Efeu

Efeu: Giftig für Mensch und Tier?

Efeu, eine beliebte Kletterpflanze in vielen Gärten, fasziniert mit seinen immergrünen Blättern und seiner Anpassungsfähigkeit. Doch Vorsicht ist geboten, denn Efeu enthält giftige Substanzen, die bei unsachgemäßem Umgang zu gesundheitlichen Problemen führen können.

Gefährdung durch Efeubeeren

Die Beeren des Efeus reifen aus gelb-grünen Blüten heran und färben sich im Verlauf von violett bis hin zu schwarz. In ihnen finden sich die Giftstoffe Alpha-Hederin und Falcarinol. Bereits der Verzehr weniger Beeren kann, besonders bei Kindern, zu Vergiftungserscheinungen führen. Aufgrund des bitteren Geschmacks der Früchte ist die Wahrscheinlichkeit, dass größere Mengen davon gegessen werden, jedoch gering. Erste Anzeichen einer Vergiftung können sich nach dem Verzehr von zwei bis drei Beeren zeigen:

  • Brennen im Rachen
  • Stark erhöhter Puls
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Erbrechen
  • Durchfall

Bei Aufnahme größerer Mengen können schwerwiegendere Symptome wie Schockzustände, Atemnot und im Extremfall Atemstillstand auftreten. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Efeupflanzen aus Stecklingen herangezogen werden. Diese können bereits in jungen Jahren Früchte tragen, die dann in für Kinder erreichbarer Höhe wachsen.

Giftige Inhaltsstoffe des Efeus

Die dekorativen Blätter des Efeus bergen aufgrund ihrer Inhaltsstoffe potenzielle Gefahren. So finden sich in den Blättern, Stängeln und Beeren die Substanzen Falcarinol und Triterpensaponin (Alpha-Hederin). Diese chemischen Verbindungen dienen der Pflanze als Schutzmechanismus, können aber beim Menschen bei direktem Kontakt oder Verzehr gesundheitliche Beeinträchtigungen hervorrufen.

  • Falcarinol: Dieser Alkohol kann bei Hautkontakt Reizungen verursachen, die sich durch Juckreiz, Rötungen und Bläschenbildung äußern. Daher ist es ratsam, beim Umgang mit Efeu Schutzkleidung zu tragen und direkte Berührungen der Pflanze zu vermeiden.
  • Alpha-Hederin (Triterpensaponin): Dieses Saponin ist vor allem in den Beeren des Efeus enthalten. Nach dem Verzehr können Beschwerden wie Durchfall, Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme und Krampfanfälle auftreten. Besonders gefährdet sind Kinder und Haustiere, da bereits kleine Mengen gesundheitliche Probleme verursachen können.

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Um ungewollte Gesundheitsrisiken auszuschließen, ist es wichtig, beim Umgang mit Efeu Vorsicht walten zu lassen und sich der potenziell schädlichen Inhaltsstoffe bewusst zu sein.

Symptome einer Efeu-Vergiftung

Efeu sollte niemals mit bloßen Händen berührt werden

Symptome einer Efeu-Vergiftung

Die Reaktionen auf eine Efeu-Vergiftung sind individuell und hängen von der Menge der aufgenommenen Giftstoffe sowie der persönlichen Empfindlichkeit ab. Mögliche Symptome sind:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Bauchschmerzen
  • Durchfall
  • Hautreizungen bei Kontakt mit dem Pflanzensaft
  • Kopfschmerzen
  • Schwindelgefühl
  • Müdigkeit
  • Erregungs- und Rauschzustände
  • Atem- und Kreislaufprobleme
  • Anzeichen eines Schocks
  • Bewusstseinsstörung oder Bewusstlosigkeit

Bei Auftreten dieser Symptome ist sofortige Aufmerksamkeit erforderlich. Schwerwiegende Reaktionen machen die schnelle Kontaktaufnahme mit medizinischem Fachpersonal unumgänglich.

Maßnahmen bei Efeu-Vergiftung

Eine Efeu-Vergiftung erfordert schnelles und zielgerichtetes Handeln. Beachten Sie die folgenden Schritte:

  1. Pflanzenteile entfernen: Sollten sich noch Pflanzenteile im Mund befinden, diese vorsichtig entfernen.
  2. Mund ausspülen: Den Mund gründlich mit stillem Wasser ausspülen, um eventuelle Rückstände zu beseitigen.
  3. Giftnotruf kontaktieren: Informieren Sie unverzüglich den Giftnotruf und schildern Sie die Situation detailliert.
  4. Arzt oder Krankenhaus aufsuchen: Konsultieren Sie medizinisches Fachpersonal, um eine professionelle Beurteilung und gegebenenfalls eine Behandlung zu erhalten.
  5. Kein Erbrechen herbeiführen, keine Milch geben: Vermeiden Sie es, Erbrechen auszulösen oder Milch zu verabreichen, da dies die Situation verschlimmern kann.
  6. Informationen bereitstellen: Geben Sie dem medizinischen Fachpersonal oder dem Giftnotruf so viele Informationen wie möglich, wie beispielsweise die Menge der aufgenommenen Pflanzenteile, den Zeitpunkt der Aufnahme und die aufgetretenen Symptome.

