Engelstrompetenstecklinge im Wasser: Anleitung & Tipps
Engelstrompeten lassen sich einfach über Stecklinge im Wasser vermehren. Dieser Artikel beschreibt detailliert alle Schritte von der Vorbereitung der Stecklinge bis zur Nachsorge der jungen Pflanzen.
Stecklinge vorbereiten
Für die Vermehrung Ihrer Engelstrompete wählen Sie robuste und vitale Triebe von einer etablierten Pflanze. Idealerweise soll die Vorbereitung der Stecklinge im Frühling oder zu Beginn des Sommers erfolgen. Schneiden Sie etwa 10 bis 20 Zentimeter lange Triebe direkt unterhalb eines Blattknotens mit einem sauberen, scharfen Messer oder einer Gartenschere ab. Ein schräger Schnitt empfiehlt sich, da er die Wundfläche vergrößert und die Feuchtigkeitsaufnahme erleichtert.
Bevor die Stecklinge in Wasser gestellt werden, entfernen Sie die unteren Blätter, sodass nur noch die oberen zwei bis drei Blattpaare stehen bleiben. Dies konzentriert die Energie der Pflanze auf das Wurzelwachstum. Bei der Wahl der Triebe ist darauf zu achten, dass diese einen mittleren Reifegrad besitzen – weder zu jung (grün und weich) noch zu alt (verholzt) –, um ein optimales Wurzelwachstum zu gewährleisten. Weichere Triebe können in ein feuchtes Zimmergewächshaus gesetzt werden. Verholzte Triebe benötigen länger für die Wurzelbildung, sind jedoch weniger anfällig für Fäulnis. Sie können ein Bewurzelungshormon (6,00€ bei Amazon*) zur Förderung der Wurzelbildung verwenden.
Gefäß vorbereiten
Wählen Sie ein sauberes Glas oder einen durchsichtigen Plastikbehälter, um die Entwicklung der Wurzeln besser beobachten zu können. Füllen Sie das Gefäß mit zimmerwarmem, entkalktem Wasser. Verwenden Sie ausreichend Wasser, um die unteren Enden der Stecklinge mindestens 2-3 Zentimeter zu bedecken. Achten Sie darauf, dass die Öffnung des Gefäßes breit genug ist, damit die Stecklinge stabil stehen, ohne dass ihre Blätter ins Wasser hängen können. Stellen Sie sicher, dass das Gefäß eine regelmäßige Wasserzufuhr ermöglicht, sodass die Stecklinge immer genügend Feuchtigkeit erhalten.
Stecklinge einsetzen
Sobald das Gefäß mit Wasser vorbereitet ist, tauchen Sie die unteren Enden der Stecklinge etwa 4 bis 5 Zentimeter tief ins Wasser. Achten Sie darauf, dass keine Blätter die Wasseroberfläche berühren, da dies zu Fäulnis führen könnte. Positionieren Sie die Stecklinge so, dass sie stabil stehen und nicht umkippen können. Sollte eine zusätzliche Stütze erforderlich sein, können Sie Holzzahnstocher oder ähnliche Hilfsmittel verwenden.
Überprüfen Sie regelmäßig den Wasserstand im Gefäß und füllen Sie bei Bedarf zimmerwarmes, entkalktes Wasser nach. Durch häufiges Wechseln des Wassers alle zwei bis drei Tage verhindern Sie die Bildung von Bakterien und Algen, die das gesunde Wurzelwachstum beeinträchtigen könnten. Stellen Sie sicher, dass die Stecklinge ausreichend Licht erhalten, ohne direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt zu sein. Innerhalb von etwa zwei bis drei Wochen sollten erste Wurzelansätze sichtbar werden, die sich schnell weiterentwickeln. Dieser Prozess kann je nach Umgebungsbedingungen und Pflanzensorte variieren.
Standort und Pflege
Um das bestmögliche Wurzelwachstum zu unterstützen, ist die richtige Standortwahl entscheidend. Platzieren Sie das Gefäß mit den Stecklingen an einem hellen Standort, der jedoch vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt ist. Optimale Lichtverhältnisse fördern die Wurzelbildung, ohne dass die Stecklinge durch übermäßige Wärmeentwicklung Schaden nehmen.
Temperatur und Umgebung
Halten Sie die Umgebungstemperatur konstant zwischen 18 und 25 Grad Celsius. Diese Temperaturen schaffen ideale Bedingungen für das Wurzelwachstum und verhindern Stressfaktoren für die Stecklinge.
