Engelstrompete

Winterharte Engelstrompeten: Mythos oder Realität?

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Bei nicht heimischen Zierpflanzen wie Engelstrompeten muss man als Hobbygärtner doch einigen Umplatzierungsaufwand betreiben, um sie hierzulande übers Jahr zu bringen. Da kann man sich schon mal fragen: gibt es nicht winterharte Sorten für die ganzjährige Freilandkultur?

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Ausgepflanzte Engelstrompeten gibt es nur im warmen Süden
AUF EINEN BLICK
Gibt es winterharte Engelstrompeten?
Engelstrompeten sind nicht winterhart und vertragen keinen Frost. Sie müssen daher in einem Winterquartier bei mindestens 10°C untergebracht werden. Es gibt jedoch kälteunempfindlichere Sorten wie Brugmansia arborea, candida oder vulcanicola, die eher blühen und im Winterquartier erneut blühen können.

Der Traum von auspflanzbaren Engelstrompeten…

…muss leider platzen. Denn, die ernüchternde Nachricht vorweg – es gibt definitiv keine winterharten Sorten. Das prachtvolle Nachtschattengewächs ist und bleibt nun einmal eine Pflanze aus den südamerikanischen Subtropen und verträgt absolut keinen Frost. Das bedeutet: Das Hin- und Herräumen zwischen Garten bzw. Terrasse und Winterquartier bleibt Ihnen nicht erspart, egal, für welche Sorte Sie sich entscheiden.

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Dennoch gibt es eine für dieses Thema relevante Unterteilung innerhalb der Engelstrompeten-Gattung. Ihr Herkunftsgebiet erstreckt sich nämlich von den milden Regionen an der peruanischen Küste bis in 3000 m hohe Gebiete des Andengebirges. Gemeinhin werden die Engelstrompeten-Sorten gemäß ihrer spezifischen Herkunftsgebiete deshalb in die Warme und die Kalte Gruppe unterteilt. Je nach Ursprungsgebiet sind die Sorten mal mehr, mal weniger Kälte gewöhnt.

Halten wir zunächst fest:

  • Engelstrompeten sind grundsätzlich nicht frosthart, also auch nicht auspflanzfähig
  • Bei Draußenkultur im Sommer also Umplatzierung ins Winterquartier im Herbst unumgänglich
  • allerdings: manche Sorten kälteunempfindlicher als andere

Was das für den Engelstrompetenbesitzer bedeutet

Die spezifische Kälteempfindlichkeit der warmen und kalten Sorten haben natürlich Auswirkungen darauf, wie sie sich verhalten und wie Sie mit ihr umgehen können.

Kühlere Blühbedingungen bei Kalten Sorten

Die Kalten Sorten, zum Beispiel die Brugmansia arborea, die Brugmansia candida oder die Brugmansia vulcanicola, bringen wegen ihrer höheren Kältetoleranz auch schon bei niedrigeren Temperaturen Blüten hervor. Sie zeigen ihren Blütenschmuck also einerseits schon früher in der sommerlichen Vegetationsphase. Andererseits können Sie aber auch im Winterquartier, sofern es ausreichend hell und nicht unbedingt kälter als 10°C ist, nochmal mit einer Blüte rechnen. Das ist doch schon mal was! Auch sind sie allgemein widerstandsfähiger gegen unwirtliche Witterungsverhältnisse.

Mehr Empfindlichkeit bei Warmen Sorten

Die Warmen Sorten, etwa die Brugmansia insignis, die Brugmansia versicolor oder die Brugmansia suaveolens, blühen im Sommer allgemein später und bringen im Winterquartier in aller Regel keine Blüte hervor. Sie können sie also getrost auch ganz dunkel überwintern. Im Gegenzug sind sie natürlich wärmetoleranter und vertragen Hitzephasen besser. Der vollen Sonne sollten Sie sie aber dennoch keinesfalls aussetzen.

Bilder: Konstantinos Livadas / Shutterstock