Schnelles Handeln und die Beachtung dieser Anweisungen minimieren die Risiken einer Efeu-Vergiftung und gewährleisten eine angemessene Behandlung.

Efeu als Heilpflanze

Trotz seiner Giftigkeit ist Efeu eine bewährte Heilpflanze, die bereits seit der Antike in der Naturheilkunde Anwendung findet. Vor allem die Blätter der Pflanze sind für ihre therapeutischen Eigenschaften bekannt und werden in der Behandlung von Husten und anderen Atemwegserkrankungen eingesetzt.

Die wirksamen Komponenten in Efeublättern sind unter anderem Saponine, die eine expektorierende und antientzündliche Wirkung besitzen. Diese Stoffe tragen dazu bei, den Bronchialschleim zu verflüssigen und dessen Abtransport zu erleichtern. Zudem wirken sie krampflösend, was bei Hustenanfällen Linderung verschaffen kann.

Einzusetzen sind Efeu-Präparate jedoch mit Bedacht und unter Beachtung der empfohlenen Dosierung, da eine Überdosis zu unerwünschten Nebenwirkungen führen kann. In den meisten Fällen sind Arzneimittel mit Efeu-Extrakten zur oralen Einnahme oder zur äußerlichen Anwendung als Salbe verfügbar. Die Verwendung von Efeu in der Selbstmedikation erfordert eine gründliche Information und im Zweifel Rücksprache mit einem Fachkundigen.

Um die heilenden Eigenschaften des Efeus nutzen zu können, werden zumeist folgende Pflanzenteile verwendet:

Blätter: Die für die medizinische Anwendung am häufigsten genutzten Teile des Efeus, da sie die größte Konzentration an wirksamen Inhaltsstoffen enthalten.

Bei der Anwendung von Efeu als Heilpflanze sollten einige Punkte beachtet werden:

  1. Dosierung: Die korrekte Dosierung ist entscheidend für die Effektivität und Sicherheit der Behandlung. Zu hohe Dosen können zu Nebenwirkungen führen.
  2. Anwendungsgebiete: Efeu-Präparate werden primär zur Behandlung von Husten und leichten Bronchialerkrankungen eingesetzt.
  3. Arzneiform: Efeu ist in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich, am häufigsten als Hustensaft oder Salbe.
  4. Anwendungsdauer: Die Dauer der Anwendung sollte den Empfehlungen des Herstellers oder einem Mediziner folgen.

Eine sorgsame Anwendung gewährleistet, dass die Vorteile des Efeus als Heilpflanze genutzt werden können, ohne unerwünschte Risiken einzugehen.

Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit Efeu

Schutzkleidung und Handschuhe minimieren das Risiko von Hautirritationen durch Efeu

Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit Efeu

Um Hautirritationen und Vergiftungsrisiken zu minimieren, sind beim Umgang mit Efeu bestimmte Schutzmaßnahmen erforderlich:

  • Tragen Sie beim Schneiden von Efeu stets Handschuhe, um den direkten Hautkontakt mit den Pflanzensäften zu vermeiden. Diese enthalten reizende Substanzen, die zu Hautreaktionen führen können.
  • Eine Schutzkleidung und eine Atemschutzmaske werden empfohlen, um den Kontakt mit freigesetzten Partikeln, vor allem beim Entfernen großer Efeumengen, zu minimieren. So beugen Sie Haut- und Atemwegsreizungen vor.
  • Sorgen Sie dafür, dass Kinder und Haustiere keinen Zugang zu Efeu haben, da insbesondere die Beeren, aber auch andere Pflanzenteile, bei Verzehr gesundheitsschädlich sind.
  • Waschen Sie Ihre Hände gründlich nach jedem Kontakt mit der Pflanze, um jegliche Rückstände zu entfernen.
  • Efeu sollte keinesfalls verzehrt werden, da alle Pflanzenteile toxische Substanzen enthalten, die zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen können.
  • Bei Verwendung von Efeu in medizinischen oder kosmetischen Präparaten ist Vorsicht geboten und eine Konsultation mit einem Fachkundigen ratsam, um Nebenwirkungen und Wechselwirkungen zu vermeiden.
Bilder: STUDIO GRAND OUEST / iStockphoto