Hygienische Bedingungen
Um die Stecklinge gesund zu halten, wechseln Sie das Wasser im Gefäß alle zwei bis drei Tage. Frisches Wasser verhindert die Ansammlung von Bakterien und Algenbildung. Achten Sie darauf, dass keine Blätter ins Wasser hängen, um Fäulnis vorzubeugen.
Luftfeuchtigkeit und Belüftung
Hohe Luftfeuchtigkeit fördert die Wurzelbildung. Decken Sie das Gefäß gelegentlich ab, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, lüften Sie es jedoch täglich, um Schimmelbildung zu vermeiden. Eine konstante Belüftung unterstützt die Vitalität Ihrer Stecklinge.
Schutzmaßnahmen
Schützen Sie Ihre Stecklinge vor starkem Wind und plötzlichen Temperaturschwankungen, um eine Beeinträchtigung des Wachstums zu verhindern. Ein windgeschützter Platz, wie hinter einer Hauswand oder unter einem Dachvorsprung, ist ideal.
Wurzelbildung
Die Wurzelbildung ist ein spannender Prozess, der mit der richtigen Pflege und Beobachtung gut zu verfolgen ist. Nachdem Sie die Stecklinge ins Wasser gesetzt haben, können bereits nach etwa einer Woche erste kleine Huckel am Stiel erscheinen, die die beginnende Wurzelbildung ankündigen. Diese entwickeln sich in den folgenden Wochen zu feinen, weißen Wurzeln.
Um den Prozess zu unterstützen, wechseln Sie das Wasser alle zwei bis drei Tage. Stellen Sie das Gefäß an einen hellen Ort, vermeiden Sie jedoch direkte Sonneneinstrahlung. Halten Sie die Umgebungstemperatur konstant zwischen 18 und 25 Grad Celsius. Die vollständige Entwicklung eines kräftigen Wurzelsystems kann etwa zwei bis drei Wochen dauern, abhängig von den Umgebungsbedingungen und der Sorte der Engelstrompete.
Umtopfen
Wenn die Wurzeln Ihrer Stecklinge eine Länge von etwa 5 bis 10 Zentimetern erreicht haben, ist es an der Zeit, sie in Erde umzupflanzen. Verwenden Sie Töpfe mit einem Durchmesser von etwa 10 bis 15 Zentimetern und Abzugslöchern, um Staunässe zu vermeiden.
Vorbereitung des Pflanzsubstrats
Verwenden Sie eine Mischung aus hochwertiger Blumenerde und Sand. Diese Kombination sorgt für gute Drainage und eine ausreichende Nährstoffversorgung. Befeuchten Sie das Pflanzsubstrat leicht, um die neue Umgebung für die Stecklinge angenehmer zu gestalten.
Einpflanzen der Stecklinge
Machen Sie ein kleines Loch in der Mitte des vorbereiteten Pflanzsubstrats und setzen Sie den Steckling so ein, dass die Wurzeln vollständig bedeckt sind. Drücken Sie die Erde sanft an und gießen Sie die frisch eingetopften Stecklinge gründlich.
Standort nach dem Umtopfen
Stellen Sie die frisch umgetopften Stecklinge an einen hellen Ort, der vor direkter Sonneneinstrahlung und starkem Wind geschützt ist. Eine geschützte Lage fördert das Anwachsen und verringert den Stress für die jungen Pflanzen.
Nachsorge
Nach dem Umtopfen der frisch bewurzelten Stecklinge ist eine sorgfältige Nachsorge entscheidend. Gießen Sie die Stecklinge regelmäßig, um die Erde gleichmäßig feucht zu halten, vermeiden Sie jedoch Staunässe. An besonders heißen Sommertagen kann eine Bewässerung am Morgen und Abend notwendig sein.
Stellen Sie die jungen Pflanzen an einen hellen Ort, der jedoch vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt ist. Achten Sie darauf, die Stecklinge vor starken Winden zu schützen und halten Sie die Umgebungstemperatur konstant. Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist förderlich für das Wachstum der Stecklinge. Verwenden Sie eine Pflanzhaube, um die Feuchtigkeit zu erhöhen und lüften Sie diese täglich, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Überprüfen Sie die Pflanzen regelmäßig auf Anzeichen von Schädlingen und Krankheiten. Schneiden Sie abgestorbene oder kranke Blätter ab. Sorgen Sie mit diesen Pflegemaßnahmen dafür, dass Ihre Engelstrompeten gesund und kräftig heranwachsen.