen binden Sie die Horste mit Sisal zu lockeren Schöpfen zusammen, damit keine Nässe ins Innere vordringt. Im Februar oder März schneiden Sie die Gräser bis handbreit über dem Boden ab. Die zartesten Schönheiten, wie Engelhaar, werden lediglich mit den Händen ausgekämmt.
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Federgras gießen

Federgras favorisiert einen sandig-trockenen Boden und kann Staunässe so gar nicht leiden. Gießen Sie die grüne Schönheit daher einzig bei sommerlicher Trockenheit mit normalem Leitungswasser. Da das Substrat im Kübel rasch austrocknet, besteht in diesem Fall regelmäßiger Gießbedarf. Trocknet die Oberfläche 2-3 cm tief an, geben Sie solange Wasser auf den Wurzelballen, bis die ersten Tropfen aus der Bodenöffnung herauslaufen.

Federgras richtig düngen

In den ersten 2-3 Jahren nimmt Federgras im Beet eine organische Startdüngung im April gerne an. Geben Sie Kompost (12,00€ bei Amazon*), Hornspäne oder Rindenhumus auf die Wurzelscheibe, harken das Material leicht ein und gießen anschließend. Adulte Stipa düngen Sie einzig bei offensichtlichen Mangelerscheinungen, wie blassen Farben oder kümmerlicher Blüte. In Topfkultur düngen Sie von April bis August alle 30 Tage mit verdünntem Flüssigdünger, sofern die Pflanze zuvor nicht umgetopft wurde in vorgedüngtes Substrat.

Überwintern

Federgras ist gut winterhart. Dennoch empfehlen wir einen Schutz vor kalter Nässe, um das empfindliche Herz des Horstes vor Fäulnis zu bewahren. Binden Sie vor dem ersten Frost Stipa mit Sisal zu einem lockeren Schopf zusammen. Die Wurzelscheibe häufeln Sie an mit Herbstlaub oder Nadelreisig. Schneiden Sie Pfriemengräser niemals vor dem Winter ab, sondern nehmen den bodennahen Rückschnitt erst im Februar/März vor.

Federgras vermehren

Die Vermehrung von Stipa gelingt reibungslos mittels Teilung im Frühjahr. Graben Sie hierzu den Horst aus, um ihn auf eine feste Unterlage zu legen. Mit dem Spaten oder einem Messer zerteilen Sie die Pflanze in Segmente, die über mindestens 3-4 Triebe verfügen. Am neuen Standort setzen Sie die Stipa-Teile in die vorbereitete Erde und gießen an.

Demgegenüber erweist sich die Aussaat als kompliziert, aufwändig und heikel. Bei den hauchfeinen Samen handelt es sich um Kaltkeimer, die ohne eine Stratifikation nicht zum Leben zu erwecken sind.

Federgras im Topf

Zierliche Stipa-Arten kreieren im Topf ein träumerisches Ambiente auf dem Balkon und der Terrasse. Wählen Sie einen Kübel mit mindestens 5 Litern Volumen und einer Bodenöffnung als Wasserablauf. Darüber breiten Sie Kieselsteine oder Tonscherben als Drainage aus, bevor Sie ein mageres, kalkhaltiges und gut durchlässiges Substrat einfüllen. Gießen Sie mäßig, denn Staunässe verträgt Federgras nicht. Von April bis August verabreichen Sie alle 30 Tage einen Flüssigdünger in verdünnter Konzentration. Im Winter ummanteln Sie den Topf mit Vlies oder Bastmatten und schieben einen Holzblock unter. Geschnitten wird Federgras im Topf erst im Februar/März bis 10 cm über dem Boden.

Welche Arten eignen sich für den Garten?

Die wunderbare Gattung der Federgräser beschert uns gleich mehrere bezaubernde Arten. Eine Selektion gartenfähiger Stipa haben wir hier für Sie zusammengestellt:

  • Flausch-Federgras (Stipa pennata): Kompakte Art mit hauchzarten Sommer-Grannen mit dichter Horstbildung; 25-50 cm
  • Engelhaar (Stipa tenuissima): Zu haarfeinen Blättern gesellen sich silbrige, später goldgelbe Blüten; 30-50 cm
  • Büschel-Federgras (Stipa capillata): Bildet straff aufrechte, graugrüne Horste mit 20 cm langen Grannen; 50-80 cm
  • Federspiel, Reiher-Federgras (Stipa barbata): Elegante Art mit graziös gebogenen, fedrigen Blütenständen ab Juli; 50-80 cm
  • Riesen-Federgras (Stipa gigantea): Ideal für den großen Garten mit duftigen, goldglänzenden Grannen; 60-180 cm

Mit der schönsten Herbstfärbung punktet das Neuseeland-Federgras (Stipa arundinacea), das sich mit gold-gelb-orangefarbenen Halmen in Szene setzt.